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Vorlage-Sammeldokument

                                    
                                        Der Oberbürgermeister

Vorlage
Federführende Dienststelle:
Koordinierungsstelle Klimaschutz und Lokale Agenda 21
Beteiligte Dienststelle/n:

Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:

S 69/0002/WP17
öffentlich
07.10.2015
S 69 // Dez. III

Modernisierungsberatung im Rahmen der Umsetzung des
Innenstadtkonzeptes
Beratungsfolge:

TOP:__

Datum

Gremium

Kompetenz

22.10.2015
10.11.2015

PLA
AUK

Anhörung/Empfehlung
Entscheidung

Beschlussvorschlag:
Der Planungsausschuss nimmt die Ausführungen zur Ausgestaltung der Sanierungsberatung im
Rahmen des Innenstadtkonzeptes Aachen 2022 zustimmend zur Kenntnis. Er begrüßt dieses
Maßnahmenpaket als wichtigen Bestandteil des Innenstadtkonzeptes. Er empfiehlt dem Ausschuss
für Umwelt und Klimaschutz, die Mittelbereitstellung zur Beantragung von Städtebaufördermitteln zu
beschließen.

Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz begrüßt die Maßnahme Sanierungsberatung im Rahmen
des Innenstadtkonzeptes Aachen 2022. Er beauftragt die Verwaltung, einen entsprechenden Antrag
auf Städtebauförderung zu stellen.

Vorlage S 69/0002/WP17 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 29.02.2016

Seite: 1/6

finanzielle Auswirkungen
4-140102-912-4
Investive
Auswirkungen

Fortgeschriebener Ansatz
2015

Ansatz
2015

Ansatz
2016 ff.

Fortgeschriebener Ansatz
2016 ff.

Gesamtbedarf (alt)

Gesamtbedarf
(neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /
- Verschlechterung

konsumtive
Auswirkungen

0

0

Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
vorhanden

Fortgeschriebener Ansatz
2015

Ansatz
2015

Fortgeschriebener Ansatz
2016 ff.

Ansatz
2016 ff.

Folgekosten (alt)

Folgekosten (neu)

Ertrag

0

0

120.000

200.000

0

0

Personal-/
Sachaufwand

0

0

150.000

150.000

0

0

Abschreibungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

-30.000

-50.000

0

0

+ Verbesserung /
- Verschlechterung

0

-20.000

Deckung ist gegeben

Deckung ist gegeben

Für die Modernisierungsberatung im Innenstadtkonzept stehen Ansätze unter PSP 4-140102-912-4 in
Höhe von jeweils 40.000€ bei den Erträgen/Einzahlungen und in Höhe von jeweils 50.000€ bei den
Aufwendungen/Auszahlungen für die Jahre 2016 bis 2018 zur Verfügung.
Da mit einer Bewilligung nach Antragstellung Anfang 2016 erst zum Herbst/Jahresende zu rechnen
ist, wird der Eigenanteil in Höhe von 10.000€ bei 4-140102-912-4 für 2016 zugunsten von 4-140102900-6 verschoben (zurückverlagert). Dies wird durch die Stabsstelle Klimaschutz im Rahmen der
Veränderungsnachweisung 2016 ergebnisneutral angemeldet.
Der in 2017 bislang vorgesehene Ansatz in Höhe von 40.000€ bei den Erträgen/Einzahlungen und in
Höhe von 50.000€ bei den Aufwendungen/Auszahlungen wird im PSP 4-140102-912-4, 53180000
„Modernisierungsberatung Innenstadtkonzept“ im Ergebnis verdoppelt. Der hieraus resultierende
Eigenanteil i.H.v. 10.000€ p.a. wird durch eine jährliche Reduktion bei 4-140102-900-6, 53180000
„Zuschüssen an Altbau Plus“ gedeckt.
Adäquat wird mit den Ansätzen bis einschließlich 2018 verfahren. Sobald die Jahre 2019, 2020 und
2021 Bestandteil der mittelfristigen Finanzplanung sind, sind die benötigen Mittel ebenfalls durch die
Stabsstelle Klimaschutz haushaltsneutral anzumelden.
Die Bereitstellung des Eigenanteils steht in jedem Jahr unter dem Vorbehalt des Beschlusses des
Haushaltsplanes durch den Rat sowie der Genehmigung durch die Bezirksregierung.

Vorlage S 69/0002/WP17 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 29.02.2016

Seite: 2/6

Erläuterungen:
1. Beantragung von Fördermitteln zur Modernisierungsberatung
Im Innenstadtkonzept Aachen 2022, das am 06.11.2014 vom Planungsausschuss beschlossen wurde,
ist die „Modernisierungsberatung“ im Gesamtmaßnahmenplan (III.2) enthalten. Für die nächste
Förderphase 2017 bis 2021 sollen im Januar 2016 die Anträge gestellt werden. Die
Modernisierungsberatung soll Bestandteil der 5-jährigen Förderphase sein.
Der Sanierung des Gebäudebestandes kommt zur der Erreichung der Klimaschutzziele von Stadt
Aachen, Land NRW und Bundesregierung eine zentrale Rolle zu. Im Rahmen einer Anhörung im
Ausschuss für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landtages NRW vom 23.06.2015
bestätigte das Institut für Wohnen und Umwelt (IWU) noch einmal, dass es bei den Maßnahmen zur
Energieeinsparung im Gebäudebereich keine Alternativen zu Wärmeschutz und effizienter
Wärmeversorgung gibt.
Bei der Großzahl der Objekte im Innenstadtbereich stehen Wirtschaftlichkeit und Sozialverträglichkeit
im Vordergrund. Beides ist laut IWU nur durch Anwendung des Kopplungsprinzips (Kopplung an
ohnehin erforderliche Instandhaltung) sinnvoll.
Ziel des Projektes ist daher die Sanierungsquote in der Innenstadt zu steigern, indem die
Informationsbereitstellung und Beratung intensiviert werden.
Die Modernisierungsberatung im Rahmen des Innenstadtkonzeptes soll durch altbau plus
durchgeführt werden. Die Beratungseinrichtung altbau plus, die im Jahr 2004 nach einem längeren
Aufbauprozess durch die Stadt Aachen als Verein gegründet wurde, erhält in diesem Jahr einen
Zuschuss aus dem städtischen Haushalt von 21400 Euro (incl. Mitgliedsbeitrag von 500 Euro). Dieser
Betrag wird im Haushaltsentwurf für 2016 und Folgejahre fortgeschrieben.
altbau plus hat das erforderliche Know-How und das Netzwerk, um die Modernisierungsberatung für
das Innenstadtkonzept erfolgreich durchzuführen. Erfahrungen mit der vertieften
Modernisierungsberatung hat altbau plus im Projekt Soziale Stadt Aachen Nord bereits gesammelt,
wo eine Beraterin vor Ort seit Oktober 2012 im Stadtteilbüro und im Gebiet tätig ist. Die
Sanierungsquote konnte dort auf über 11 Prozent gesteigert werden (gesamtstädtisch liegt die Quote
bei knapp 2 Prozent). Der Erfolg einer quartiersbezogenen Arbeit ist damit erwiesen.
Der Erfolg der Beratungsstelle altbau plus wird regelmäßig evaluiert. So werden Eigentümer, die eine
Beratung in Anspruch genommen haben, ca. 1 Jahr nach der Beratung befragt. Diese Rückfragen
ergaben in Summe inzwischen 40 Mio. Euro als getätigte Investition. Die eingesetzten städtischen
Mittel unterstützen somit einen gewichtigen Faktor für die lokale Wirtschaft, insbesondere das
Handwerk. Sie sichern Arbeitsplätze in den gewerbesteuerzahlenden Betrieben.
Die 80%ige Förderung des Innenstadtkonzeptes würde es ermöglichen, die Modernisierungsberatung
im Innenstadtbereich intensiv auszudehnen. Personal- und Sachmittel für begleitende Maßnahmen
können unter Verwendung des städtischen Ansatzes in Höhe von 20.000 Euro als (jährlicher)
Eigenanteil für die Förderung verwandt werden. Das Maßnahmenpaket, was dadurch leistbar wird, hat
ein Finanzvolumen von jährlich 100.000 Euro (Bewilligungszeitraum 5 Jahre, d.h. insgesamt 500.000

Vorlage S 69/0002/WP17 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 29.02.2016

Seite: 3/6

Euro) und soll für Sach- und Personalausgaben verwandt werden. Folgende Maßnahmen sollen mit
dieser Finanzierung umgesetzt werden.
2. Maßnahmen zur Modernisierungsberatung im Rahmen des Innenstadtkonzeptes 2022
Im Innenstadtbereich sind zu einem Großteil Vermieter sowie Betreiber von Einzelhandelsgeschäften
anzutreffen. Diese Gruppe ist deutlich schwerer zu motivieren als selbstnutzende Hauseigentümer, da
durch die aktuelle Situation am Mietwohnungsmarkt der Handlungsdruck für die Besitzer relativ gering
ist. Das vorliegende Konzept berücksichtigt diese Situation explizit.
Ziele des Projektes
Die Ziele der Aufgabe „Mobilisierung von Gebäudeeigentümern im Projektgebiet Innenstadt“ sind:


Privates Investment mobilisieren: Möglichkeiten der Entwicklung der eigenen Immobilie aufzeigen,
privates Kapital für die Stadterneuerung gewinnen.



Die Wohnsituation für Mieter und selbst nutzende Eigentümer verbessern und dabei behutsame
Sanierung und angemessenen Standard anstreben



Private Eigentümer für den Stadterneuerungsprozess gewinnen, Mitwirkung und Engagement
über die eigene Sanierung hinaus erzeugen



Wohnungsbestand zukunftsfähig ausrichten: Anpassung des Wohnungsbestandes an die
Nachfrage verschiedener Zielgruppen, somit gleichzeitig langfristige Vermarktungsmöglichkeiten
für Eigentümer und bessere Wohnverhältnisse für Bewohner; Reduzierung der
Umweltauswirkungen, insbesondere bei energetischer Sanierung

Diese Ziele decken sich weitgehend mit den Zielen, die für andere Projektgebiete in Aachen
aufgestellt (und zwischenzeitliche zum Teil bereits erreicht) worden sind.
Rahmen der Beratungs- und Informationsarbeit im Innenstadtkonzept
Die Inhalte der Mobilisierungsmaßnahmen sind so angelegt, dass ein möglichst umfassendes
Angebot an Beratungsleistungen entsteht. Das Angebot wird mit Hilfe unterschiedlicher Partner
(Kompetenzplattform) aufgebaut. altbau plus nimmt hierbei die zentrale Rolle ein (Koordination,
Kooperation, Kommunikation) und ist somit Anlaufstelle für Ratsuchende mit den unterschiedlichsten
Fragestellungen.
Grundgedanke dabei ist, den ganzheitlichen Ansatz bei der Strategie zur Entwicklung des eigenen
Objektes zu fördern. Die Angebotspalette an Mobilisierungsmaßnahmen deckt das komplette
Spektrum immobilienbezogener Aspekte ab: Von der Strategieberatung über die
bautechnische/architektonische Beratung bis zur Finanzierungs- und Fördermittelberatung.
Grundsätzlich handelt es sich um Initialberatungen, doch auch diese werden je nach Thema
unterschiedlich in die Tiefe gehen. Bei allen Themen, die in das Spektrum von altbau plus fallen,
erfolgt die Beratung direkt durch die entsprechend qualifizierte Beratungskraft. Bei Themen, die über
das Spektrum hinausgehen, erhält der Ratsuchende einen qualifizierten Hinweis auf passende
Angebote anderer Stellen.
Die Vermittlung der breiten Palette an Beratungsleistungen ist der wesentliche Baustein der Tätigkeit
von altbau plus im Rahmen des Projektes. Zusätzlich ist eine Vielzahl von Aktivitäten notwendig, um
den Zielgruppen die Notwendigkeit der Inanspruchnahme der Beratungsangebote näher zu bringen.

Vorlage S 69/0002/WP17 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 29.02.2016

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Allgemeine Beratung
Die Geschäftsstelle von altbau plus am AachenMünchener-Platz 5 ist zentral gelegen und Montag bis
Freitag besetzt. Zu den Öffnungszeiten können sich Ratsuchende ohne vorherige Terminabsprache
persönlich beraten lassen. Darüber hinaus sind auch Termine außerhalb der Öffnungszeiten möglich.
So wird das Angebot der persönlichen (und telefonischen) Beratung regelmäßig mindestens 15
Stunden pro Woche vorgehalten. Ergänzend zu der Beratung in der Geschäftsstelle können durch
eine Kooperation mit der Verbraucherzentrale NRW verschiedene Beratungsprodukte angeboten
werden (z.B. Vor-Ort-Beratung, Erstellung von Thermografieaufnahmen mit anschließender Vor-OrtBeratung). Auf Netzwerkpartner aus dem Bereich Handwerk und Planung wird hingewiesen
(EnergieeffizienzFACHBETRIEBE u. EnergieeffizienzPLANER). Die Partner werden bei der
Kreishandwerkerschaft gelistet und durch eine Arbeitsgruppe bestehend aus Kreishandwerkerschaft,
Verbraucherzentrale, Handwerkskammer, BDB und altbau plus betreut.
Verbraucherveranstaltungen/Vorträge
Ein- bis zweimal pro Monat finden Verbraucherveranstaltungen zu den relevanten Themen der
energetischen Sanierung statt. Diese sind in der Regel so aufgebaut, dass es neben einem Vortrag
ausreichend Möglichkeit gibt, auf individuelle Fragen einzugehen.
Diese Vorträge richten sich an Eigentümer und interessierte Mieter. Da sich gezeigt hat, dass das
angepasste Nutzerverhalten ein relevanter Faktor für erfolgreiche Sanierungsmaßnahmen ist, wird zur
Einbeziehung bzw. Information von Mietern ein zusätzliches Veranstaltungsangebot speziell für diese
Zielgruppe entwickelt. Die Ansprache der Mieter soll durch regelmäßige Angebote (ca. 5-6 pro Jahr)
erfolgen. Mögliche Themen hierzu sind:


Richtig Lüften nach der Sanierung – Schimmel vorbeugen



Umgang mit neuer Haustechnik

Weitere Aktivitäten und Öffentlichkeitsarbeit
Die Erfahrung aus anderen Projekten zeigt, dass das Erreichen der Zielgruppen durch
„abwechslungsreiche“ Angebote sinnvoll ist. Möglichkeiten hier sind z.B.:


Stadt-/Viertelrundgänge (Besichtigung interessanter Sanierungen)



Exkursionen



Infoveranstaltungen und Fortbildungen speziell für z.B. Handwerker, Planer, Energieberater

Nur durch eine kontinuierliche und gleichzeitig vielfältige Öffentlichkeitsarbeit können die Zielgruppen
und damit auch mittelbar das Projektziel erreicht werden. Die Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit
sollen die folgenden Punkte umfassen und darüber hinaus situationsbezogen ergänzt werden:


Jahreskalender mit Überblick über die Veranstaltungen



Veranstaltungsflyer und Poster zwecks aktueller Ankündigung von Veranstaltung in öffentlichen
Gebäuden



Eigentümeranschreiben zu diversen Aktionen und Veranstaltungen



Plakatwerbung im öffentlichen Raum



Anzeigenschaltung in diversen Medien



Kampagnenbewerbung (z.B. Beratungsaktionen, Thermografie, Blowerdoor)

Vorlage S 69/0002/WP17 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 29.02.2016

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

Gestaltung Webauftritt einschließlich Nutzung sozialer Medien (z.B. Facebook, Twitter, Xing)



Sanierungsbroschüre/Best-Practice-Beispiele-Verbreitung



Kontinuierlich über die gesamte Projektlaufzeit werden sowohl eine allgemeine als auch eine
maßnahmenbezogene Pressearbeit stattfinden.

3. Empfehlung der Verwaltung
Damit die energetische Sanierung bei der Bestandsmodernisierung berücksichtigt wird, soll die
Modernisierungsberatung im Rahmen des Innenstadtkonzeptes intensiviert werden. Hierzu kann auf
die Kompetenz und Erfahrungen von altbau plus zurückgegriffen werden. Zur Deckung des
Eigenanteils für die Projektförderung soll der bisherige städtische Ansatz fortgeführt werden und
verwandt werden.

Vorlage S 69/0002/WP17 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 29.02.2016

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