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                                        Die Oberbürgermeisterin

Vorlage

Vorlage-Nr:

E 49.5/0029/WP18

Federführende Dienststelle:
Kulturservice
Beteiligte Dienststelle/n:

Status:

öffentlich

Datum:
Verfasser/in:

26.01.2022
E 49/1, E 49/2

Ausstellungsprogramme 2022
hier Suermondt-Ludwig-Museum, Ludwig Forum für Internationale
Kunst sowie Route Charlemagne
Ziele:
Beratungsfolge:
Datum
22.02.2022

Gremium
Betriebsausschuss Kultur und Theater

Zuständigkeit
Kenntnisnahme

Beschlussvorschlag:
Der Betriebsausschuss Kultur und Theater nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur
Kenntnis.

Vorlage E 49.5/0029/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 04.02.2022

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Vorlage E 49.5/0029/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 04.02.2022

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Erläuterungen:
Ausstellungsprogramm Suermondt-Ludwig-Museum 2021-2022:
05.12.21 - 09.01.2022
Aus Wachs, Wolle, Textil und Holz: Die Tiroler Weihnachtskrippe

Kaminraum

Team SLM
2022
22.1.-24.4.2022
Der Schmerz des Vaters? Die Trinitarische Pietà zwischen Gotik und Barock
(Kooperation mit der Ludwig Stiftung und der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen)
Kaminraum
Dr. Dagmar Preising, Michael Rief
Ab 12. Juni 2022
Neupräsentation des Mittelalters (Dauerausstellung)
Präsentation neuer Hausführer
(Autoren: gesamtes Kuratoren- und Kuratorinnenteam)
Erdgeschoss
Dr. Dagmar Preising, Michael Rief
Spätsommer/ Herbst 2022
Grafiken von Max Beckmann (1894-1950)
(Privatsammlung)
Wechselausstellungshalle
Wibke Birth
Herbst Foto-Ausstellung
Kaminraum oder Kupferstichkabinett
Sarvenaz Ayooghi

04.12.22 – 08.12.23
Die Tiroler Weihnachtskrippe
Kaminraum
Team SLM

Ausstellungsprogramm Ludwig Forum für Internationale Kunst (Stand Januar 2022)
(digital beigefügt)
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Ausdruck vom: 04.02.2022

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Rosemary Mayer – Ways of Attaching
5. März bis 22. Mai 2022
Eröffnung 4. März 2022, 19 Uhr
reboot: responsiveness
März bis September 2022
Kerstin Brätsch – PARA PSYCHICS (Arbeitstitel)
Frühjahr 2022
Keren Cytter
Sommer 2022
Belkis Ayón
Herbst / Winter 2022
Rosemary Mayer Ways of Attaching Ausstellungs- und Publikationsprojekt 05.03.-22.05.2022,
Eröffnung: 04.03.2022 19 Uhr
Bei „Ways of Attaching“ handelt es sich um die erste umfassende institutionelle Überblicksausstellung
der US-amerikanischen Künstlerin Rosemary Mayer (1943-2014. Die Aachener Ausstellung gibt
erstmalig einen Überblick über die zentralen Schaffensperioden Mayers – von konzeptuellen
Experimenten in Malerei und Sprache zu Beginn ihrer Karriere, über große Textilskulpturen, die,
angeregt durch ihre Faszination für den italienischen Manierismus, in den 1970er Jahren entstanden
sind, bis hin zu Dauer-Performances und den sogenannten „Temporary Momuments“. Diese
unterschiedlichen Perioden werden durch Mayers anhaltendes Interesse am Schreiben und Zeichnen,
der klassischen Mythologie sowie an feministischen Diskursen und Netzwerken miteinander
verwoben. Ergänzend zur Ausstellung wird eine Präsentation mit Werken aus der Sammlung Ludwig
sowie zwei Publikationen entstehen: zur Eröffnung wird erstmalig ein Band mit einem Briefwechsel
zwischen der Künstlerin mit ihrer Schwester - der Dichterin Bernadette Mayer erscheinen, und zum
Ende der Aachener Ausstellung eine umfangreiche Monographie zu dieser, lange Zeit in
Vergessenheit geratenen Künstlerin.
Kuratiert von Eva Birkenstock
Die Ausstellung und die Publikationen sind organisiert in Zusammenarbeit mit Marie und Max Warsh
aus dem Nachlass von Rosemary Mayer sowie in Partnerschaft mit dem Swiss Institute, New York,
dem Lenbachhaus München und Spike Island, Bristol.
Förderer: Kunststiftung NRW, Peter und Irene Ludwig Stiftung, Terra Foundation
Begleitet wird die Ausstellung von einer korrespondierenden Sammlungspräsentation.
Kerstin Brätsch PARA PSYCHICS (Arbeitstitel) Ausstellungs- und Publikationsprojekt Frühjahr 2022
Die jüngst entstandene Serie „PARA PSYCHIS“ (2020-2021) der mittlerweile in Berlin lebenden
Künstlerin Kerstin Brätsch (*1979) wird im Jahr 2022 erstmalig über den Zeitraum von zehn Monaten
in vollständiger Form im Ludwig Forum für Internationale Kunst präsentiert. Angelegt als prozessuale,
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sich (analog zu Brätsch‘ Arbeitsweise) sukzessive erweiternde und verändernde Präsentation,
fungieren die einzelnen „Para Psychics“-Zeichnungen dabei wie Karten einer ‚großen Arkana‘. So
werden über den Zeitraum von acht Monaten unterschiedliche Teile der Architektur der ehemaligen
Schirmfabrik im übertragenen Sinne durch ‚Tarotkartenlegungen‘ aktiviert; zusätzlich werden durch die
Dauer der Ausstellung im Verlauf der Präsentation immer wieder neue Bezüge zur Sammlung und
zum laufenden Programm eröffnet werden.
Parallel zur Ausstellung wird in enger Zusammenarbeit mit dem Studio Kerstin Brätsch ein
umfangreiches Künstlerinnenbuch entstehen, dass dem Aachener Publikum bereits vorab - im
Prozess seiner Fertigstellung - in Form von Veranstaltungen mit den beteiligten Autor*innen
vorgestellt wird und im Spätsommer 2022 erscheint.
Keren Cytter Ausstellungs-, Publikations- und Festivalprojekt Sommer 2022
In Filmen, Videoinstallationen, Performances, Zeichnungen und Publikationsprojekten erforscht die in
New York lebende Künstlerin Keren Cytter (*1977) anhand einfacher Mittel und experimenteller
Erzählweisen menschliche Beziehungen; sie verhandelt Themen wie Liebe, Hass, Sex, Eifersucht,
Rache und Gewalt sowie nicht zuletzt die Auswirkungen der Digitalität auf unsere
zwischenmenschlichen Interaktionen. Keren Cytter ist vornehmlich als Filmemacherin bekannt, ihre
Arbeiten umfassen aber ebenso (szenische) Performances, Theaterstücke, Videoinstallationen,
Skulpturen, Zeichnungen sowie nicht zuletzt Kooperationen mit anderen Künstlerinnen,
Performancefestivals und zahlreiche Publikationen. Die Einzelpräsentation im Ludwig Forum für
Internationale Kunst wird erstmals Arbeiten von Keren Cytter der vergangenen zehn Jahre umfassend
vorstellen. Die Präsentation wird sich dabei auch jenseits der Wechselausstellungsfläche punktuell im
ganzen Haus verteilen und ihre Disziplinen-übergreifende Arbeitsweise dem Aachener Publikum in
voller Bandbreite vorstellen. Zu diesem Anlass ist im Juni / Juli des Weiteren ein umfangreiches
Festival in der Außenanlage geplant, welches ebenfalls von Keren Cytter konzipiert wird.
reboot: responsiveness
Veranstaltungs- und Performanceprojekt
März bis September 2022
Bei „reboot:“ handelt es sich, um einen mehrjährigen, kollaborativen, zyklischen, antirassistischen und
queer-feministischen Dialog zwischen performativen und forschungsbasierten Praktiken. Das im Jahr
2021 ursprünglich in Köln und Düsseldorf initiierte Projekt wird im Frühjahr 2022 am Ludwig Forum
Aachen (in Kooperation mit dem Kölnischen Kunstverein) seine Fortsetzung finden.
Der erste Zyklus, „reboot: responsiveness“, ging von den Sehnsüchten, Ängsten und Hoffnungen aus,
die durch die aktuelle Pandemie verstärkt werden. An zwei unterschiedlichen, jedoch miteinander
verbundenen Orten, die sich gegenseitig unterstützen, ergänzen und herausfordern, bietet „reboot:
responsiveness“ Infrastrukturen für provisorische Inszenierungen, Proben, prozesshafte
Choreografien und Begegnungen rund um Themen wie Präsenz, Intimität, Fürsorge und
Verantwortung. Mittels verschiedener Formate und gemeinsam mit weiteren eingeladenen Gästen und
dem Publikum in Köln und Aachen werden diese Künstler:innen und Denker:innen Wege ergründen,
einander Zeit zu widmen und zeitgemäß mit Zeit zu performen, alternative Vokabulare, Archive,
Gesten, Bewegungen und Übersetzungen zu entwickeln, Ressourcen und Ideen zu teilen und
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weiterzugeben, und Modi des Widerstands und des Miteinanders als Antwort auf die aktuelle
Situation, in der wir leben, zu finden.
Anlässlich des zweiten Teil des ersten Zyklus in Aachen sind Performances, Workshop sowie eine
Konferenz in Planung.
Konzipiert und initiiert von Eva Birkenstock, Nikola Dietrich und Viktor Neumann
Kernkollektiv: Alex Baczynski-Jenkins, Gürsoy Doğtaş, Klara Lidén, Ewa Majewska, Rory Pilgrim,
Cally Spooner und Mariana Valencia, Graphikdesign von Sean Yendrys
Förderer: Kunststiftung NRW, Stiftung Kunstfonds, Neustart Kultur
Belkis Ayón Einzelausstellung
Herbst/Winter 2022
Die kubanische Grafikerin Belkis Ayón (1967-1999) arbeitete während ihrer kurzen, aber produktiven
Karriere mit der Technik der Collagrafie. Dieser arbeitsintensive Prozess ist eine ungewögnliche
Drucktechnik, die auf Matrizen basiert, die als Collagen aufgebaut sind, und die von Ayón entwickelt
wurde, um eine einzigartige künstlerische Sprache zu schaffen, die reich an Nuancen und Texturen
ist, die mit keinem anderen Medium erreicht werden können. Ayón studierte am Instituto Superior de
Arte de la Habana (ISA) in Havanna und begann ihre künstlerische Laufbahn während einer
tiefgreifenden wirtschaftlichen und ideologischen Krise in Kuba. Ihr Werk verlagerte sich hin zu einer
größeren kompositorischen Monumentalität und Komplexität, wobei sie die Form großformatiger
Drucke als Räume nutzte, um drängende Themen der 1990er Jahre anzusprechen: Zensur, Gewalt,
Intoleranz, Ausgrenzung, Ungleichheiten, Kontrollmechanismen und Machtstrukturen.
Während ihrer gesamten Laufbahn dienten die Rituale und der Glaube der hermetischen, nur
Männern vorbehaltenen Bruderschaft Abakuá als Inspiration, um eine unverwechselbare Sprache zu
schaffen, die ethische, ästhetische und universelle ideologische Themen zum Ausdruck bringt. Die
Darstellung der Göttin Sikán, die von den Männern ihrer Gemeinschaft geopfert wird und von der
Künstlerin als Alter Ego betrachtet wird, geht über eine ethnische Identität oder einen
geschlechtsspezifischen Ansatz hinaus und führt in eine komplexe Welt von Beziehungen, Emotionen
und Konflikten.

Ausstellungsprogramm der Häuser der Route Charlemagne:
Ausstellungen 2022 im Centre Charlemagne
Nach den Verwerfungen der ersten Corona-Wellen haben wir im Sommer 2021 versucht, mit einer
Ausstellung rund um die Aachener Printe sowohl das „Öcher häzz“ als auch den langsam wieder in
Gang kommenden Tourismus attraktiv zu bedienen und mit einem niedrigschwelligen Thema den
Wiedereinstieg in die Kultur der Museumsbesuche zu ermöglichen. Angesichts der dann folgenden
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Corona-Wellen stehen wir aber wieder am Anfang. Das Ausstellungsprogramm 2022 ermöglicht uns
nun zum einen, ältere Zusagen umzusetzen und die bereits für den Winter 2020/21 geplante
Ausstellung zum 150. Jahrestag der Gründung der RWTH Aachen tatsächlich stattfinden zu lassen in
der Hoffnung, dass die zahlreichen Studierenden und Beschäftigten der Hochschule ihren Weg zu
dieser offiziellen Jubiläumsausstellung finden werden. Mit einer Ausstellung anlässlich des 50.
Jahrestags der Kommunalen Neugliederung, die Aachen in der heute bestehenden Form gefügt hat,
bewegen wir uns gleichfalls in der Logik runder Gedenktage; da der Aachener Raum der erste war, für
den die Neuordnung erfolgte, erfüllen wir dabei landesweit Pionierfunktion; zudem eröffnet das Thema
eine Fülle von Perspektiven in die Aachener Stadtbezirke hinein, wie sie bei nur wenigen anderen
Themen der Stadtgeschichte möglich und sinnvoll sind. Am Jahresende bewegen wir uns mit den
„Aachener Hexen“ dann im Bereich des „freien Kuratierens“ ohne besondere Terminbindung. Wir
halten aber das Thema für wichtig und zudem für hoch attraktiv für die Bürgerinnen und Bürger
unserer Stadt wie insbesondere auch für die weiterführenden Schulen. Das Jahr 2022 ist also
wiederum geprägt von unserem Bemühen, ein vielfältiges, abwechslungsreiches Programm mit
Themen zu gestalten, die in der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung nicht oder bestenfalls am
Rande vorkommen, unsere Kontakte in die Stadtgesellschaft zu stärken und die Route Charlemagne
beständig weiter zu vernetzen.
30. Oktober 2021 – 13. Februar 2022
Lernen – Forschen – Machen
150 Jahre RWTH Aachen
Die gemeinsame Jubiläumsausstellung der RWTH Aachen und der Stadt Aachen im Centre
Charlemagne gibt Einblicke in Geschichte und Entwicklung der RWTH, die am 10. Oktober 1870 als
„Königliche Rheinisch-Westphälische Polytechnische Schule“ gegründet wurde, und bietet dabei
Gelegenheit, Forschungshighlights und -schwerpunkte der verschiedenen Bereiche der Hochschule
kennenzulernen.
Präsentiert werden ausgewählte Exponate aus der RWTH, die zum großen Teil bereits Anwendung im
Alltag finden oder aufzeigen, was technisch möglich ist. So sehen die Besucherinnen und Besucher
z.B. ein künstliches Herz, das die Funktion des natürlichen Herzens ersetzen kann und eine
Alternative zur Herztransplantation darstellt. Aktion Sodis, eine von Studierenden der RWTH
gegründete und gemeinnützige Aachener Organisation, präsentiert eine so genannte „Rauchfreie
Kochstelle“, die in Bolivien zum Einsatz kommt und in Zeiten des Klimawandels überlebenswichtig
werden könnte. Ein Spielautomat bietet ein didaktisches Szenario, in dem Besucher*innen
eigenständig programmieren lernen können und der stellvertretend für die vielfältigen „Serious
Games“, die computerbasierten Lernspiele, der RWTH steht. Darüber hinaus nimmt die Ausstellung
auch Themen wie Internationalität, Gender und Diversität, Interdisziplinarität, Wirtschaft, Menschen
und Persönlichkeiten oder städtebauliche Entwicklungen in den Blick und zeigt die große Relevanz,
die die Hochschule für Stadt, Region und über die Grenzen hinaus hat. Mit dieser gemeinsamen
Ausstellung hat die RWTH erstmals ihre Jubiläumsfeierlichkeiten in die Stadt hineingetragen.
30. April – 14. August 2022
Alle für eine?
50 Jahre kommunale Neuordnung – Aachens Stadtteile im Blickpunkt
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Im Jahr 2022 jährt sich die große kommunale Neugliederung in Aachen zum 50. Mal: Das sogenannte
„Aachen-Gesetz“, mit dem die Neugliederung des Kreises Aachen beschlossen wurde, trat am 1.
Januar 1972 in Kraft. Die Stadt wuchs dadurch nicht nur auf etwa das Dreifache ihrer Fläche, sondern
gewann auch rund 63.000 Einwohner hinzu. Die ehemaligen Gemeinden Brand, Eilendorf, Haaren,
Kornelimünster, Laurensberg, Richterich und Walheim wurden durch die Eingemeindung zu neuen
Stadtbezirken der Stadt Aachen.
Die kommunale Neuordnung von 1972, bei der die sieben Gemeinden ihre Eigenständigkeit verloren,
war nichts völlig Neues – bereits 1897 wurde die Stadt Burtscheid mit der Stadt Aachen
zusammengeschlossen, 1906 folgte die Eingemeindung der Gemeinde Forst und Ende der 1920er
Jahre standen sehr umfangreiche Eingemeindungen im Norden von Aachen in Rede, die aber in der
Wirtschaftskrise nicht weiterverfolgt wurden. 1972 fand jedoch eine Neuordnung zum einen in einem
bisher nicht gekannten Ausmaß statt und war zum anderen bereits von einer regen Bürgerbeteiligung,
vor allem auch von Bürgerprotesten begleitet. Im Hinblick auf die wachsende Demokratisierung der
Gesellschaft und den Glauben an ein Mitbestimmungsrecht der Bürgerinnen und Bürger auch jenseits
der Wahlen stellen die Debatten um den Zuschnitt der engeren Lebensumwelt im Konflikt mit
administratorisch-technokratischen Ansätzen einen wichtigen Meilenstein dar.
Die Ausstellung wird die vielgestaltigen Hintergründe und Auswirkungen der Neugliederung sowie die
unterschiedlichen Perspektiven von Stadt und Gemeinden, Bürgerinnen und Bürgern vorstellen. Dabei
stehen die sieben eingemeindeten Orte mit ihrer jeweiligen historischen Entwicklung, ihren
Gemeinsamkeiten und Unterschieden im Zentrum. „Harte“ Aspekte wie Stadt- und
Wirtschaftsentwicklung und „weiche“ Aspekte wie die Erschütterung des Zugehörigkeitsgefühls der
Menschen in den eingemeindeten Orten werden gleichermaßen thematisiert. Gezeigt werden
Dokumente verschiedenster Art (Pläne und Karten, Foto- und Filmmaterial) sowie dreidimensionale
Exponate wie Vereinsfahnen, Einrichtungsgegenstände aus den alten Gemeindesälen und Modelle
historischer Gebäude. Infografiken und Karten erläutern anschaulich die wichtigsten Aspekte, darüber
hinaus gibt es Medienstationen mit Zeitzeugeninterviews mit Beteiligten aus Politik und Verwaltung,
die von ihren persönlichen Erfahrungen berichten.
Die Ausstellung entsteht in enger Zusammenarbeit mit den Heimat- und Geschichtsvereinen der
eingemeindeten Orte.

22. Oktober 2022 – 19. Februar 2023
Von Hexen und Teufelsbündnern
Ängste und Verschwörungstheorien am Beginn der Neuzeit
(Arbeitstitel)
An die heute noch aktenkundigen, in Aachen unter dem Vorwurf der Hexerei verfolgten und zum Teil
hingerichteten Frauen erinnert eine Tafel auf dem Hexenberg, auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte,
darüber hinaus sind sie im historischen Bewusstsein der Aachenerinnen und Aachener vermutlich nur
wenig im Bewusstsein, wenn auch das Wissen um die Verfolgungen an und für sich Gemeingut ist.
Dabei gehen die Vorstellungen dessen, was eine „Hexe“ eigentlich sei, immer schon auseinander –
ganz zu schweigen von der Frage, ob es Hexen gibt oder nicht. Die modernen Rezeptionen zwischen
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Horrorfilm und Harry Potter, der Kleinen Hexe und Bibi Bloksberg tragen nicht unerheblich zu einer
Verschleierung des Bildes und zu Verniedlichungen bei, denen heute noch stattfindende brutalste
Hexenverfolgungen etwa in Ostafrika oder auf Papua Neuguinea gegenüberstehen.
Die Ausstellung wird, ausgehend von den Aachener Opfern, denen wir Konturen geben können, dem
Phänomen der Hexenverfolgungen nachgehen, sie im historischen Kontext fassen, die Nähe zu
Verschwörungstheorien ausleuchten und eine Brücke in die Gegenwart schlagen. Zugleich sollen die
Bockreiter, eine im Herzogtum Limburg im 18. Jahrhundert wütende Diebesbande, mit in den Blick
genommen werden, da ihnen – mitten in der Zeit der Aufklärung – ebenfalls Teufelsbündnerei
vorgeworfen wurde, um sie mit aller Härte des Gesetzes zu verfolgen. Wie bei den Hexenprozessen
des 16. und 17. Jahrhunderts gerieten zahllose Menschen unschuldig in die Mühlen des Verfahrens,
wurden eingekerkert, gefoltert und hingerichtet.
Bereits jetzt, in einer recht frühen Phase der Vorbereitung, muss die Zahl der Opfer der
Hexenverfolgung im heutigen Stadtgebiet erhöht werden, da neben den reichsstädtischen
Hexenprozessen nun auch die ehemals Jülicher Gebiete und die geistlichen Herrschaften Burtscheid
und Kornelimünster in den Blick geraten.
Ausstellungen 2022 im Couven Museum
Das Ausstellungsprogramm 2022 steht im Zeichen der Vorsicht angesichts der Erfahrungen mit
Zugangsbeschränkungen und Besucherrückgang in den Corona-Wellen wie der Erfüllung alter
Zusagen. Die Winterausstellung 2021/22 konnte inhaltlich schon im Kontext der Printenausstellung
des Centre Charlemagne mit erarbeitet werden, wenn sie auch ein eigenständiges Profil erhielt und
sich erstmals seit rund 10 Jahren wieder des Themas „Weihnachten“ annahm. Für den Sommer 2022
wird mit den „schimmernden Schönheiten“ eine Ausstellung des Deutschen Messingmuseums
übernommen und erst für den Winter 2022/23 wieder in Rückgriff auf eine bereits 2018 vereinbarte
Kooperation mit dem Theater unserer Partnerstadt Naumburg ein eher experimentelles, hohe Sorgfalt
und Aufmerksamkeit erforderndes Projekt angegangen, nämlich das Couven Museum mit Puppen aus
dem Puppenspiel zu besiedeln. Wir hoffen und erwarten, dass sich bis dahin die Pandemie gelegt hat,
um den Besuchern diese Erlebnisausstellung zugänglich machen zu können.

13. November 2021 – 6. Februar 2022
Stille Nächte, süße Printen
Bilder und Bräuche seit dem Biedermeier
Die erfolgreiche stadtgeschichtliche Sommerausstellung „Nicht nur zur Weihnachtszeit – Aachen und
die Printe“ im Centre Charlemagne hat im wahrsten Sinne des Wortes ein Nachspiel. Der
stimmungsvolle zweite Teil, der ab November im Aachener Couven Museum gezeigt wird, schwenkt
den Fokus auf das weihnachtliche Brauchtum, mit dem die Biedermeierzeit im frühen 19.
Jahrhunderts unser schönstes Jahreszeitfest bis heute geprägt hat.
Bis ins 18. Jahrhundert war Weihnachten eher ein fröhliches, lautes und öffentliches Fest. Denn es
markierte das Ende der adventlichen Fastenzeit, das man mit Speis und Trank ausgiebig genoss. Erst
in der Epoche des Biedermeier entwickelte sich Weihnachten zu einem Fest, das man in
Beschaulichkeit und Stille im engsten Familienkreis beging.
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Die handgeschnitzten Printenmodel spielten hier nach wie vor eine Rolle: Mit Nikolaus, Stern und
Christkind, umgeben von Ochs und Esel, oder den Heiligen Drei Königen zeigen sie uns die
unverzichtbaren Festmotive, in denen das süße Gebäck für das Weihnachtsfest traditionell gestaltet
wurde. Zahlreich überlieferte Backrezepte und kleine Gebäckmodel zeugen aber auch von der
häuslichen Backtradition, in die auch die älteren Kinder mit einbezogen waren. Zur Vorbereitung auf
das Fest wurde schon im Advent in der heimischen Küche das Kleingebäck mit viel Liebe und Sorgfalt
hergestellt und in größeren Mengen und vielfältigen Formen gebacken.
Im Mittelpunkt des Festgeschehens stand die Jahr für Jahr wieder aufgestellte Familienkrippe, deren
Figuren über viele Generationen weitergegeben wurden, und daneben der duftende Tannenbaum mit
seinen zauberhaften Anhängseln aus Glas, Papier, Stroh, Holz und Zucker. Unter seiner Lichterpracht
waren von der Pferdekutsche über den Puppenherd bis zur Blechkanone all die Spielzeuggeschenke
ausgebreitet, denen die Kinder bereits erwartungsvoll entgegenfieberten. Hier war auch der Platz für
die mythischen Gabenbringer Nikolaus, Christkind oder Weihnachtsmann, die als Kleinfiguren aus
Baumzapfen, Wachs oder Pappmaché das Zimmer schmückten, wenn sie nicht sogar unter den
großen Augen der Kinder leibhaftig zur Bescherung in Erscheinung traten.
Die weihnachtliche Bilderwelt der populären Druckgrafik ergänzt die Ausstellung mit ihren schönsten
Beispielen. Dazu gehören Illustrationen zu E.T.A. Hoffmanns „Nussknacker und Mäusekönig“ ebenso
wie der Münchner Bilderbogen „Herr Winter“, illustriert von Moritz von Schwind.
9. April – 28. August 2022
Schimmernde Schönheiten
Messingobjekte aus Jugendstil und Art Déco
Der Aachener Raum war seit der Antike ein Zentrum der Metallgewinnung und -verarbeitung.
Insbesondere die Messingproduktion aus Aachen und Stolberg, mit lokalen Rohstoffen nicht zuletzt
vom Altenberg in Kelmis aus versorgt, hatten Weltruf und wurden bis nach Indien und Nordamerika
gehandelt. Sich des Werkstoffs Messing anzunehmen und in seiner Bedeutung für die bürgerliche
Wohnkultur zu befragen, ist für das Couven Museum also nicht fern liegend. In den Jahrzehnten um
1900 erlebte Messing als „Gold des Bürgers“ eine Renaissance, sowohl gehobene Industrieware als
auch nach wie vor handwerklich hergestellte Produkte. Wer etwas auf sich hielt, zeigte sich modern
und kaufte sich im angesagten Design dekorative Kerzenleuchter, Tischleuchten,
Schreibtischgarnituren, Schalen, Vasen, Bowlengefäße und Teekannen aus Messing. Besonders
Jugendstil und Art déco brachten eine große Vielfalt an Messingobjekten hervor. Einige
Erfolgsmodelle dieser Zeit sind mittlerweile zu Designklassikern geworden.
Die Ausstellung – eine Kooperation mit dem Deutschen Messingmuseum für angewandte Kunst
gGmbH in Krefeld – schlägt einen Bogen vom ornamental bewegten Jugendstil zum sachlicheren Art
déco. Gezeigt werden ca. 100 Objekte, darunter auch Entwürfe namhafter Künstler wie Peter
Behrens, Bruno Paul oder Jan Eisenlöffel, die durch renommierte Firmen wie AEG, WMF oder Neue
Münchner Kunst vertrieben wurden, was den besonderen Stellenwert des Materials zu Beginn der
Moderne belegt. Aus dem Umfeld der Aachener Kunstgewerbeschule werden Arbeiten von Wilhelm
Giesbert und Christian Monheim aus der Städtischen Sammlung hinzugesellt. In das
Rahmenprogramm der Ausstellung sollen weitere lokale und regionale Player eingebunden werden:
das Museum Zinkhütter Hof, das Museum in Kelmis sowie das IZM, dessen Gebäude ja im Auftrag
des Heinrich Dollart entstammt, eines der großen Messingmagnaten in der Zeit um 1500.
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November 2022 – Februar 2023
Holzköppe und Strippenzieher
Charakterköpfe des Naumburger Puppentheaters zu Besuch im Couven Museum
(Arbeitstitel)
Mit der Ausstellung „Holzköpfe und Strippenzieher“ erzählt das „Kleinste Stadttheater Deutschlands“,
das Theater unserer Partnerstadt Naumburg, ein großes Kapitel seiner Geschichte. 100 Puppen und
Figuren versammelt die Ausstellung zu verschiedenen und wohlbekannten Geschichten. So
verschieden die Stücke sind, so verschieden sind auch die Puppen, deren Vielfalt in ihren Materialien,
Farben und Formen deutlich wird. Aus diesen 100 Puppen, welche über die Jahre der Spielzeit des
Figurentheaters Naumburg entstanden sind und Faden- und Stabmarionetten, Gliederpuppen und
mannsgroße Gestalten zeigen, wird eine Auswahl im Couven Museum präsentiert. Im Fokus der
Ausstellung stehen Stücke wie „Zwerg Nase“, Don Quichotte“, „Schneewitchen“, aber auch viele
weitere Geschichten, deren genaue Auswahl noch getroffen wird. Neben dem Fundus des
Naumburger Figurentheaters sollen auch Themen wie Kultur- und Theatergeschichte Einblick in die
Welt des Puppentheaters geben. Was kann man sich unter dem Leben einer Puppenspielerin/eines
Puppenspielers vorstellen? Im Zuge der Ausstellung ist auch eine Zusammenarbeit mit der Aachener
Stadtpuppenbühne „Öcher Schängche“ und mit dem Aachener Figurentheater „Rosenfisch“
angedacht. Im museumspädagogischen Rahmen können Puppen gestaltet, eigene Stücke
geschrieben und vorgeführt werden und so das Handwerk der Puppenspielerin/des Puppenspielers
vermittelt werden.
Ausstellungen 2022 im Internationalen Zeitungsmuseum der Stadt Aachen
Das Ausstellungsprogramm 2022 steht ganz im Zeichen der Fotografie, und hier konkret: der
Großstadtimpressionen aus Berlin, Leipzig, Lüttich und Aachen aus den letzten 50 Jahren. Damit
entsteht eine thematisch-formale Klammer über das Jahr hinweg mit drei attraktiven, aber den
Räumlichkeiten angemessenen intimen Ausstellungen, die sich je nach der weiteren Entwicklung des
Corona-Geschehens gut handhaben und gegebenenfalls auch verlängern oder verschieben lassen.
Dieses Schicksal hat im Ausstellungsprogramm bereits die Fotoserie „Umbrüche“ von Arnd Gottschalk
erfahren; es handelt sich dabei um eine Wiederaufnahme aus dem Winter 2020/21, da die bereits
gerahmte und gehängte Ausstel-lung damals wegen der pandemiebedingten Schließung der Museen
nicht gezeigt werden konnte.
2. Oktober 2021 – 6. Februar 2022
Ralf Schuhmann
Grauzone
Fotos aus Leipzig & Berlin (1988 – 1999)
Anlässlich des 40. Jahrestags der Deutschen Einheit zeigt das IZM Fotografien aus der Wende- und
Nachwendezeit. Der Fotograf Ralf Schuhmann war zwischen 1988 und 1999 in Leipzig und Berlin mit
der Kamera unterwegs. Ergebnisse dieser Streifzüge – Schwarzweiß-Aufnahmen aus der Zeit des
Umbruchs – präsentiert die Ausstellung „Grauzone“. Zu sehen sind im ersten Teil der Ausstellung
Motive aus der Endzeit der DDR, vornehmlich Stadtansichten, gefolgt von Fotos der Leipziger
Montagsdemonstrationen und vom Fall der Berliner Mauer im Herbst 1989. Bilder von der
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Währungsunion und der deutschen Wiedervereini-gung im Jahr 1990 schließen sich an. Der offizielle
Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland war erst der Beginn des bis heute anhaltenden
Einheitsprozesses. Schon früh gab es im Osten Deutschlands verbreitet Enttäuschungen über die
tiefgreifenden Auswir-kungen der gesellschaftlichen Veränderungen. Diese mündeten in zum Teil
offene Proteste, wie einige Bilder der Demonstrationen von 1991 bezeugen.
Der zweite Bereich der Ausstellung thematisiert am Beispiel Leipzigs anschaulich den Verfall
ostdeutscher Städte in der DDR-Zeit und deren beginnende Sanierung in den 1990er Jahren in Folge
der Wiedervereinigung. Die Fotoserie „Leipzig im Umbruch“ illustriert Er-neuerung und Wandel der
sächsischen Messestadt bis ins Jahr 1999. Durch ihre dokumentarisch-künstlerische Bildsprache
transportieren die Fotos der Ausstellung eine starke Authentizität und vermeiden oft gesehene
Klischees. Den Besuchenden bieten sich dadurch Möglichkeiten, ihre eigenen Sichten auf die
Ereignisse dieser Zeit zu prüfen.
12. März – 26. Juni 2022
Arnd Gottschalk
Umbrüche
Mit der Kamera durch Lüttich
Lüttich war lange Zeit vom Niedergang gezeichnet. Strukturwandel und Misswirtschaft ließen die
wallonische Metropole zusehends verkommen. Doch in den letzten Jahren hat sich das Bild gründlich
gewandelt. Lüttich durchlebt einen sehr dynamischen und aufregenden Modernisierungsprozess.
Sinnbild dafür ist der neue, vom spanischen Star-Architekten San-tiago Calatrava entworfene Bahnhof
Liège-Guillemins, der 2009 eröffnet wurde. Der Aachener Fotograf Arnd Gottschalk hat sich dem
Lütticher Entwicklungsschub vor allem durch Blicke auf die Architektur genähert.
So wie er durch Perspektivenwechsel die Bahnhofsarchitektur schrittweise entschlüsselt, legt er nach
und nach Schichten der sich erneuernden Stadt offen. Alle Bilder sind schwarz-weiß, und gerade die
dadurch erzeugten Kontraste gewähren spannende Einblicke in eine Stadt im Umbruch; eine, die auf
der Suche nach der neuen Zeit ist. Präsentiert werden mehr als 30 Fotos, die Lieblingsorte von
Lüttichern zeigen, die Arnd Gottschalk in zahlreichen Exkursionen durch ihre Stadtteile geführt haben.
Daher bietet die Ausstellung auch Kenner*innen und Liebhaber*innen von Aachens belgischer
Nachbarstadt überraschend neue Einsichten.
22. September 2022 – 12. Februar 2023
Achim Ferrari
Aachen 1970-1990
Zur Kunstroute 2022 wird im Internationalen Zeitungsmuseum eine Ausstellung mit Aachen-Bezug
eröffnet. Gezeigt werden 50 Bilder von Achim Ferrari, der mit seiner Kamera auf einzigartige Weise
das Zeitkolorit der 1980er Jahre eingefangen hat. Noch gezeichnet von den Spuren der Zerstörung
durch den Zweiten Weltkrieg, sieht man allerorten auch Bautätigkeiten, die einen Neubeginn
verkünden. Wie in einer Zeitkapsel entfaltet sich vor der Bühne der Straßen- und Häuseransichten,
aber auch der kleinen und großen „Events“, wie man heute sagen würde, das Leben der Öcher.
Karlspreis, Karneval und Sport, seit jeher fest im Leben dieser Stadt verankert, prägen diese Stadt
ebenso wir das geschäftige Alltagsleben. Oft mit feinem ironischem Augenzwinkern werden
Prominente, Funktionsträger und die Menschen auf der Straße bei ihren Aktivitäten begleitet. Ferrari
Vorlage E 49.5/0029/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 04.02.2022

Seite: 12/13

hat ein feines Gespür für Situationen und Augenblicke und macht auf diese Weise die Vergangenheit
lebendig.

Anlage/n:
Digital beigefügt: Übersicht Ausstellungsprogramm Route Charlemagne 2022
Digital beigefügt: Ausstellungsprogramm Ludwig Forum

Vorlage E 49.5/0029/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 04.02.2022

Seite: 13/13

Route Charlemagne – Logo

30. Oktober 2021 – 13. Februar 2022

Lernen – Forschen – Machen
150 Jahre RWTH Aachen

30. April – 14. August 2022

Alle für eine? – 50 Jahre kommunale Neuordnung
Aachens Stadtteile im Blickpunkt

22. Oktober 2022 – 19. Februar 2023

Von Hexen und Teufelsbündnern
Ängste und Verschwörungstheorien
am Beginn der Neuzeit

Sommer 2023

Der Bend ist auf!
Jahrmärkte in Geschichte
und Gegenwart

Ausstellung im
Kulturprogramm der Aachener
Heiligtumsfahrt

13. November 2021 – 6. Februar 2022

Stille Nächte, süße Printen
Bilder und Bräuche seit dem Biedermeier

9. April – 28. August 2022

Schimmernde Schönheiten
Messingobjekte aus Jugendstil und Art Déco

Ausstellung entwickelt in
Zusammenarbeit mit dem
Deutschen Messing-Museum

November 2022 – Februar 2023

Holzköppe und Strippenzieher
Charakterköpfe des Naumburger Puppentheaters zu Besuch im Couven Museum
Ausstellung entwickelt in
Zusammenarbeit mit dem
Theater unserer Partnerstadt
Naumburg/Saale

2. Oktober 2021 – 6. Februar 2022

Ralf Schuhmann
GRAUZONE
Fotos aus
Leipzig und Berlin
1988-1999

12. März – 26. Juni 2022

Arnd Gottschalk
Umbrüche – mit der Kamera durch Lüttich

22. September 2022 – 12. Februar 2023

Achim Ferrari
Aachen 1970-1990

Ausstellungsprogramm 2022
Stand Januar 2022

Rosemary Mayer – Ways of Attaching
5. März bis 22. Mai 2022
Eröffnung 4. März 2022, 19 Uhr

reboot: responsiveness
März bis September 2022
Kerstin Brätsch – PARA PSYCHICS (Arbeitstitel)
Frühjahr 2022

Keren Cytter
Sommer 2022

Belkis Ayón
Herbst / Winter 2022

Rosemary Mayer
Ways of Attaching
Ausstellungs- und Publikationsprojekt
05.03.-22.05.2022, Eröffnung: 04.03.2022 19 Uhr

Rosemary Mayer, Galla Placidia, 1973, Foto: Philipp Hänger / Kunsthalle Basel

Bei „Ways of Attaching“ handelt es sich um die erste umfassende institutionelle Überblicksausstellung
der US-amerikanischen Künstlerin Rosemary Mayer (1943-2014. Die Aachener Ausstellung gibt
erstmalig einen Überblick über die zentralen Schaffensperioden Mayers – von konzeptuellen
Experimenten in Malerei und Sprache zu Beginn ihrer Karriere, über große Textilskulpturen, die,
angeregt durch ihre Faszination für den italienischen Manierismus , in den 1970er Jahren entstanden
sind, bis hin zu Dauer-Performances und den sogenannten „Temporary Momuments“. Diese
unterschiedlichen Perioden werden durch Mayers anhaltendes Interesse am Schreiben und Zeichnen,
der klassischen Mythologie sowie an feministischen Diskursen und Netzwerken miteinander
verwoben. Ergänzend zur Ausstellung wird eine Präsentation mit Werken aus der Sammlung Ludwig
sowie zwei Publikationen entstehen: zur Eröffnung wird erstmalig ein Band mit einem Briefwechsel
zwischen der Künstlerin mit ihrer Schwester - der Dichterin Bernadette Mayer erscheinen, und zum
Ende der Aachener Ausstellung eine umfangreiche Monographie zu dieser, lange Zeit in
Vergessenheit geratenen Künstlerin.
Kuratiert von Eva Birkenstock
Die Ausstellung und die Publikationen sind organisiert in Zusammenarbeit mit Marie und Max Warsh
aus dem Nachlass von Rosemary Mayer sowie in Partnerschaft mit dem Swiss Institute, New York,
dem Lenbachhaus München und Spike Island, Bristol.
Förderer: Kunststiftung NRW, Peter und Irene Ludwig Stiftung, Terra Foundation

Begleitet wird die Ausstellung von einer korrespondierenden Sammlungspräsentation.

Kerstin Brätsch
PARA PSYCHICS (Arbeitstitel)
Ausstellungs- und Publikationsprojekt
Frühjahr 2022

Kerstin Brätsch, PARA PSYCHICS, 2020 – 2021, Buntstift und Mischtechnik auf Papier, 27,9 x 35,6 cm

Die jüngst entstandene Serie „PARA PSYCHIS“ (2020-2021) der mittlerweile in Berlin lebenden
Künstlerin Kerstin Brätsch (*1979) wird im Jahr 2022 erstmalig über den Zeitraum von zehn Monaten
in vollständiger Form im Ludwig Forum für Internationale Kunst präsentiert. Angelegt als prozessuale,
sich (analog zu Brätsch‘ Arbeitsweise) sukzessive erweiternde und verändernde Präsentation,
fungieren die einzelnen „Para Psychics“-Zeichnungen dabei wie Karten einer ‚großen Arkana‘. So
werden über den Zeitraum von acht Monaten unterschiedliche Teile der Architektur der ehemaligen
Schirmfabrik im übertragenen Sinne durch ‚Tarotkartenlegungen‘ aktiviert; zusätzlich werden durch die
Dauer der Ausstellung im Verlauf der Präsentation immer wieder neue Bezüge zur Sammlung und
zum laufenden Programm eröffnet werden.
Parallel zur Ausstellung wird in enger Zusammenarbeit mit dem Studio Kerstin Brätsch ein
umfangreiches Künstlerinnenbuch entstehen, dass dem Aachener Publikum bereits vorab - im
Prozess seiner Fertigstellung - in Form von Veranstaltungen mit den beteiligten Autor*innen vorgestellt
wird und im Spätsommer 2022 erscheint.

Keren Cytter
Ausstellungs-, Publikations- und Festivalprojekt
Sommer 2022

Keren Cytter, Corner

In Filmen, Videoinstallationen, Performances, Zeichnungen und Publikationsprojekten erforscht die in
New York lebende Künstlerin Keren Cytter (*1977) anhand einfacher Mittel und experimenteller
Erzählweisen menschliche Beziehungen; sie verhandelt Themen wie Liebe, Hass, Sex, Eifersucht,
Rache und Gewalt sowie nicht zuletzt die Auswirkungen der Digitalität auf unsere
zwischenmenschlichen Interaktionen. Keren Cytter ist vornehmlich als Filmemacherin bekannt, ihre
Arbeiten umfassen aber ebenso (szenische) Performances, Theaterstücke, Videoinstallationen,
Skulpturen, Zeichnungen sowie nicht zuletzt Kooperationen mit anderen Künstlerinnen,
Performancefestivals und zahlreiche Publikationen. Die Einzelpräsentation im Ludwig Forum für
Internationale Kunst wird erstmals Arbeiten von Keren Cytter der vergangenen zehn Jahre umfassend
vorstellen. Die Präsentation wird sich dabei auch jenseits der Wechselausstellungsfläche punktuell im
ganzen Haus verteilen und ihre Disziplinen-übergreifende Arbeitsweise dem Aachener Publikum in
voller Bandbreite vorstellen. Zu diesem Anlass ist im Juni / Juli des Weiteren ein umfangreiches
Festival in der Außenanlage geplant, welches ebenfalls von Keren Cytter konzipiert wird.

reboot: responsiveness
Veranstaltungs- und Performanceprojekt
März bis September 2022

reboot: responsiveness,

Bei „reboot:“ handelt es sich, um einen mehrjährigen, kollaborativen, zyklischen, antirassistischen und
queer-feministischen Dialog zwischen performativen und forschungsbasierten Praktiken. Das im Jahr
2021 ursprünglich in Köln und Düsseldorf initiierte Projekt wird im Frühjahr 2022 am Ludwig Forum
Aachen (in Kooperation mit dem Kölnischen Kunstverein) seine Fortsetzung finden.
Der erste Zyklus, „reboot: responsiveness“, ging von den Sehnsüchten, Ängsten und Hoffnungen aus,
die durch die aktuelle Pandemie verstärkt werden. An zwei unterschiedlichen, jedoch miteinander
verbundenen Orten, die sich gegenseitig unterstützen, ergänzen und herausfordern, bietet „reboot:
responsiveness“ Infrastrukturen für provisorische Inszenierungen, Proben, proz esshafte
Choreografien und Begegnungen rund um Themen wie Präsenz, Intimität, Fürsorge und
Verantwortung. Mittels verschiedener Formate und gemeinsam mit weiteren eingeladenen Gästen und
dem Publikum in Köln und Aachen werden diese Künstler:innen und Denker:innen Wege ergründen,
einander Zeit zu widmen und zeitgemäß mit Zeit zu performen, alternative Vokabulare, Archive,
Gesten, Bewegungen und Übersetzungen zu entwickeln, Ressourcen und Ideen zu teilen und
weiterzugeben, und Modi des Widerstands und des Miteinanders als Antwort auf die aktuelle
Situation, in der wir leben, zu finden.
Anlässlich des zweiten Teil des ersten Zyklus in Aachen sind Performances, Work shop sowie eine
Konferenz in Planung.
Konzipiert und initiiert von Eva Birkenstock, Nikola Dietrich und Viktor Neumann
Kernkollektiv: Alex Baczynski-Jenkins, Gürsoy Doğtaş, Klara Lidén, Ewa Majewska, Rory Pilgrim,
Cally Spooner und Mariana Valencia, Graphikdesign von Sean Yendrys
Förderer: Kunststiftung NRW, Stiftung Kunstfonds, Neustart Kultur

Belkis Ayón
Einzelausstellung
Herbst/Winter 2022

Belkis Ayón, Nuestro deb er [Unsere Pflicht], 1993, Collagrafie auf Papier, 93,2 x 68,3 cm, Ludwig Forum für
Internationale Kunst Aachen, Leihgabe der Peter und Irene Ludwig Stiftung © Belkis Ayón / Foto: Simon Vogel

Die kubanische Grafikerin Belkis Ayón (1967-1999) arbeitete während ihrer kurzen, aber produktiven
Karriere mit der Technik der Collagrafie. Dieser arbeitsintensive Prozess ist eine ungewögnliche
Drucktechnik, die auf Matrizen basiert, die als Collagen aufgebaut sind, und die von Ayón entwickelt
wurde, um eine einzigartige künstlerische Sprache zu schaffen, die reich an Nuancen und Texturen
ist, die mit keinem anderen Medium erreicht werden können. Ayón studierte am Instituto Superior de
Arte de la Habana (ISA) in Havanna und begann ihre künstlerische Laufbahn während einer
tiefgreifenden wirtschaftlichen und ideologischen Krise in Kuba. Ihr Werk verlagerte sich hin zu einer
größeren kompositorischen Monumentalität und Komplexität, wobei sie die Form großformatiger
Drucke als Räume nutzte, um drängende Themen der 1990er Jahre anzusprechen: Zensur, Gewalt,
Intoleranz, Ausgrenzung, Ungleichheiten, Kontrollmechanismen und Machtstrukturen.
Während ihrer gesamten Laufbahn dienten die Rituale und der Glaube der hermetischen, nur
Männern vorbehaltenen Bruderschaft Abakuá als Inspiration, um eine unverwechselbare Sprache zu
schaffen, die ethische, ästhetische und universelle ideologische Themen zum Ausdruck bringt. Die
Darstellung der Göttin Sikán, die von den Männern ihrer Gemeinschaft geopfert wird und von der
Künstlerin als Alter Ego betrachtet wird, geht über eine ethnische Identität oder einen
geschlechtsspezifischen Ansatz hinaus und führt in eine komplexe Welt von Beziehungen, Emotionen
und Konflikten.