Die Oberbürgermeisterin
Vorlage
Vorlage-Nr:
FB 23/0071/WP18
Federführende Dienststelle:
FB 23 - Fachbereich Immobilienmanagement
Beteiligte Dienststelle/n:
Status:
öffentlich
Datum:
Verfasser/in:
13.08.2021
FB 23/49
Handlungsempfehlung zur CO2 - Einsparung bei städtischen
Wohngebäuden
Ziele:
Beratungsfolge:
Datum
31.08.2021
Gremium
Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss
Zuständigkeit
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss nimmt die Vorlage der Verwaltung zur
Handlungsempfehlung CO2 - Einsparung bei städtischen Wohngebäuden zur Kenntnis.
Vorlage FB 23/0071/WP18 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 13.08.2021
Seite: 1/5
Finanzielle Auswirkungen
JA
NEIN
x
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschrieb
ener Ansatz
20xx
Fortgeschrieb
Ansatz
ener Ansatz
20xx ff.
20xx ff.
Gesamtbedarf (alt)
Gesamtbedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
- Verschlechterung
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschrieb
ener Ansatz
20xx
Fortgeschrieb
Ansatz
ener Ansatz
20xx ff.
20xx ff.
Folge-
Folgekosten (alt)
kosten
(neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
- Verschlechterung
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):
Für die gesamte Maßnahme würden gemäß der beigefügten Aufstellung der gewoge rund
28 Mio. € benötigt. Diese Mittel sind noch nicht im Haushalt eingeplant.
Vorlage FB 23/0071/WP18 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 13.08.2021
Seite: 2/5
Klimarelevanz
Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die
Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)
Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine
positiv
negativ
nicht eindeutig
groß
nicht ermittelbar
x
Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:
gering
mittel
x
Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine
positiv
negativ
nicht eindeutig
x
Größenordnung der Effekte
Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.
Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):
gering
unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)
mittel
80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)
groß
mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)
Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):
gering
unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)
mittel
80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)
groß
mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)
Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:
vollständig
überwiegend (50% - 99%)
teilweise (1% - 49 %)
x
nicht
nicht bekannt
Vorlage FB 23/0071/WP18 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 13.08.2021
Seite: 3/5
Erläuterungen:
Im August 2020 wurde vom Rat das Integrierte Klimaschutzkonzept (IKSK) der Stadt Aachen
beschlossen. Ziel ist es, die meisten der dort genannten Maßnahmen bis 2025 in die Umsetzung zu
bringen. Die Bereitstellung der erforderlichen personellen und finanziellen Ressourcen wurde geklärt
und konnte noch in die Planungen für den Haushalt 2021 eingebracht werden. Bisher nicht
berücksichtigt wurden Maßnahmen zur energetischen Erneuerung des städtischen
Wohnungsbestandes. Für die Instandhaltung der städtischen Liegenschaften zurzeit steht jährlich ein
Betrag in Höhe von zuletzt brutto rund 3,3 Mio. € zur Verfügung.
Die Verwaltung hat die gewoge AG als Verwalterin der städtischen Wohnungen beauftragt, eine
„Handlungsempfehlung Energie“ zu erarbeiten, welche den städtischen Bestand von knapp 2.600
Wohnungen, verteilt auf ca. 445 Hauseingänge bzw. Gebäude mit Mietwohnflächen von rund 166.000
m² auf CO2 Einsparmöglichkeiten untersucht. Dabei sollte sowohl der Gesamtbestand auf
Notwendigkeiten und Möglichkeiten hin untersucht, als auch zeitliche Prioritäten gebildet werden, da
der Gesamtbestand nicht am Stück saniert werden kann. Vorgabe war, zunächst die Wohngebäude
mit dem dringendsten Sanierungsbedarf zu identifizieren und die Gebäude in Kategorien einzuteilen.
Die Untersuchung besteht zunächst aus den folgenden drei Bausteinen:
1. Vorauswahl von sanierungsbedürftigen Gebäuden unter Berücksichtigung v.a. der heutigen
Energieverbräuche
2. Erfassung des status-quo, d.h. der baulichen Ist-Situation und der heutigen Energieeffizienz.
3. Priorisierung, d.h. die Auswahl der Objekte mit dem dringlichsten Sanierungsbedarf unter
Berücksichtigung von Eigentümervorgaben wie z.B. Nachverdichtung
Danach würden die einzelnen Objekte in die Umsetzung gebracht, d.h. zunächst erfolgt der Einstieg in
eine Objekt-bezogene Entwurfsplanung, auch um belastbare Kostenberechnungen zu erhalten.
Danach kann die bauliche Umsetzung der Maßnahmen, priorisiert nach Notwendigkeiten, begonnen
werden.
Die Beurteilung der Sanierungsmöglichkeiten im Bestand sollte neben der baulichen Ertüchtigung
auch die Möglichkeiten der erweiterten Nutzung erneuerbarer Energien sowie die Stärkung einer
klimafreundlichen Mobilität berücksichtigen.
Als mögliche bauliche Maßnahmen an Bestandsgebäuden zur Begrenzung von Wärmeverlusten im
Wege der Planinstandhaltung wurden von der gewoge AG folgende Maßnahmen benannt, die vor
allem der Dämmung zugutekommen und Wärmeverluste minimieren:
Kellerdeckendämmung
Speicherbodendämmung
Dachdämmung
Außenwanddämmung
Fensteranlagen
Wohnungseingangstüren.
Als zusätzliche technische Maßnahmen, die durch moderne Anlagentechnik direkte Auswirkungen auf
den Energieverbrauch haben, sind vorgesehen:
Zentralheizungsmodernisierung inkl. Solarthermienutzung
Heizungsregelung und Fernüberwachung
Wohnungsheizungsmodernisierung
Einbau dezentraler Lüftungsanlage (Wohnungslüfter)
Photovoltaikanlagen
Vorlage FB 23/0071/WP18 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 13.08.2021
Seite: 4/5
Weitere effektive Maßnahmen, welche positive klimatische Auswirkungen erzeugen und im Zuge von
Modernisierungen umgesetzt werden könnten, sind:
Dach- und Fassadenbegrünungen
Einsatz alternativer Heizsysteme (Luftwärmepumpen, Kraft-Wärme-Kopplungen)
Einbau zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
Um die Maßnahmen zielgerichtet umsetzen zu können, schlägt die gewoge AG vor, zunächst
flächendeckende Energiebedarfsausweise für alle Wohngebäude zu erstellen. Dieser sind laut
gewoge AG der erste Schritt, um nötige Maßnahmen identifizieren und einen Vergleich Ist/Soll bzw.
Alt/Neu aufstellen zu können. Für die Erstellung der Energiebedarfsausweise entstehen Kosten in
Höhe von ca. 800.000 €.
Zur ersten Untersuchung wurde von der gewoge AG eine 1. Ergänzung zu der Handlungsempfehlung
für ein mehrjähriges Sanierungsprogramm erstellt (als Anlage beigefügt). Als Grundlage hierfür
wurden Bestandstabellen zum Wohnungsbestand der Stadt, gegliedert nach Energieeffizienz der
Gebäude erstellt. In dieser Liste sind alle städtischen Gebäude nach Energieeffizienzklassen A – H
aufgelistet und die jeweils erforderlichen Maßnahmen zugeordnet.
Rund 48% der städtischen Wohnungen werden den Energieeffizienzklassen E und F zugerechnet, nur
7 % den Klassen A und B. Hier zeigt sich, dass großer Handlungsbedarf besteht, sich aber auch ein
großes CO2 Einsparpotential ergibt. Die Handlungsempfehlung gibt als Ziel vor, die Wohnungen der
Effizienzklassen A und B zu erhalten, und die Wohnungen der Klassen C bis H um ein bis vier
Effiziensklassen zu verbessern.
Die Maßnahmen zur Energieeffiziensverbesserung sind teilweise im Rahmen von
Planinstandsetzungsmaßnahmen möglich, zum Teil sind hierfür umfangreiche
Modernisierungsmaßnahmen erforderlich, welche nur im unbewohnten Objekt umsetzbar sind.
Insgesamt hat die gewoge AG für die geschilderten Maßnahmen einen Kostenrahmen von rund
26.875.000 € ermittelt. Im Jahr 2021 kann mit der Erfassung der Gebäude und einer Erstauswahl der
Maßnahmen begonnen werden. Sobald ausreichend Mittel zur Verfügung stehen, beginnt die
Vorplanung und die anschließende Entwurfsplanung. Die gewoge AG hat einen Ablaufplan für die
folgenden Jahre bis zum Jahr 2029 erstellt.
Durch die beschriebenen Maßnahmen ließen sich die CO2 Emissionen der städtischen Wohngebäude
um insgesamt von rund 4.300 t/a auf rund 1.700 t/a, also um rund ca. 60 % senken.
Anlage:
Handlungsempfehlung hinsichtlich Umsetzung von energiesparenden Baumaßnahmen am
stadteigenen fremdverwalteten Mietwohnungsbestand in Aachen
Vorlage FB 23/0071/WP18 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 13.08.2021
Seite: 5/5