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Vorlage-Sammeldokument

                                    
                                        Die Oberbürgermeisterin

Vorlage

Vorlage-Nr:

Dez. I/0004/WP18

Federführende Dienststelle:
Dezernat I
Beteiligte Dienststelle/n:

Status:

öffentlich

Datum:
Verfasser/in:

04.08.2021

Bericht zum Sachstand der digitalen Strategie der Stadt Aachen
"Aachen Digitalisiert"
Ziele:
Beratungsfolge:
Datum
09.09.2021

Gremium
Ausschuss für Wissenschaft und Digitalisierung

Zuständigkeit
Kenntnisnahme

Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

Vorlage Dez. I/0004/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 02.09.2021

Seite: 1/4

Finanzielle Auswirkungen
JA

NEIN
X

Investive

Ansatz

Auswirkungen

20xx

Fortgeschrieb
ener Ansatz
20xx

Fortgeschrieb

Ansatz

ener Ansatz

20xx ff.

20xx ff.

Gesamtbedarf (alt)

Gesamtbedarf
(neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

0

0

Deckung ist gegeben/ keine

Deckung ist gegeben/ keine

ausreichende Deckung

ausreichende Deckung

vorhanden

vorhanden

- Verschlechterung

konsumtive

Ansatz

Auswirkungen

20xx

Ertrag

Fortgeschrieb
ener Ansatz
20xx

Fortgeschrieb

Ansatz

ener Ansatz

20xx ff.

20xx ff.

Folge-

Folgekosten (alt)

kosten
(neu)

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

Abschreibungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

Personal-/
Sachaufwand

+ Verbesserung /
- Verschlechterung

0

0

Deckung ist gegeben/ keine

Deckung ist gegeben/ keine

ausreichende Deckung

ausreichende Deckung

vorhanden

vorhanden

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):

Vorlage Dez. I/0004/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 02.09.2021

Seite: 2/4

Klimarelevanz
Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die
Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)
Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

groß

nicht ermittelbar

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:
gering

mittel

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

Größenordnung der Effekte
Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.
Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):
gering
mittel
groß

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)
80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)
mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):
gering
mittel
groß

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)
80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)
mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:
vollständig
überwiegend (50% - 99%)
teilweise (1% - 49 %)
nicht
nicht bekannt

Vorlage Dez. I/0004/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 02.09.2021

Seite: 3/4

Erläuterungen:
Die Stadt Aachen als eine der fünf digitalen Modellregionen in Nordrhein-Westfalen hat durch die
Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche 2018 die „Digitale Strategie für die Stadt Aachen“
geschaffen. Mit dieser zeigt die Stadt Aachen ihren Weg in die Digitalisierung und in welcher Form
dieser Weg begangen werden soll.
Hierbei werden ursprünglich zwölf konkrete Arbeitsfelder, bspw. Digitaler Handel, Aktendigitalisierung,
sowie ein offenes Arbeitsfeld aufgezeigt. Mit dieser Strategie werden also konkrete Vorgänge
aufgezeigt, die im Rahmen der Digitalisierung angegangen werden bzw. auch schon angegangen
sind.
Die „Digitale Strategie“ ist nicht nur ein Werk der Verwaltung. Sie wurde zusammen mit Mitgliedern
des Rates der Stadt Aachen entwickelt und auch vom Rat der Stadt Aachen in öffentlicher Sitzung im
Sommer 2018 durch einstimmige Zustimmung bestätigt.
Bei der Fortentwicklung der „Digitalen Strategie“ wurden sowohl alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Stadt Aachen, aber auch die Mitglieder des Aachener Stadtrates ermutigt, neue, innovative und
potenziell umsetzbare Ideen einzubringen, die Teil der Strategie werden können.
Das hier vorliegende Dokument wurde im Herbst 2019 überarbeitet um auf neue Erkenntnisse zu
reagieren. So wurde z.B. das Arbeitsfeld „Einbeziehung von Mitarbeitenden“ hinzugefügt und auch an
anderen Stellen Anpassungen vorgenommen. Auch diese Version wurde vom Rat der Stadt Aachen in
öffentlicher Sitzung am 11.12.2019 bestätigt.
Es wird mündlich über den Sachstand der Umsetzung in den einzelnen Arbeitsfeldern berichtet.

Anlage/n: Digitale Strategie für die Stadt Aachen Stand Dezember 2019

Vorlage Dez. I/0004/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 02.09.2021

Seite: 4/4

Aachen
digitalisiert
Digitale Strategie
der Stadt Aachen
Stand: November 2019

© vege / Adobe Stock

www.aachen.de

Impressum
Stadt Aachen
Oberbürgermeister
Marcel Philipp
Rathaus
Markt
52058 Aachen
Tel.: 0241 432-7200
oberbuergermeister@mail.aachen.de

2

Inhaltsverzeichnis
01 Einführung .................................................................................................................................. 4
02 Arbeitsstruktur ........................................................................................................................... 5
03 Digitale Strategie Vision ............................................................................................................ 6
04 Arbeitsfelder ............................................................................................................................... 9
4.1 Bürgerservice / Portal ............................................................................................................................................................... 9
4.2 Big Data / Open Data, Datenschutz und IT-Sicherheit ........................................................................................................... 10
4.3 Digitale Akten.......................................................................................................................................................................... 11
4.4 Prozessoptimierung ................................................................................................................................................................ 11
4.5 Digitaler Zahlungsverkehr ....................................................................................................................................................... 12
4.6 Zeitgemäße Arbeitsplätze ....................................................................................................................................................... 13
4.7 Digitales Lernen und Lesen .................................................................................................................................................... 14
4.8 Einbeziehung der Mitarbeitenden ........................................................................................................................................... 15
4.9 Infrastruktur............................................................................................................................................................................. 15
4.10 Erlebniswelt Mobilität Aachen ............................................................................................................................................... 16
4.11 Digitale Unternehmerwelt ..................................................................................................................................................... 16
4.11 Handel und Stadtentwicklung ............................................................................................................................................... 17
4.12 Smartes, nachhaltiges Quartier Aachen-Nord ...................................................................................................................... 18
4.13 Weitere Arbeitsfelder ............................................................................................................................................................ 18

05 Digitale Stadt ............................................................................................................................ 19
5.1 Digitale Geschäftsmodelle ...................................................................................................................................................... 19
5.2 digitalHUB ............................................................................................................................................................................... 20
5.3 Digitale Modellregion Aachen ................................................................................................................................................. 20
5.4 regio iT .................................................................................................................................................................................... 21

06 Roadmaps................................................................................................................................. 22
6.1 eGovernment .......................................................................................................................................................................... 22
6.2 Smart City ............................................................................................................................................................................... 24

3

01 Einführung
Digitalisierung erfordert eine klare Strategie. Die Stadtverwaltung Aachen sieht zahlreiche Chancen
in der Reorganisation ihrer Prozesse und Dienstleistungen. Darüber hinaus gestaltet sie als
Partnerin vieler Einrichtungen, Unternehmen und Initiativen den Gesamtprozess der digitalen
Transformation der Region Aachen mit.
Die „Digitale Strategie“ wird fortlaufend aktualisiert. Die hier vorliegende Version basiert auf der im Jahr 2018 durch
Bündelung der regionalen IT-Strategie, der Digitalisierungsstrategie des Fachbereichs Personal und Organisation und
dem regelmäßigen Austausch der städtischen Wirtschaftsförderung mit externen Partnern erstellten und durch den Rat
der Stadt Aachen beschlossenen digitalen Strategie. Die 2018 beschlossene „Digitale Strategie“ wird nunmehr
aktualisiert und den Entwicklungen bei und in der Stadt Aachen entsprechend angepasst.
Die „Digitale Strategie“ ist zugleich Grundlage für die Koordination der Aufgabenwahrnehmung innerhalb der
Stadtverwaltung, für die Vorbereitung weitergehender politischer Beschlüsse, für die Prioritätensetzung der
anstehenden Projekte und für die Beantragung von Fördermitteln zur Digitalisierung, insbesondere in der Rolle der
Stadt Aachen als eine von fünf Modellkommunen für Digitalisierung des Landes NRW.
Ziele der verwaltungsinternen Digitalisierung (eGovernment) sind:
· Verbesserung unserer Dienstleistungen für Bürger*innen und Unternehmen
· Steigerung der Effizienz
· Schaffung neuer Angebote
· Datenschutz sowie IT-Sicherheit
· Vereinfachung und Beschleunigung von Prozessen
· Motivation der Mitarbeiter*innen durch eine moderne Arbeitswelt
· Erfüllung der Vorgaben des Online-Zugangsgesetzes (OZG) des Bundes
· Erfüllung der Vorgaben des E-Government-Gesetzes des Landes NRW
Über die Stadtverwaltung hinaus sind unsere Ziele (Smart City):
· Attraktivierung des Wirtschaftsstandortes Aachen
· Erfüllung der Erwartungen von Wirtschaft und Bürger*innen an eine moderne und serviceorientierte
Verwaltung
· Förderung der Nachhaltigkeit, insbesondere im Bereich Mobilität
· Schaffung der notwendigen Infrastruktur, insbesondere Breitbandausbau
· Verbesserung der regionalen Zusammenarbeit auch über die Grenzen hinaus mit den Niederlanden und
Belgien
· Weiterentwicklung der Stadt zu einer „Smart City“
Eine Brückenfunktion zwischen der Stadtverwaltung und allen anderen Akteuren kommen der Wirtschaftsförderung
und unseren Portalen zu.

4

02 Arbeitsstruktur
Zuständigkeiten
Die Koordination der Zuständigkeiten und Maßnahmen der Digitalisierung erfolgt im Büro des Oberbürgermeisters.
Ausschließlich für dieses Thema wird der CDO (Chief Digital Officer) der Stadtverwaltung Aachen dem
Oberbürgermeister organisatorisch zugeordnet. Er koordiniert die Umsetzung und Weiterentwicklung der Digitalen
Strategie.
Der Verwaltungsvorstand wird in alle wesentlichen Vorgänge einbezogen.
Kontakte: oberbuergermeister@mail.aachen.de, cdo@mail.aachen.de

Verwaltungsinterne Digitalisierungsprozesse
Die verwaltungsinternen Digitalisierungsprozesse und die strategische und operative Führung der IT obliegen Dezernat
V. Somit fungiert Herr Dezernent Dr. Markus Kremer als CIO (Chief Information Officer) der Stadtverwaltung Aachen.
Er wird in den Aufgaben unterstützt durch die Stelle „Zentrales Controlling eGovernment und Digitalisierung“ welche im
Dezernat V eingerichtet wurde.
Kontakt: dezernat5@mail.aachen.de
Das Informations- und Kommunikationsmanagement beim Fachbereich Personal und Organisation (IuK) unterstützt als
IT-Steuerer den CIO bei seinen Aufgaben. Das IuK erarbeitet Steuerungsinstrumente für die IT und übernimmt die
operativen Steuerungsleistungen.
Innerhalb der Verwaltung liegt es in der Verantwortung des IuK, die IT-Strategie mit den Fachstrategien anderer
Fachbereiche zu verzahnen und IT-Entwicklungen möglichst ganzheitlich im Blick zu haben. Insofern sind alle internen
Anforderungen und Bedarfe über die Stelle zu betreiben.
Kontakt: it-management@mail.aachen.de
Zur Koordination der übergeordneten IT-Themen in der Stadtverwaltung besteht eine Lenkungsgruppe, der Herr Dr.
Kremer (Beigeordneter Dezernat V), Frau Grehling (Stadtkämmerin und Stadtdirektorin), Herr Pauels (CDO), Herr
Dödtmann (IT-Steuerer), Herr Rehfeld (Vorsitzender der Geschäftsführung regio iT) und Herr Ludwigs (Geschäftsführer
regio iT) angehören. Weitere Teilnehmer sind der IT-Sicherheitsbeauftragte, der Datenschutzbeauftragte, das
Rechnungsprüfungsamt und die jeweiligen Projektleitungen des IuK und der regio iT. Die Lenkungsgruppe tagt 4monatlich und überwacht den Status der laufenden Projekte, legt Meilensteine fest und trifft Entscheidungen.
Allen Dezernaten und Fachbereichen kommt die Aufgabe der aktiven Mitwirkung zu. Eine herausgehobene Funktion
haben insbesondere:
FB 02, Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Europa
FB 11, Fachbereich Personal und Organisation
FB 12, Fachbereich Bürgeramt
FB 13, Fachbereich Presse und Marketing
Alle Fachbereiche werden im Rahmen der Leitungskonferenz über den Sachstand informiert. Durch Einrichtung eines
IT-Innovationszirkels werden auf der Ebene der Fachbereichsleitungen Ideen ausgetauscht und über den CIO in die
Lenkungsgruppe eingebracht.
Die vorhandene Struktur der IT-Koordinatoren in den Fachbereichen soll zu einem Austausch der verwaltungsweiten
IT-Fachleute koordiniert werden in welchem Bedarfe und Herausforderungen gemeinsam erörtert und Lösungen

5

erarbeitet werden. Die Koordination übernimmt das zentrale Controlling eGovernment und Digitalisierung mit
Unterstützung durch das IuK.
Durch die Verstetigung und Intensivierung der Arbeit der bestehenden IT-Arbeitskreise mit Vertreter*innen des
Personal- und Verwaltungsausschusses bzw. des Ausschusses für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft werden
Themen der Digitalisierung ausgetauscht und Prioritäten besprochen.

03 Digitale Strategie
Vision
Aachen wird zu einem bundesweit anerkannten Hot Spot digitaler Entwicklung. Die Rahmenbedingungen für Unternehmen, die sich aktiv an der digitalen Transformation beteiligen, werden
ausgebaut: Aktive Netzwerke, leuchtende Beispiele gelungener Digitalisierung, eine enge
Verzahnung von Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Einrichtungen und ein vorbildliches
Angebot digitaler Dienstleistungen der Stadtverwaltung Aachen mit neu organisierten digitalen
Prozessen bilden das Profil der „Aachen Area“. Die Verwaltung entwickelt eine digitale Kultur, in der
neben konsequenter Nutzung digitaler Technik auch die Ausrichtung auf die Menschen und deren
Bedürfnisse verankert ist.
Die Infrastruktur wird einem erstklassigen Hochschulstandort entsprechend immer weiter ausgebaut.
Die Bürger*innen können sich darauf verlassen, dass ihre persönlichen Daten bei der Verwaltung nicht nur bestmöglich
vernetzt sind, um eine hohe Dienstleistungsqualität zu bieten, sondern auch den europäischen Datenschutzregeln
entsprechend konsequent geschützt sind.
Die Erneuerung der Verwaltungsprozesse erfolgt in enger Abstimmung mit den Beschäftigten in der Sachbearbeitung
und mit der Personalvertretung. Alle digitalen Dienstleistungen werden an der Schnittstelle zu den Bürger*innen
multikanalfähig ausgebaut, um unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden zu können. Vorgaben des OZG und
des E-Government-Gesetzes des Landes NRW werden zeitnah umgesetzt.
Aus den im folgenden Kapitel beschriebenen Arbeitsfeldern entwickelt sich die Roadmap. Der daraus hervorgehende
Aktionsplan ist jährlich zu aktualisieren, da eine Vielzahl externer Einflussfaktoren zu Veränderungen führen und
Erfahrungen der bisherigen Schritte für die weitere Arbeit zu berücksichtigen sind.

6

2020

nach 2025

• digitale Akten in den relevanten
Pilotbereichen
• Zahl der DL im Portal
verdoppeln
• Zahl der Portaluser 80.000
• Blockchain-Technologie wo
möglich erproben
• Bundesweit führend bei
digitalen Mobilitätskonzepten

• Künstliche Intelligenz, Robotik,
Mensch-Technik-Interaktion und
selbstlernende Prozesse
• Automatisierte Mehrsprachigkeit
• Vernetzung aller Geräte für
neue Dienstleistungen
• Autonomer ÖPNV wird
wirtschaftlich

2025
• Neue Entwicklungsfelder auf
Grund "Digitale Modellregion"
• Verfügbare Daten erschlossen,
geschützt und nutzbar gemacht
• Verfügbarkeit Gigabit-Netz
mindestens 50%
• Top 10 der "Smart Cities"

Wo wollen wir im Jahr 2020 stehen?
In der kurzen Zeit können nur Ziele erreicht werden, an denen wir bereits heute intensiv arbeiten oder die wir
unmittelbar behandeln. Dabei bauen wir auf den Erfahrungen aus abgeschlossenen und erfolgreich begonnenen
Projekten auf:
Wir wollen im Jahr 2020 in den relevanten Pilotbereichen digitale Aktenführung bereits eingeführt haben bzw. die
notwendigen Prozesse gestaltet und die Phase der Umstellung und Nutzung eingeleitet haben.
Wir wollen im Jahr 2020 die Anzahl der Anwendungen und Dienstleistungen, die wir über unser Online-Portal anbieten,
im Vergleich zum Jahr 2017 verdoppelt haben und die Anzahl der registrierten Nutzer auf 80.000 steigern.
Die Anwendungsfelder der Blockchain-Technologie wollen wir wo möglich mit anderen kommunalen Partnern erproben
und Best Practices entwickeln.
Wir wollen im Jahr 2020 das digitale Gewerbeamt des Landes NRW in das Serviceportal der Stadt Aachen integrieren
und an die Fachanwendung anbinden.
Wir wollen im Jahr 2020 bundesweit führend sein bei der Entwicklung und Implementierung digitaler Mobilitätskonzepte
und für StartUps eine herausragende Umgebung zur Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle bieten.
Bis zum Jahr 2020 wollen wir alle relevanten Prozesse erfasst und abgebildet haben um die Grundlage für eine digitale
Umsetzung gewährleisten zu können.

7

Wo wollen wir im Jahr 2025 stehen?
Bis 2025 können wir auch Projekte mit längeren Laufzeiten, die heute noch nicht begonnen sind, umsetzen.
Insbesondere durch die Unterstützung des Landes NRW im Rahmen der Förderung als „Digitale Modellregion“
erschließen wir neue Felder der Digitalisierung:
Wir wollen im Jahr 2025 die verfügbaren Daten konsequent erschlossen, geschützt und für zusätzliche
Dienstleistungen nutzbar gemacht haben, soweit es die jeweils betroffenen Bürger*innen wünschen.
Wir wollen im Jahr 2025 in Aachen ein Gigabit-Netz zu mindestens 50% verfügbar haben. Vorrangig bauen wir in
Kooperation mit Bund, Land und Infrastrukturanbietern Gewerbegebiete, Bildungsstandorte und dicht besiedelte
Wohngebiete aus.
Wir wollen im Jahr 2025 die Stadt Aachen bundesweit unter den Top 10 der „Smart Cities“ etabliert haben.

Was kommt nach dem Jahr 2025?
Die großen Themen der langfristigen Digitalisierung sind bereits erkennbar, aber sie können nur zu einem kleinen Teil
schon jetzt in Projekten abgebildet werden. Dennoch ist es unser Ziel, Aachen auch bei diesen Themen frühzeitig und
vorausschauend zu positionieren.
Nach 2025 werden die künstliche Intelligenz, Robotik und Mensch-Technik-Interaktion und zunehmend selbstlernende
Prozesse einen weiteren Schub in der Entwicklung neuer Prozesse bewirken.
Nach 2025 wird das Dreiländereck von der Verfügbarkeit automatisierter Mehrsprachigkeit profitieren.
Nach 2025 wird eine zunehmende Vernetzung aller denkbaren Geräte zu neuen Dienstleistungen führen.
Nach 2025 wird autonomer ÖPNV die Schwelle der Wirtschaftlichkeit überschreiten und zu einer radikalen
Veränderung der Angebotsgestaltung führen.

8

04 Arbeitsfelder
4.1 Bürgerservice / Portal
Das digitale Serviceportal der Stadt Aachen hält bereits ein umfassendes Dienstleistungsangebot bereit, bei dem
Bürger*innen ohne Aufsuchen einer Bürgerservicestelle per Mausklick bedient werden:

Abfallentsorgung
Urkundenwesen

Bildung

Sicherheit
und Ordnung

Familie

ServicePortal
Service

Meldewesen

Steuerwesen
Planen,
Bauen,
Wohnen

Parken und
Verkehr

Mittelfristig werden wir alle Prozesse auch online anbieten, die nicht zwingend persönliches Erscheinen erfordern.
Prozesse welche von der Städteregion angeboten werden sollen auch über unser Serviceportal auffindbar sein.
Wesentliche Hindernisse (Gesetzliche Regelungen zur Unterschriftserfordernis und zu persönlichem Erscheinen)
werden wir im Rahmen von Förderprojekten mit dem Gesetzgeber diskutieren oder Lösungen erarbeiten, die solche
Hindernisse überwinden können.
Bis zum Jahr 2020 sollen die Nutzungszahlen (Anzahl der online erledigten Prozesse) gegenüber dem Stand von 2017
(Ende 2017: 28.421) verdoppelt werden. Hierzu sind die bestehenden Online-Dienstleistungen weiter zu optimieren
und weitere hinzuzufügen. Geprüft werden konkret:
· Personenstandsangelegenheiten
· Dokumentensafe (Gehaltsnachweise, Entgeltnachweise, Umläufe etc.)
· Bürgersafe (Fälligkeiten, Erinnerungen, Verbindlichkeiten etc.)
· Briefbutler
· Ferienspielportal
· Bildungsportal

9

· Mängelmelder
· Eintrittskarten Schwimmbäder online
Die Anzahl der Bürger*innen, die sich im Portal registriert haben, soll auf 80.000 im Jahr 2020 gesteigert werden.
Der Ausbau des Portals in Bezug auf die Anforderungen von Unternehmen an Verwaltungsdienstleistungen soll weiter
vorangetrieben werden. Hierzu wird der Einsatz lernender Systeme im Fachbereich Bürgeramt avisiert.
Wir wollen die Bürger*innen an der weiteren Entwicklung der Serviceportals weiter beteiligen.Geplant ist auch die
Einführung eines interaktiven digitalen Planungs- und Bürgerpartizipationstools für Stadtentwicklungsprozesse sowie
die Mitwirkung zur Willensbildung der Stadtgesellschaft bei verschiedenen weiteren Vorhaben der Stadt Aachen.
Die registrierten Nutzer*innen sollen regelmäßig über die Fragen des Datenschutzes aufgeklärt werden und den Grad
der Querverwendung ihrer Daten zur Optimierung der Dienstleistungen selber einstellen können.
Durch regelmäßigen Datenabgleich soll die Aktualität und Qualität des Datenbestandes sichergestellt werden, soweit
dies datenschutzkonform möglich ist.

4.2 Big Data / Open Data, Datenschutz und IT-Sicherheit
Die Stadt Aachen verfügt über einen großen und schnell wachsenden Datenbestand, u.a. im
Meldewesen, im Personenstandswesen und im Personalwesen, sowie über Daten von
Hilfeempfänger*innen einerseits und Steuer- und Gebührenzahler*innen andererseits. Neben
Personendaten gibt es Daten über Immobilien, Unternehmen und Statistiken aller Art. Eine
vollständige Übersicht über den gesamten Datenbestand gibt es bisher nicht.

Für die Stadt Aachen sind Daten nicht die Grundlage für neue Geschäftsmodelle zur Erzielung von Einnahmen. Eine
bessere Auswertung und ggf. auch eine Erhebung zusätzlicher Daten kann aber zu einer höheren Effizienz unserer
Prozesse, zur Erkennung von Fehlern und zu besseren Dienstleistungen für die Bürger*innen führen. So ist z.B. kaum
einzusehen, warum wir in zahlreichen Formularen immer wieder Daten eintragen lassen, die wir längst kennen.
Bürger*innen werden zukünftig erwarten, dass sie, wenn sie einmal authentifiziert sind, auf Stammdaten zugreifen
können.
Personendaten sind selbstverständlich zu schützen. Die praktische Umsetzung des bestmöglichen Schutzes wird in
Zusammenarbeit mit dem Datenschutzbeauftragten und dem IT-Sicherheitsbeauftragten der Stadt Aachen ständig
weiter entwickelt und mit anderen Städten abgeglichen. Die Abschirmung dieser Daten gegen Angriffe von außen hat
höchste Priorität.

10

Neben der Optimierung unserer Dienstleistungen können Daten, die nicht personenspezifisch sind, für Dritte zur
wirtschaftlichen Nutzung interessant sein. Ziel der Stadt ist es, ein gutes Umfeld für neue digitale Dienstleistungen zu
bieten. Daher sollen „Open Data“–Bestände ausgebaut werden.
Bisher sind circa 80 verschiedene Datensätze verfügbar. Bis Ende 2020 soll die Zahl der Datensätze auf über 150
erhöht werden. Zur Erweiterung des „Open Data“-Bestandes sollen auch die Nutzer*innen dieser Daten in geeigneter
Form in den Weiterentwicklungsprozess des Portals einbezogen werden.

4.3 Digitale Akten
Digitale Aktenführung ist die Voraussetzung für zahlreiche Digitalisierungsschritte in den einzelnen
Prozessen der Stadtverwaltung. Hier besteht ein großer Nachholbedarf, der schnellstmöglich
abgearbeitet werden soll.
Umgesetzt ist bisher die digitale Steuerakte (FB 22).
Seit 2008 wurde an der Umstellung gearbeitet,
insgesamt gibt es hier 180.000 digitale Akten.
Im Rahmen einer Fachanwendung-saktualisierung
wird im Fachbereich 56 (Wohnen, Soziales und
Integration) eine digitale Aktenführung im Bereich
der Leistungen nach dem SGB XII eingeführt.
Derzeit laufen Pilotprojekte in den Fachbereichen 11
(Personal und Organisation) und 36 (Umwelt).
Im Anschluss daran sollen die Fachbereiche 63 (Bauordnung), 12 (Bürgeramt), 34 (Standesamt) und B 03
(Bauverwaltung) in Projekte zur Einführung digitaler Akten eingebunden werden.
Die digitale Aktenführung basiert auf einem verwaltungsweit einheitlichen Dokumentenmanagementsystems (DMS).
Die Ergebnisse der Projekte in den Pilotbereichen 11 und 36 bilden die Grundlage für die Einführungen von digitalen
Akten in der restlichen Verwaltung.
Im Querschnitt sind ein allgemeines Dokumentenmanagement und die GroupWise-Archivierung voranzutreiben.
Besonderes Augenmerk liegt auf dem Austausch von Dokumenten zwischen Behörden.

4.4 Prozessoptimierung
Digitalisierung beinhaltet immer eine ganzheitliche Betrachtung der Prozesse, um die durch neue
Technik möglichen Verbesserungen auch durch vollständige Reorganisation ausschöpfen zu
können.
Alle Prozesse sollen nach einem vergleichbaren Schema mit folgenden Schritten auf der jeweiligen Fachbereichs- bzw.
Abteilungsebene analysiert werden:

11

Prozesse
identifizieren

Häufigkeit der
Prozesse?

Priorität der
Prozesse?

Eignung zur
Digitalisierung?

Mehrwert einer
Digitalisierung?

Personelle
Auswirkungen der
Digitalisierung?

Nach
Leistungskatalog des
OZG einordnen

Priorisierung der
Maßnahmen mit CIO
abstimmen

Ressourcen zur
Verfügung stellen

Prozesse optimiert
digitalisieren

4.5 Digitaler Zahlungsverkehr
An allen Schnittstellen zwischen Stadtverwaltung und Bürger*innen muss digitaler Zahlungsverkehr
zukünftig möglich sein. Hierbei sind die höchsten verfügbaren Datenschutz- und
Sicherheitsstandards einzuhalten.
Der Umgang mit Bargeld birgt Risiken, bindet Ressourcen und ist teuer. Im Einzelhandel ebenso wie beim OnlineHandel ist es inzwischen selbstverständlich, aus einer Vielzahl möglicher Kartenzahlungs- und
Überweisungsmöglichkeiten auswählen zu können.

Bürger*innen

Zahlungsmöglichkeiten für
Verwaltungsaufgaben
„pay
direkt“

Verwaltung

Girokarte

Dies muss auch das Ziel der Stadtverwaltung sein, ob beim Bürgerservice, an der Museumskasse, im Schwimmbad
oder bei der Zahlung von Gebühren aller Art.
Als besonders sicheres Verfahren für das Internet wurde von den deutschen Banken und Sparkassen das System
„paydirekt“ entwickelt, bei dem die Kundendaten innerhalb der jeweiligen Banksoftware verbleiben und nicht an Dritte
weitergegeben werden. Dieser Weg über „paydirekt“ soll bevorzugt angeboten werden. Darüber hinaus ist eine
Zahlung per Kreditkarte aufgrund der großen Verbreitung zu ermöglichen.
Im Bereich kleiner Zahlbeträge sollen alle betreffenden Stellen neben der Zahlung mit Girokarte und PIN auch
kontaktlose Bezahlmöglichkeiten angeboten werden, um die Bezahlvorgänge komfortabler gestalten zu können.
Ebenso wird das Thema eRechnung, also die Möglichkeit Online-Rechnungen einzureichen und diese intern auf
digitalem Wege weiterzuleiten, umgesetzt.

12

4.6 Zeitgemäße Arbeitsplätze
Unsere Arbeitsplätze sollen über eine zeitgemäße digitale Ausstattung, die ein flexibleres und
effizienteres Arbeiten ermöglicht, verfügen.

© beeboys / Adobe Stock

Wir entwickeln anhand der stetig zunehmenden Erfahrung mit den verschiedenen Formen des mobilen Arbeitens die
Möglichkeiten des ortsunabhängigen Zugriffs auf Akten und Anwendungen weiter. Die Desktop-Virtualisierung wird als
Standard so weit wie möglich umgesetzt. Zusammen mit einer entsprechend sicheren Authentifizierungsmöglichkeit (2Faktor-Authentifizierung) wird eine orts- und geräteunabhängige Möglichkeit geschaffen, auf dienstliche Daten
zugreifen zu können. Diese Möglichkeit wird insbesondere zur Ausweitung und Verbesserung der mobilen Arbeit
angeboten.
Die Arbeitsgeräte der Mitarbeiter*innen (Smartphone, Tablet, Laptop) sind örtlich und zeitlich unabhängig nutzbar.
Diese infrastrukturelle Unabhängigkeit führt nicht nur zu einer substanziellen Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf
und Privatleben, sondern ermöglicht ebenso das Arbeiten in flexiblen, sich immer wieder neu zusammensetzenden
Projektteams. Die Kommunikationskanäle über Computer und Telefone wachsen immer mehr zu einem System
zusammen. Softphone-Anwendungen sollen ausgebaut und zusätzliche Videokonferenzoptionen sollen erprobt
werden. Außerdem werden bereichsübergreifende Kollaborationsplattformen getestet und in geeigneten Projekten
genutzt.
Der Weiterentwicklung der Arbeitswelten wird durch digital unterstützte Systeme zur Flexibilisierung der
Arbeitswahrnehmung Rechnung getragen. Angestrebtes Ziel soll dabei eine integrierte zentrale Lösung zur Abdeckung
einer Vielzahl der täglichen dienstlichen Belange sein. Diese soll neben der Buchung und dem Zugang zu Dienst- und
Besprechungsräumen z.B. auch die Bezahlung in Kantinen oder an Getränkeautomaten ermöglichen.
Durch ein zeitgemäßes Customer-Relationship-Management-Programm (CRM) werden im FB 02 verschiedenste
Insellösungen, insbesondere in den Bereichen Gewerbeflächenmanagement, Gründungs- und Fördermittelberatung
und Technologietransfer, abgelöst bzw. medienbruchfrei verbunden. Dies ermöglicht dem FB 02, seinen Service noch
besser an die bestehenden Strukturen (Serviceportal, Open-Data-Protal etc.) anzubinden und damit die Servicequalität
nicht nur noch besser zu machen, sondern auch transparenter. Im Zusammenhang mit der „Digitalen Unternehmerwelt“
und der z.B. dort beschriebenen Clearingstelle ergeben sich neue bisher nicht vorhandene Möglichkeiten Services
digital und damit einfacher für Unternehmen und Gründer*innen anzubieten.
Die Portale der Stadt Aachen werden kontinuierlich weiterentwickelt (Möglichkeit zur Kollaboration und Partizipation,
auch mit Externen; Schwarzes Brett usw.). Aus den Erfahrungen, die wir mit Open-Space-Lösungen, mobiler Arbeit,
Desktop-Virtualisierung und neuen Kommunikationsmitteln ziehen, wird gemeinsam mit der Personalvertretung und

13

unter Beachtung der Arbeits- und Gesundheitsschutzaspekte im Dialog ein Konzept für die bestmögliche
Arbeitsplatzgestaltung und -ausstattung entwickelt.
Ein Bewerbermanagement soll direkt bei Interesse an einem Arbeitsplatz bei der Stadtverwaltung Aachen durch den
Einstieg in ein Bewerberportal den Innovationsgeist unserer Verwaltung spüren lassen. Intern soll diese Lösung
Arbeitsabläufe erleichtern und effizienter gestalten.

4.7 Digitales Lernen und Lesen
Bücher, Filme und Lerninhalte werden zunehmend digital genutzt. Unsere Einrichtungen, die solche
Medien verwenden und zur Verfügung stellen (Schulen, VHS, Öffentliche Bibliothek, Medienzentrum
und Stadtarchiv), sollen diesen Trend nicht nur zusätzlich zum bisherigen Angebot aufnehmen,
sondern auch eine grundsätzliche Transformation und Vernetzung ihrer Angebote entwickeln.
Das Lernen erfolgt immer stärker in einem Mix aus
dem Zugriff auf digitale Texte, Filme, digitale
Vorlesungen, Erklärvideos, Internet-Recherche und
zugleich persönlicher Wissensvermittlung, Beratung,
Gruppenlernformaten und Unterricht. Dadurch werden
die Grenzen zwischen den Institutionen aufgeweicht.

© Lumina Images / Fotolia

Wie könnte eine öffentliche Bibliothek in 10 Jahren
aussehen? Sind die Lerninhalte, die unser
Medienzentrum für Schulen vorhält, dann auch direkt
für jeden Einzelnen abrufbar? Wie können die Inhalte,
die die VHS für Kurse nutzt, auch für das

Medienzentrum und die Bibliothek genutzt werden?
An den Themenbereichen „Lesen und Lernen“ zeigt sich besonders deutlich, dass Digitalisierung auch bedeuten kann,
die grundsätzliche Struktur zu hinterfragen und Prozesse völlig neu zu gestalten. Warum sollte nicht eine gemeinsame
Strategie aller Institutionen aus diesem Themenfeld hier in Aachen beispielhaft neue Wege beschreiten? Und warum
sollte das nicht zugleich der Start für ein enges regionales Netzwerk werden, in dem Ressourcen dadurch besser
genutzt werden, dass die Aufgaben verteilt und die Ergebnisse allen nutzbar gemacht werden?
Wir starten gemeinsam mit der VHS, dem Medienzentrum und der Öffentlichen Bibliothek ein Projekt, das auf der
Grundlage von „Blended Learning“ eine neue Qualität der Bildungsangebote in Aachen schafft.
Digitalisierung erfordert ein kommunales Bildungssystem, welches in allen Altersgruppen nach dem Motto „Lifelong
Learning“ (LLL) die gesamte Stadtgesellschaft einbezieht, befähigt und qualifiziert. Angefangen bei der digitalen
Ausbildung im Schulalter (z.B. Programmierführerschein, Steigerung der Kompetenzen im Umgang mit sozialen
Netzwerken, Informationen und Medien) über die Befähigung der Pädagog*innen bis hin zu Mentoring-Modellen und
Trainingsmaterial zur Nutzung und spezifischen Anwendung von digitalen Technologien. Digitale Bildung kann dabei
zur Verbesserung der Lebensqualität und Arbeitsintegration von Menschen mit Behinderungen, Migranten etc.
beitragen.
Eine starke Vernetzung mit den Aachener Hochschulen wird angestrebt.
Aber auch stadtintern muss ein strategischer Know-how- und Kompetenzaufbau durch zielgerichtete Qualifizierung
(neue Tools / Programme, effizienterer Umgang mit den vorhandenen, Daten- / Cyber-Sicherheit) des vorhandenen
Personals gewährleistet werden. Dazu können Weiterbildungen, Praktika und Hospitationen einen Beitrag leisten.

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Patuca Images / Adobe Stock

4.8 Einbeziehung der Mitarbeitenden
Um eine bestmögliche Umsetzung von Vorhaben der digitalen Transformation gewährleisten zu
können, ist eine intensive und fortlaufende Einbeziehung der betroffen Mitarbeitenden in den
Umsetzungsprojekten und aller Mitarbeitenden bei allgemeinen Fragestellungen unerlässlich.
Hierdurch sollen sowohl die Motivation aller Beteiligten als auch das Verständnis für den Weg der
Umsetzung geschaffen werden.
Neben den Informationen für Mitarbeitende im Mitarbeiterportal werden, ergänzend zu dem bereits bestehenden
Angebot, weitere Fortbildungen zum Thema „Digitaler Wandel“ angeboten. Hierzu gehören sowohl Veranstaltungen mit
bereichsübergreifenden Themeninhalten als auch Fortbildungsveranstaltungen mit Inhalten, die sich auf ein spezielles
Digitalisierungsthema beziehen. Im Zuge des digitalen Wandels werden zudem Schulungs- und Fortbildungsangebote
für Mitarbeiter*innen überprüft und den neuen Herausforderungen entsprechend angepasst.

4.9 Infrastruktur
Digitale Transformation erfordert die Verfügbarkeit über schnelle Datennetze, zu deren
beschleunigten Ausbau wir als Stadt beitragen wollen. Aber auch beim Aufbau eines intelligenten
Energienetzes und bei der Bereitstellung von Standorten für die Platzierung von Sensoren für
digitale Dienstleistungen stehen wir als aktiver Partner zur Verfügung.
Der Breitbandausbau zielt bisher auf eine flächendeckende
Versorgung mit 50 Mbit/s ab. Hier liegt Aachen mit 95%
Abdeckung im oberen Mittelfeld vergleichbarer Städte.
Mit Förderung von Bund, Land und Stadt werden nun bis Anfang
2021 auch die verbleibenden Haushalte im Stadtgebiet mit
leistungsfähiger Internetanbindung versorgt. Ebenso werden in
diesem Zeitraum alle Schulen, Krankenhäuser und Unternehmen
in Gewerbegebieten Glasfaseranschlüsse erhalten.
Des Weiteren wird die Stadt den Gigabit-Masterplan des Landes unterstützen, der bis zum Jahre 2025 zu einer
flächendeckenden Versorgung mit gigabit-fähigen Netzen führen soll.
Die Verfügbarkeit von WLAN im öffentlichen Raum soll weiter ausgebaut werden, ebenso in Schulen,
Kultureinrichtungen, Flüchtlingsunterkünften und Verwaltungsgebäuden.
Mit der STAWAG wird ein Plan zum weiteren Ausbau der Ladenetzinfrastruktur für die Elektromobilität und der SmartGrid-Komponenten erstellt. Die zunehmende Bedeutung erneuerbarer Energien und die größere Anzahl verfügbarer
Batteriespeicher erfordert eine Digitalisierung auch im Bereich der Stromnetze.
Die STAWAG betreibt mit der Straßenbeleuchtung einen Teil unserer Infrastruktur, der nicht nur durch weitere
Digitalisierung intelligenter und damit effizienter gemacht wird, sondern der darüber hinaus auch ein dichtes Netz
möglicher Standorte für Sensoren und Kommunikationsknotenpunkte darstellen kann. Eine Bereitstellung der
Möglichkeiten dieses Netzes für privatwirtschaftliche Geschäftsmodelle, insbesondere von StartUps, soll zur Schaffung
neuer digitaler Dienstleistungen vorangetrieben werden.
Zur digitalen Infrastruktur unserer Stadt gehören auch umfangreiche Webservices und Apps. Diese sollen immer dem
aktuellen Stand der Technik entsprechen. Eine besondere Bedeutung wird der Bereitstellung des Mobility Brokers für
möglichst viele Nutzer*innen zukommen, da die digitale intermodale Plattform eine notwendige Voraussetzung für das
Gelingen der Verkehrswende darstellt.

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4.10 Erlebniswelt Mobilität Aachen
Mobilitätskonzepte für den Stadtverkehr der Zukunft entwickeln sich in rasantem Tempo und Aachen
gehört mit seinen exzellenten Forschungs- und Entwicklungstreibern im Bereich eMobilität,
Konnektivität und autonomes Fahren bereits heute zu den Vorreitern.
Die Erlebniswelt Mobilität Aachen bündelt hier systematisch die
Aachener Kompetenzen und entwickelt gemeinsam mit der
Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung speziell auf die Stadt Aachen
zugeschnittene Lösungen einer zukunftsgerichteten städtischen
Mobilität.
Ziel des im Mai 2018 gegründeten urbanen
Innovationsnetzwerkes Erlebniswelt Mobilität Aachen
(‚EMA‘) ist es, in einem starken transdisziplinären Partnerverbund aus Hochschulinstituten der
RWTH Aachen University und FH Aachen, Fahrzeugherstellern und weiteren weltweit führenden
Unternehmen, digitalen StartUps, ÖPNV-Anbietern und der Stadtverwaltung, eigenständig
Technologien in Themenfeldern rund um autonomes Fahren, Konnektivität, smarte Logistik, Smart
City-Infrastruktur und digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln und praxisnah im öffentlichen Raum
zu erproben – gemeinsam mit der Stadtgesellschaft.
Inzwischen sind in der Erlebniswelt Mobilität Aachen 34 lokal ansässige Partner im Rahmen
verschiedener Arbeitsgruppen und Projekte aktiv. Die Koordination liegt beim Fachbereiche
Wirtschaft, Wissenschaft und Europa sowie der e.GO Mobile AG.
Als ausgewiesene Wissenschaftsstadt ergibt sich hier für Aachen die einmalige Chance, durch eine
Bündelung der zahlreichen lokalen Kompetenzen eine Initiative mit überregionaler Strahlkraft zur
Entwicklung Aachens als Modellstandort für autonomes Fahren und Mobilität
4.0 anzustoßen. Die miteinander verzahnten Maßnahmen werden mit und für
die Stadt Aachen im Rahmen von Forschungsprojekten entwickelt und erprobt
und sind allesamt höchstinnovative Lösungen für die urbane Mobilität von
morgen.
Bürger*innen werden dabei stets aktiv in einem Beteiligungsprozess
eingebunden, um gemeinsam die neue Mobilität „made in Aachen“ im Rahmen
von Reallaboren zu erleben und mitzugestalten, damit die Lösungen auch
tatsächlich die lokalen Bedarfe treffen. Die Wissenschafts- und Innovationsstadt
Aachen bringt dabei die besten Voraussetzungen mit, ein ‚Living Lab‘ der
zukunftsgerichteten Mobilität zu werden, verleihen u.a. die mehr als 60.000
Studierenden der Stadt eine dynamische Offenheit gegenüber Neuem.
Weitere Informationen unter: www.erlebniswelt.ac #PopupEMA.

4.11 Digitale Unternehmerwelt
Durch eine intensive Kooperation von lokaler Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunalverwaltung
konnten und können zahlreiche Projekte realisiert und so die Möglichkeiten der Digitalisierung für
die Wirtschaft, aber auch für Stadt und Bürger*innen in vielfältiger Weise nutzbar gemacht werden.
Innovative Produkte und Dienstleistungen von Aachener Unternehmen, die die Möglichkeiten der
Digitalisierung greif- und erfahrbar machen, finden selbstverständlich im öffentlichen Raum der
Stadt ihre Erstanwendung.

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Die Stadt Aachen hat sich als kompetente Ansprechpartnerin und
Unterstützerin für die Aachener Unternehmerschaft auch in Fragen der
Digitalisierung aufgestellt und gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und
Hochschulen Konzepte entwickelt, um u.a. den arbeitsmarktpolitischen Folgen
der Digitalisierung (Qualifizierung, Fachkräftesicherung) zu begegnen.
Insbesondere durch die weitreichende Vernetzung des Fachbereiches
Wirtschaft, Wissenschaft und Europa mit den verschiedensten
© 고운 이 / Fotolia
Digitalisierungsoffensiven, wie dem digitalHUB Aachen und den
Kompetenzzentren (bspw. „Digital in NRW“) sollen weitere Unterstützungsangebote für die Unternehmen und
Gründer*innen in Aachen umgesetzt werden. Dabei setzt der Fachbereich nicht nur im Konkreten darauf, seinen
Service ständig an den Bedarfen der Wirtschaft und Wissenschaft orientiert, weiterzuentwickeln, sondern auch mit
Projekten die notwendigen Impulse zu setzen.
Weitere geplante Schritte sind u.a.:
· die Einrichtung einer Clearingstelle für die lokale Unternehmerschaft in Fragen der Digitalisierung (Business
Modelling, Cybersicherheit, Finanzierungsstrukturen etc.)
· Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen des Fachbereiches Wirtschaft, Wissenschaft und Europa
· Projektakquise und Durchführung in Bezug zu Qualifizierung von Fachkräften, nachhaltiger und
stadtverträglicher Produktion, smarte Logistik und 5G
· die Entwicklung einer „Digitalen Innovationsplattform“ (DIP) zur Präsentation innovativer digitaler
Anwendungen und Lösungen und die Vermittlung von Entwicklern und anwendungsinteressierten
Unternehmen, Institutionen sowie Bürger*innen der Stadt Aachen
· die Unterstützung der Aachener Digital University / New Business Factory als zentrale Ausbildungsstätte für
Codierer*innen und Programmierer*innen sowie zur Qualifizierung von StartUps und Unternehmen
· die Etablierung einer branchenübergreifenden digitalen Qualifizierungsakademie für Fach- und
Führungskräfte sowie eines Kompetenzzentrums zur Arbeitsgestaltung für produzierende Unternehmen in
Aachen
· Förderung der Gründungskultur durch z.B. enge Kooperation und Unterstützung des Collective Incubators
im Rahmen der Excellent StartUp-Center-Initiative
Des Weiteren ist die Stadt Aachen in enger Kooperation mit innovationstreibenden Aachener Unternehmen, durch den
engen Kontakten zu den Aachener Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie der aktiven Beteiligung an
verschiedenen lokalen Arbeitsgruppen und Projekten an aktuellen digitalen Entwicklungen beteiligt. Dieser vorhandene
Technologietransfer aus den zuvor genannten Institutionen wird in Zukunft nicht nur im Matchingprozess zwischen
Unternehmen genutzt, sondern auch für den Technologietransfer in die Verwaltung hinein.

4.11 Handel und Stadtentwicklung
Digitale Technologien bieten eine Möglichkeit sich den aktuellen und zukünftigen
Herausforderungen der Städte (in Bezug auf ihre verschiedenen Funktionen: Wohnen, Arbeiten,
Freizeit und Handel zu begegnen und Aachen als lebenswerte Stadt zu erhalten und weiter
auszubauen.
Eine große Herausforderung ist auch in der Stadt Aachen der zunehmende Wandel des
(Einzel-) Handels als innenstadtprägende Branche. Ein verändertes Kundenverhalten und
der stetig zunehmende Onlinehandel tragen entscheidend dazu bei, dass (handelsrelevante)
Frequenzen abnehmen und Leerstände zunehmen. Es bedarf neuer Konzepte und
Handlungsansätze, die den stationären Handel wieder stärken und attraktiver machen.
Neben einer Stärkung der bestehenden Akteursnetzwerke bietet insbesondere der Einsatz
digitaler, zukunftsorientierter Technologien einen vielversprechenden Ansatz. Mit dem
„shopping lab aachen“, einem vom Land NRW geförderten Projekt mit dem Motto

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„Stationären und digitalen Handel zusammendenken“, haben wir Händler*innen sowie der Öffentlichkeit Möglichkeiten
und Herausforderungen der Digitalisierung des Einzelhandels aufgezeigt. Die zahlreichen Erkenntnisse des shopping
labs sehen wir als Basis neuer Projekte für Innenstadt und Handel. Denn die Digitalisierung im Handel ist viel mehr als
nur das Aufsetzen eines Onlineshops.
Stationäre Geschäftsmodelle erhalten durch technische Neuerungen Möglichkeiten, ihre individuellen Stärken
gegenüber dem eCommerce auszubauen und nachhaltig konkurrenzfähig zu bleiben.
Neben dem physischen Schaufenster aus Glas ist auch ein Schaufenster im Internet, welches das Angebot darstellt
und Impulse setzt, ein Muss. Ein auf vorhandenen Ressourcen aufbauender Online-Shoppingbegleiter ist nur eine von
vielen verschiedenen Maßnahmen, die im Rahmen einer Digitalisierungsstrategie im Themenfeld (Einzel-) Handel
vorangetrieben werden. Hier sind mit den Innenstadtakteuren weitere wichtige Handlungsfelder zu definieren und
umzusetzen.

4.12 Smartes, nachhaltiges Quartier Aachen-Nord
Einen weiteren Schwerpunkt im Rahmen der digitalen Stadtentwicklung stellt das Thema „digitale
Kreativquartiere“ dar. Ein Stadtteil mit besonderem Potenzial ist Aachen-Nord. Erste Schritte sind in
Richtung Stadtteilentwicklung gemacht; u.a. Soziale Stadt Aachen-Nord, der digitalHUB Aachen oder
das DEPOT.
Auch private Investoren haben die Vorteile Aachen-Nords als sehr zentralen Ort (u.a. gute Verkehrsanbindung,
Flächenpotenziale, Treffpunkt der digitalen und kreativen Szene Aachens) für Investitionen für sich entdeckt. Hier steht
die Zusammenarbeit mit Enablern für beispielsweise die Entwicklung von Gewerbeflächen im Quartier im Vordergrund.
Um Aachen-Nord weiter als urbanes, kreatives und digitales Quartier zu entwickeln, in dem Menschen aus
verschiedenen Lebenswelten, Branchen und Kulturen, auch mit unterschiedlichem Alter, verschiedenen Akteur*innen
aus Kultur und Wirtschaft, etablierten Unternehmen und StartUps zusammen kommen, müssen weitere Maßnahmen
und Handlungsansätze definiert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Bewohner*innen und Nutzer*innen des
Stadtteils, die ansässigen Institutionen, Unternehmen und Nutzer*innen von Beginn an mitgenommen werden. Um die
Stadtteilentwicklung zu unterstützen wurde 2018 der Think Tank „Smartes, nachhaltiges Quartier Aachen-Nord“
gegründet. Zusammen mit dem digitalHUB Aachen, StartUps und Unternehmen aus dem Aachener Norden soll das
Quartier Aachen-Nord langfristig zu einem Reallabor entwickelt werden, in welchem die Mitglieder des digitalHUB
Aachen eigene Usecases und Ansätze im realen Umfeld erproben können. Das Quartier wird so im Rahmen der
nachhaltigen und digitalen Entwicklung weiter nach vorne gebracht. Ein mittels LoRaWAN (Long Range Wide Area
Network) vernetztes IoT (Internet of Things) soll zum einen ermöglichen, dass Daten über verschiedene Sensoren
vermittelt werden. Gleichzeitig sollen über das Netz verschiedene Usecases durch die STAWAG, regio iT und
NetAachen erprobt werden.
Ein weiterer Ansatz wird in Zusammenarbeit mit dem Projekt N-Power, durch eine Bürgerpartizipationsplattform
verfolgt. Hier bekommen Bürger*innen aus dem Quartier und der Stadt Aachen die Möglichkeit sich zu informieren und
sich aktiv an der Entwicklung in Aachen-Nord zu beteiligen. Die Plattform dient auf der einen Seite dazu gewonnene
Daten aus Aachen-Nord transparent zu kommunizieren und zu zeigen was im Viertel passiert. Auf der anderen Seite
fordert sie die Bürger*innen auf sich aktiv zu beteiligen. Bürger*innen sind aufgerufen Ideen zu äußern und gemeinsam
zu diskutieren und diese im Anschluss auch im Quartier Aachen-Nord umzusetzen. Außerdem soll ein „Energiespiel“
des E.ON Research Center an der RWTH Aachen der lokalen Bevölkerung auf spielerische Art und Weise die
bevorstehende Energiewende und der Umgang mit erneuerbaren Energien vermittelt werden. Das Spiel dient als
Meinungsabfrage und dazu, die Menschen zu befähigen am derzeitigen Diskurs teilzuhaben und ggfs. zu neuen Ideen
für den Stadtteil zu inspirieren.
Das Vorgehen steigert die Akzeptanz in der Bevölkerung und sorgt dafür, dass die Ansätze erfolgreich umgesetzt,
getestet und stetig weiterentwickelt werden können.

4.13 Weitere Arbeitsfelder
Die zuvor beschriebenen Arbeitsfelder sind nicht als abschließend zu betrachten. Sie werden sich im Laufe der
digitalen Transformation der Stadt und der Stadtverwaltung Aachen um weitere konkrete Projekte aus den

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verschiedensten Lebens- und Verwaltungsbereichen anreichern. Die unter Punkt 06 aufgeführte „Roadmap“ ist dabei
als konkrete zeitliche Ablaufplanung der bereits bekannten Projekte bis Ende des Jahres 2021 und offen für
dynamische Entwicklungen im Rahmen der finanziellen und personellen Ressourcen zu verstehen. Die „Roadmap“
wird ständig aktualisiert.

05 Digitale Stadt
Digitale
Geschäftsmodelle

regio iT

Digitale
Stadt

digitalHUB

Digitale
Modellregion
Aachen

5.1 Digitale Geschäftsmodelle
Der Schwerpunkt der globalen Wertschöpfung wurde zu Beginn der digitalen Transformation
dramatisch verschoben hin zu neuen Unternehmen aus dem Silicon Valley, die den Wert von
Kundendaten und Plattformfunktionen erkannt haben, aber über keine eigenen Produkte verfügen.
Unsere Aufgabe ist es, in unserer Welt der innovativen realen Güter im „Engineering Valley Aachen“
durch eine höhere Geschwindigkeit unserer digitalen Transformation die Vorteile unserer Region zur
Schaffung einer neuen Dimension der Wertschöpfung zu nutzen.
Aufgabe ist es, die bereits bestehenden Geschäftsmodelle um
neue datengetriebene Services zu ergänzen und damit digitale
Geschäftsmodelle zu entwickeln und auch für die Stadt Aachen
nutzbar zu machen. Dabei steht nicht nur die automatisierte
Produktion oder der Einsatz von IT im Mittelpunkt. Die Region
Aachen bietet mit ihren Strukturen sehr gute Voraussetzungen,
die Digitalisierung erfolgreich anzugehen. Dazu tragen
insbesondere die Aachener Hochschulen, der breit aufgestellte ITMittelstand, die innovativen StartUps sowie die enge Verzahnung
zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung bei.

© SG- design / Adobe Stock

Die Stärke des Ingenieurwesens konnte bereits für eine enge
Zusammenarbeit mit der Wirtschaft genutzt werden.
Die Entwicklung des Campus hat zu einer neuen Dynamik und
Sichtbarkeit geführt, und die Entwicklung der Industrie 4.0 zeigt,

19

dass Wissenschaft und Wirtschaft unserer Region in der Digitalisierung Maßstäbe setzen. Insbesondere der in Aachen
verfolgte „Deep Tech“-Ansatz bietet das Potenzial, die Wertschöpfung auch für die Zukunft zu sichern und neue
Geschäftsmodelle zu entwickeln.

5.2 digitalHUB
Das Netzwerk des digitalHUB zeigt, dass die digitale Transformation durch eine engagierte StartUpSzene mit Leben gefüllt wird. Mit großer Dynamik finden hier StartUps und etablierte Unternehmen
zusammen, um digitalen Wandel zu betreiben.
Wir wollen auch weiterhin ein aktiver Partner in diesem Netzwerk sein und
die Ideen, die gut für Aachen sind, unterstützen. Zugleich nutzen wir den
digitalHUB, um nach Lösungen für Aufgabenstellungen der digitalen
Transformation unserer Stadtverwaltung zu suchen.
Die Beachtung und Begleitung der StartUp-Unternehmen ist uns dabei
besonders wichtig. Wir unterstützen die Vernetzung mit der Stadt, der
Region, unseren Unternehmen wie z.B. regio iT oder STAWAG und der
Aachener Wirtschaft.
Die ehemalige Elisabethkirche ist zu einem wichtigen Ort der kreativen Aufbruchsstimmung geworden. Wir wollen
diesen Ort für Veranstaltungen zum Thema digitalen Transformation nutzen und damit auch die Sichtbarkeit des
digitalHUB weiter erhöhen.

5.3 Digitale Modellregion Aachen
Aachen wurde als eine von fünf digitalen Modellkommunen durch die Landesregierung benannt und
erhält damit zusätzliche Fördermöglichkeiten und einen weiteren Ansporn auf dem Weg der digitalen
Transformation. Das wollen wir nutzen!
Wir kooperieren als digitale Modellkommune mit der Region, mit der StädteRegions-Verwaltung und mit den
Einrichtungen und Unternehmen, die in unserer Region den Prozess der Digitalisierung mitgestalten.
Schwerpunkte der Projekte sollen einerseits die
Weiterentwicklung des eGovernment und
andererseits die Stadtentwicklung („Smart City“)
sein.

Innovation

Übertragbarkeit

Digitale
Modellregion

Interoperabilität

Standardisierung

Im eGovernment priorisieren wir den Ausbau
digitaler Aktenführung, der Portalanwendungen und
digitalen Arbeitsplatzoptimierung. Darüber hinaus
wurden Standardisierungs- und Best-PracticeProjekte unter den regionalen Partnern sowie eine
gemeinsame Erarbeitung von Lösungen basierend
auf Blockchain eingebracht. Des Weiteren ist die
Einführung eines Portals zur anonymisierten Suche
von Rat in besonderen Situationen für Mitarbeitende
geplant. Dieses würde neben der Einführung der
Plattform auch eine maßgebliche Anpassung der
städtischen Organisation derartiger Anfragen
bedeuten. Zudem soll in einem Projekt für das
Stadtarchiv ein browserbasiertes Tool zur
Unterstützung der eAkten-Einführung sowie zum

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Aufbau eines elektronischen Langzeitarchiv entwickelt werden. Außerdem werden wir uns an einem Projekt zur
Einführung einer SmartPhone-Bürger-ID beteiligen.
Bei den „Smart City“-Themen werden wir vorrangig Mobilitätsthemen einbringen, da hier ein spezieller Fokus auch für
Aachen als Wirtschaftsstandort zu sehen ist. Aber auch andere Themenbereiche werden in Abstimmung mit den
übrigen vier Modellregionen und der Landesregierung in Aachen erarbeitet und gefördert werden. So sollen in einem
„Oecher Lab“, welches ein smartes Co-Creation Center sein wird, gemeinsam mit Bürgern digitale Lösungen für ein
lebenswertes Aachen entwickelt werden.
Die ausgearbeiteten, vielfältigen Digitalisierungslösungen der Stadt Aachen sollen eine Strahlkraft entwickeln und auf
die Region, weitere Kommunen, die Modellregionen und das Land Nordrhein-Westfalen übertragbar sein. Die Stadt
Aachen soll dabei die Rolle als "digitale Vorreiterin" einnehmen und eine zukünftige Einführung und Nutzung der
entwickelten standardisierten Lösungen in weiteren NRW-Kommunen vereinfachen und beschleunigen.

5.4 regio iT
Aus einem ehemaligen Amt der Stadtverwaltung Aachen hat sich die regio iT als starkes regionales
IT-Unternehmen entwickelt, das für seine kommunalen Gesellschafter nicht nur für die Bereitstellung
von Hard- und Software sorgt, sondern immer wieder neue Lösungen entwickelt und das Netzwerk
der Kooperationen vergrößert.
Wir wollen verstärkt von Erfahrungen anderer Gesellschafter
mit bestimmten Anwendungen profitieren und unsere
eigenen Erfahrungen einbringen. Gute Lösungen sollen
schneller für alle Gesellschafter verfügbar gemacht werden.
Die regio iT kann als Netzwerkpartner der Modellregionen „Digitalisierung in NRW“ optimal eingebunden werden, da
über die beiden Standorte im Westen und Osten des Bundeslandes gute Voraussetzungen für die interregionale
Zusammenarbeit vorhanden sind. Dadurch können innovative Projekte von ihrem jeweiligen Anker aus in die Fläche
ausgerollt werden.
Die Kommunen sollen verstärkt bei der Umsetzung ihrer digitalen Agenda unterstützt werden. Dazu ist sowohl ein
intensiverer Austausch unter den Gesellschaftern als auch eine intensivere Beratung durch die regio iT erforderlich. Die
Optimierung und Digitalisierung von Prozessen kann dadurch besser standardisiert und schneller umgesetzt werden.
Je mehr IT-Anwendungen zum Einsatz kommen, desto wichtiger werden die ständige Verfügbarkeit der Systeme und
Netze sowie die Sicherheit aller Daten. Die Maßnahmen zur Abwehr von Cyberkriminalität sollen immer weiter
entwickelt und bei allen Kund*innen der regio iT hohen Standards entsprechend eingesetzt werden.
Die Blockchain-Technologie soll wesentliches Instrument für den Austausch von Daten und die Interaktion von
Bürger*innen und Unternehmen sowie Behörden sein.

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06 Roadmaps
6.1 eGovernment

Bürgerservice / Portal
Dokumentensafe (Gehaltsbeschienigungen, Entgeltnachweise)
Implementierung Servicekonto NRW
Aufbau Partnerportal (u.a. Vergabeportal)
Digitales Gerwerbeamt
Gewerbean,- ab und - ummeldung
Melderegisterauskünfte vollautomatisiert
Bürgersafe (Ablaufdaten Pass, Fälligkeiten Steuer etc.)
Partizipations- / Planungstool
lernende Systeme Bürgerservice
Ferienspielportal
Briefbutler (Pilot)
KiTa-Messenger
Big Data / Open Data / Datenschutz
Weiterentwicklung Open Data Portal
Einführung eines IT-Security Management Systems (ISMS)
Digitale Akten
eAkten Personal
DMS Personal

2018
Q1 Q2

Q3

Q4

2019
Q1 Q2

Q3

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Q4

2020
Q1 Q2

Q3

Q4

2021
Q1 Q2

Q3

Q4

DMS Umwelt
Digitaler Posteingang
eAkte Soziales
eAkte Bauordnung
eAkte Bürgerservice
eAkte Standesamt
eAkte Vergabe
Digitales Stadtarchiv
Prozessoptimierung
govchain (Blockchain)
preRESC (KI basierter Rettungsmittelbedarfsplan)
Digitaler Zahlungsverkehr
Einführung ePaymentplattform
Zeitgemäße Arbeitsplätze
Partizipation der Mitarbeiter (Kollaborationsplattform etc.)
Bewerbermanagement
Softphone verwaltungsweit
Einrichtung von Videokonferenzräumen
Umstellung CRM System
"Hilfe!"-Plattform für Mitarbeitende
Arbeitswissenschaftliche Begleitung der Digitalisierung
Digitales Lernen und Lesen
eLearning bei der Stadtverwaltung
Infrastruktur
Einführung VDI
Erneuerung und Ausbau Leitungsnetz
WLAN Ausbau

2018
Q1 Q2

Q3

Q4

2019
Q1 Q2

Q3

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Q4

2020
Q1 Q2

Q3

Q4

2021
Q1 Q2

Q3

Q4

6.2 Smart City

Digitales Lernen und Lesen
Bildungsportal
Öcher Lab
Digitale Bildung - Strategischer Know-How und Kompetenzaufbau
Infrastruktur
Ausbau Gigabit
Ladenetzinfrastruktur + Smart Grid Komponenten
Einführung 5G
Aufbau LoRaWAN
Digitale Stadtentwicklung
Zukunft des Einzelhandels erleben/ Shopping lab
Hybrider Einzelhandel
eQuart Tuchmacherviertel
Digitales Quartier Nord
digitale Toolbox
ehrenamtinteraktiv
Erlebniswelt Mobilität Aachen
Einsatz von Fahrzeug-Telemetrie-Systemen
Autonomes Fahren
Smart City Infrastruktur/ Sensorik (Teststrecke/n)
So nah Parking

2018
Q1 Q2

Q3

Q4

2019
Q1 Q2

Q3

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Q4

2020
Q1 Q2

Q3

Q4

2021
Q1 Q2

Q3

Q4

AIMS - Aachen Innovation Mobility Spaces
Innerstädtische Auslieferungsstruktur "InDia"
Mobility Broker
Digitale Unternehmerwelt
Social Media
Clearingstelle
Digitale InnovationsPlattform

2018
Q1 Q2

Q3

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2019
Q1 Q2

Q3

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Q4

2020
Q1 Q2

Q3

Q4

2021
Q1 Q2

Q3

Q4