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Vorlage-Sammeldokument

                                    
                                        Die Oberbürgermeisterin

Vorlage
Federführende Dienststelle:
FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft,
Digitalisierung und Europa
Beteiligte Dienststelle/n:

Vorlage-Nr:

FB 02/0118/WP18

Status:

öffentlich

Datum:
Verfasser/in:

22.12.2021
FB 02

Aktueller Sachstandsbericht zu Entwicklungen im Rheinischen
Revier
Ziele:
Beratungsfolge:
Datum
25.01.2022

Gremium
Zuständigkeit
Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Regionalentwicklung Entscheidung

Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Regionalentwicklung nimmt die Ausführungen der
Verwaltung zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung weiterhin die Aktivitäten im Rheinischen
Revier zu verfolgen, Anknüpfungspunkte zu identifizieren und aktiv an dem Prozess teilzunehmen.
Der Ratsantrag der GRÜNEN - RA 18/2021 - gilt damit als beantwortet.

Vorlage FB 02/0118/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 07.01.2022

Seite: 1/11

Finanzielle Auswirkungen
JA

NEIN
X

Investive

Ansatz

Auswirkungen

20xx

Fortgeschrieb
ener Ansatz
20xx

Fortgeschrieb

Ansatz

ener Ansatz

20xx ff.

20xx ff.

Gesamtbedarf (alt)

Gesamtbedarf
(neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

0

0

Deckung ist gegeben/ keine

Deckung ist gegeben/ keine

ausreichende Deckung

ausreichende Deckung

vorhanden

vorhanden

- Verschlechterung

konsumtive

Ansatz

Auswirkungen

20xx

Ertrag

Fortgeschrieb
ener Ansatz
20xx

Fortgeschrieb

Ansatz

ener Ansatz

20xx ff.

20xx ff.

Folge-

Folgekosten (alt)

kosten
(neu)

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

Abschreibungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

Personal-/
Sachaufwand

+ Verbesserung /
- Verschlechterung

0

0

Deckung ist gegeben/ keine

Deckung ist gegeben/ keine

ausreichende Deckung

ausreichende Deckung

vorhanden

vorhanden

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):

Klimarelevanz
Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die
Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)
Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine

positiv

negativ

nicht eindeutig
X

Vorlage FB 02/0118/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 07.01.2022

Seite: 2/11

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:
gering

mittel

groß

nicht ermittelbar
X

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine

positiv

negativ

nicht eindeutig
X

Größenordnung der Effekte
Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.
Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):
gering
mittel
groß

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)
80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)
mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):
gering
mittel
groß

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)
80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)
mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:
Vollständig
überwiegend (50% - 99%)
teilweise (1% - 49 %)
Nicht
nicht bekannt

Vorlage FB 02/0118/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 07.01.2022

Seite: 3/11

Aktueller Sachstandsbericht zu Entwicklungen im Rheinischen Revier
Einleitung
Bis 2030 den Ausstieg aus der Kohleverstromung und die Energiewende bewältigt, alternative
Arbeitsplätze geschaffen, die Neuanlage von Landschaften und Räumen konturiert und auf diesem
Weg unzählige Bewohner*innen, Beteiligte und Betroffene eingebunden zu haben, stellt zweifelsohne
eine noch nie da gewesene Herausforderung in unserer Region dar. Zunächst erscheint es daher als
allzu verständlich, dass komplexe, aufwändige und letztlich gut gemeinte Strukturen und Verfahren
geschaffen wurden, um dies zu orchestrieren. Kontraproduktiv wird dies aber dann, wenn diese
Rahmenbedingungen den erforderlichen schnellen und agilen Prozess beginnen, zu lähmen, zu
behindern und das Ausstiegsziel zu gefährden. Zuletzt hat daher die Kritik an den langen,
komplizierten und nicht immer ausreichend transparenten Verfahren und Zuständigkeiten enorm
zugenommen.
Das Landesministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie und die
Zukunftsagentur Rheinisches Revier haben in den vergangenen Monaten versucht, aktiv auf diese
Vorwürfe zu reagieren. Neben personellen Veränderungen werden beispielsweise die Revierknoten
als Zukunftsfelder künftig in die ZRR integriert. Dennoch ist weiterhin festzustellen, dass Verfahren
sehr viel Zeit in Anspruch nehmen und intransparent gestaltet sind, Förderaufrufe thematisch nicht
eindeutig zuzuordnen sind, Restriktionen und Zugangsbeschränkungen zu Förderprogrammen
bestehen, etc.. Beispielsweise wurde erst in der letzten Sitzung am 7.12. über die Ende Juni
eingereichten Anträge im Förderprogramm Revier.Gestalten entschieden und die Vergabe eines damit
verbundenen sog. ersten Sterns (drei sind erforderlich) sichert noch nicht automatisch den Zugang zu
einer Förderkulisse. Die Verfahren sind auch für Anträge der Stadt Aachen z.B. im Bereich Rothe
Erde maßgeblich.
In einem 10 Punkte-Plan der Landesregierung werden weitere Neuerungen angekündigt, die zu
Verfahrensbeschleunigungen und zu einer Stärkung der zuständigen Organisationseinheiten führen
sollen. Es bleibt aber abzuwarten, ob diese ersten wichtigen Reaktionen den gewünschten Erfolg
bringen; ob beispielsweise die Stadt Aachen ein Teil der geforderten Sonderwirtschafts- und planungszone sein wird. Dies wäre zwingend erforderlich, um Aachener Kompetenzen und Strukturen
umfassend einbringen zu können aber auch um eine unbeteiligte Randlage der Großstädte zu
vermeiden, in denen immerhin große Bevölkerungsanteile leben.
Um strategisch besser eingebunden zu sein, hat der Fachbereich nicht nur auf die Einreichung
eigener Projekte wie bspw. in Rothe Erde gesetzt, sondern ist auch aktiv auf externe Partner
zugegangen wie z.B. die RWTH Aachen oder die Kommunen Mönchengladbach und Düren sowie
Unternehmen, um da Netzwerk im Revier auszubauen und gemeinsame Projekte auf den Weg zu
bringen.
Aktuell liegt der Fokus des Rheinischen Reviers auf den Themen Beschäftigung/Ersatzarbeitsplätze
und Energiewende. Somit hat sich der Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und
Europa entschieden, sich ebenfalls schwerpunktmäßig auf den Modellstandort Urbane Produktion
Rothe Erde sowie das Thema Wasserstoff zu konzentrieren.
Vorlage FB 02/0118/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 07.01.2022

Seite: 4/11

Im Anschluss werden die aus Sicht des Fachbereichs relevantesten Entwicklungen im Rahmen des
Rheinischen Reviers widergespiegelt und beleuchtet.
Förderaufruf Revier Gestalten
Zur Unterstützung des Transformationsprozesses im Rheinischen Revier wurde das erste
Regelprogramm Revier.Gestalten aufgelegt. Bisher wurden in diesem Programm am 30.06.2021 und
am

30.11.2021

Förderaufrufe

geschlossen.

Inhaltlich

wurde

im

2.

Aufruf

die

Thematik

Wirtschaftsflächen ergänzt. Die Einreichungsfrist für den 3. Förderaufruf startet am 01.02.2022 und
endet am 30.06.2022. Hierzu sind noch keine inhaltlichen Schwerpunkte bekannt. Über die im ersten
Call eingereichten Anträge wurde in der Aufsichtsratssitzung am 10.12.2021 entschieden. Insgesamt
erhielten 27 Projekte den 1. Stern und wurden damit als substanzielle Projektidee eingestuft.
Auch der Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa hat sich an dem Aufruf
beteiligt. Am 30.11.2021 wurde unter dem Titel ‘Vision 2025+ Modellstandort für urbane Produktion
Aachen Rothe Erde‘ ein Antrag eingereicht. Ziel ist die Entwicklung des Geländes zu einem
Modellstandort

für

urbane

Produktion,

der

auch

geringer

bis

mittleren

Qualifizierten

Beschäftigungsmöglichkeiten bietet. Hierzu soll ein zukunftsorientiertes Nachnutzungskonzept,
gelenkt durch ein Kompetenzzentrum für urbane Produktion, erarbeitet werden, um so neue
Wertschöpfungsnetze aus innovativer Produktion, Kreislaufwirtschaft, produktionsnahen Startups und
Dienstleistern

zu

schaffen.

Der

Antrag

zielt

auf

Klimaneutralität,

Nachhaltigkeit

und

Ressourceneffizienz am Standort ab. Das Profil wird ergänzt durch effiziente Mobilitätskonzepte,
emissionsarme Produktionsweisen, vertikale Produktionsstätten, innovative Energieversorgung und
zukunftsweisende digitale Infrastruktur.
Bei einem weiteren Antrag mit dem Titel ‘Hybride Arbeitswelten: Zukunftssichere Gestaltung von
Arbeitsumgebungen im Rheinischen Revier‘ hat der Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft,
Digitalisierung und Europa sich als Partner am Projektkonsortium beteiligt. Das Ziel des Projekts ist
es, hybride Arbeitskonzepte so zu explorieren, zu bündeln und den Unternehmen im Rheinischen
Revier zur Verfügung zu stellen, dass diese bestmöglich auf sie zugeschnittene hybride
Arbeitskonzepte entwickeln und umsetzen können. Dadurch kann das Projekt im Revier Motor und
Taktgeber in diesem entscheidenden Zukunftsfeld werden und von den Auswirkungen unmittelbar
profitieren. Weitere Partner sind die RWTH Aachen, Ford Research & Advanced Engineering Europe,
Mensch im Büro GmbH, Saint-Gobain Group R&D, FH Aachen und MoFleWo GbR.
Die Liste aller bereits mit dem ersten Stern ausgezeichneten Projekte ist unter folgendem Link
abrufbar:
211210_sterne_gesamtliste_regelprogramm.pdf (rheinisches-revier.de)

Förderaufruf Unternehmen. Revier
Das seit 2017 aktive Bundesmodellvorhaben Unternehmen Revier wurde bis zum 31.12.2027
verlängert. Das Förderprogramm des BMWi möchte die Menschen vor Ort und ihre Ideen unmittelbar
Vorlage FB 02/0118/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 07.01.2022

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mit einbeziehen, um gemeinsam den Strukturwandel im Rheinischen Revier zu gestalten. Die Frist
zum letzten Call endete am 17.12.2021.
Förderfähig sind hier Einzelprojekte bis zu 200.000 € und Verbundprojekte bis 800.000 €. Das
Verfahren besteht aus 2 Stufen. Die Skizzen, die in der 1. Stufe eine Förderempfehlung erhalten,
werden in der 2. Phase zu einem formalen Antrag ausgearbeitet. Dieser wird dann durch die
Bezirksregierung oder das BMWi geprüft und letztlich stellt die Bezirksregierung eine Förderbescheid
aus.
Auch hier hat der Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa sich mit einer
Projektidee beteiligt und gemeinsam mit den Städten Düren und Mönchengladbach sowie dem SmartCity-Team des Aachener Unternehmens Umlaut im Dezember 2021 eine Skizze eingereicht.
Unter dem Titel ‘RevierLab – Co-kreativer Impulsgeber für die Zukunft des Rheinischen Reviers‘ zielt
der Antrag auf die Implementierung eines co-kreativen Innovationsökosystems im Rheinischen Revier
ab, um neue Lösungen für eine smarte und klimaneutrale Region in den Alltag der Wirtschaft und der
Menschen zu übersetzen.
Dabei dienen die drei entstehenden RevierLabs als gemeinsame Schaufenster der Innovation, um die
gewaltigen und zukunftsgestaltenden Entwicklungen im Rheinischen Revier den Menschen
anschaulich nahe zu bringen. Gleichzeitig entsteht ein entsprechend aktiver, co-kreativer
Gestaltungsraum, der bisher der Region fehlt. Neben den Bürger*innen und Tourist*innen wird
insbesondere die Wirtschaft angesprochen, um eine Vernetzung zwischen den vorhandenen und
zukünftigen Projekten, der regionalen Industrie sowie den zahlreichen Start-Ups mit ihren Ideen
strukturiert herbeizuführen und potenzielle Lösungen schnell in die bürgerpartizipative Erprobung zu
bringen. Emissionsfrei belieferte, regional produzierte Marmelade in grasfaserbasierten, nachhaltigen
Verpackungen könnte beispielsweise ein co-kreatives Experiment der Revierlabs werden.
Für diesen Innovationsansatz der breiten Präsentation und Vernetzung der Potenziale des
Rheinischen Reviers konnte bereits ein breites Unterstützungsnetzwerk (u.a. Hochschulen,
DigitalHub, Vertreter aus Wirtschaft und Start-Ups) in der Vorbereitungsphase gewonnen werden. Die
drei Innovationsstandorte werden eng zusammenarbeiten, um die Möglichkeiten und Chancen in den
Bereichen Digitalisierung und Dekarbonisierung heben zu können und dabei eigene urbane Akzente
setzen.
Just-Transition-Fund
Der Just Transition Fund (JTF), oder auf Deutsch ‘Fonds für einen gerechten Übergang‘, ist Teil des
sogenannten ‘Just Transition Mechanisme‘ der Europäischen Kommission, in dessen Rahmen 20212027 europaweit ein Investitionsvolumen von insgesamt an die 100 Milliarden Euro erwartet wird. Mit
dem neuen Fonds soll der Systemwechsel, hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft, beschleunigt
werden. Gefördert werden Innovationen zur CO2-Einsparung, Unternehmen die auf alternative
Technologien umsteigen, aber auch Weiterbildung und Umschulungen von Arbeitskräften. Die
Landesregierung setzt die Förderung in Nordrhein-Westfalen um. Fördermittel aus dem Just
Transition Fund fließen auch in das Rheinische Revier und erweitern dort die Fördermöglichkeiten.
(Quelle: www.land.nrw).
Vorlage FB 02/0118/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 07.01.2022

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Diese Aussage des Landes NRW ist allerdings durchaus kritisch zu betrachten. Die Gelder, die aus
dem Just Transition Fund der EU fließen, werden zu 85% auf die Mittel des Investitionsgesetzes
Kohleregion angerechnet. Daher handelt es sich nicht um eine reine zusätzliche Förderung.
Aktuell gibt es Überlegungen, die Berufskollegs der StädteRegion mit einem Antrag in dieser
Förderkulisse bei der Implementierung neuer Ausbildungsinhalte im Rahmen von Industrie 4.0 zu
unterstützen.
SofortprogrammPlus:
Das Konzept zur RegioTram hat den zweiten Stern erhalten. Die Regio Tram II bindet den
Forschungsflugplatz Würselen-Merzbrück mittels einer Stichstrecke an die zukünftige RegioTram
Stammstrecke Aachen-Baesweiler (RegioTram I) und damit an die Kommunen Würselen, Alsdorf,
Baesweiler und die Aachener Innenstadt an. So wird zugleich der Netzschluss zwischen der RegioTram und dem Euregio-Bahn-Netz gewährleistet.

Weitere Förderaufrufe mit Bezug zum Strukturwandel:
-

KoMoNa – Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele
in Strukturwandelregionen. Der Städtische Eigenbetrieb E18 ist mit einem Antrag zum Thema
Ökologische Friedhofsentwicklungsplanung in der 2. Einreichungsphase

Maßnahmen der Landesregierung zur Beschleunigung des Strukturwandels im Rheinischen
Revier (10-Punkte-Plan des Wirtschaftsministeriums des Landes NRW)
Aufgrund des nun angestrebten Ausstiegs aus der Kohleverstromung bereits im Jahr 2030 hat die
Landesregierung, bzw. das Wirtschaftsministerium des Landes NRW einen 10-Punkte-Plan entwickelt.
1. Schnellere Auszahlung der Strukturfördermittel
2. Task Force ‘Sonderplanungszone‘, um Wirtschaftsflächen zügiger auszuweisen &
Unternehmen anzusiedeln
3. Eine Experimentierklausel im Planungsrecht
4. Stärkung der bewilligenden Stellen
5. Stärkung der Prozesssteuerung durch die Landesregierung
6. Stärkung der Zukunftsagentur Rheinisches Revier als Dienstleister der Region in
Sachen Strukturwandel
7. Vorbereitung der EU-Förderung für KMU, deren Transformation ab 2022 aus dem
europäischen Just Transition Fund gefördert wird
8. Ausbau der erneuerbaren Energien durch einen Gigawattpakt, bis 2028 ein
zusätzliches GW durch erneuerbare Energien erzeugen
9. Fachleute für den Strukturwandel halten
10. Raumordnerische Vorsorge für einen Kohleausstieg 2030: Erhaltung der 5 Dörfer in
Erkelenz

Vorlage FB 02/0118/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 07.01.2022

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Internationale Bau- und Technologieausstellung, IBTA
Im Rahmen einer Internationalen Bau- und Technologieausstellung soll die Umsetzung von
hochambitionierten Next-Practice-Projekten im Mittepunkt stehen. Diese Projekte werden zu
Meilensteinen im IBTA-Prozess und sollen im Rahmen von Veranstaltungen mit EXPO-Charakter
präsentiert werden. Auf Grundlage der aktuell gesetzten Themen der ZRR prüft die Stadt Aachen
aktuell, welche Bereiche im Stadtgebiet vorgeschlagen werden können. Das Konzept wird bis zum
Frühjahr 2022 in einem gestuften Beteiligungsprozess entwickelt.
-

Zeitplan:1
Nächster wichtiger Meilenstein: Das finale Konzept zur IBTA wird im Sommer 2022 vorgelegt,
eine finale Entscheidung von Region und Land NRW zur Durchführung der IBTA im
Rheinischen Revier soll im Herbst 2022 getroffen werden. Die ‘Als wäre die IBTA bereits
durchgeführt‘-Website soll in nicht allzu ferner Zukunft online gehen.

-

1

Zentrale Fragestellungen im Rheinischen Revier:2


Wie kommt es zu einer Vereinbarkeit von Siedlung, Wertschöpfung und Landschaft?



Welche Technologien dienen dem Umbau von Raum, Infrastruktur und der
Wirtschaftsweise hin zu einer CO2-Neutralität?

https://www.region-koeln-bonn.de/de/themen/integrierte-raumentwicklung/teilregionale-

ebene/rheinisches-revier/revierknoten-ibta/index.html
2

https://www.region-koeln-bonn.de/de/ibta-regionalforum/index.html

Vorlage FB 02/0118/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 07.01.2022

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-



Wie gelingt beispielhaft und ambitioniert die Transformation des Energiesystems?



Wie wird das Revier ‘klimaklug‘?



Wie wollen wir künftig leben? Wie sieht das zukünftige ‘gute Leben‘ konkret vor Ort aus?

Der inhaltliche Fokus der IBTA liegt auf:3


der ökologischen, wirtschaftsstrukturellen und gesellschaftlichen Dimension der
Energiewende und des Klimawandels und den damit verbundenen
Transformationsprozessen im Rheinischen Revier in Richtung einer nachhaltigen
Entwicklung als Industrieregion,



der Realisierung neuer innovativer Arbeitsstandorte, Dorf- und
Quartiersentwicklungen sowie des zukunftsfähigen Umbaus bestehender
Siedlungsbereiche mit einem hohen Anspruch in baukultureller, ökonomischer,
ökologischer und sozialer Hinsicht,



der Konversion mittelfristig nicht mehr benötigter Standorte und Infrastrukturen der
Braunkohlenförderung und -verstromung (z.B. Kraftwerke) hin zu Arbeitsstandorten
der Zukunft und Stätten der Industriekultur,



der Identifikation und Erprobung innovativer und visionärer Technologien und deren
Anwendung sowie der Schaffung von Möglichkeiten einer gesellschaftlichen
Auseinandersetzung hiermit und deren Erfahrbarmachung,



der Gestaltung der in ihrer Dimension in Europa einzigartigen landschaftsräumlichen
Transformation hin zu multifunktionalen Landschaften, die neue Standort- und
naturräumliche Qualitäten sowie Naherholungs- und Tourismusangebote schaffen,
klimaresilient sind und neue Wertschöpfungspotenziale in einer Energielandschaft und
Landwirtschaft der Zukunft bieten,



der Schaffung einer Verkehrs- und Mobilitätsinfrastruktur der Zukunft, die das Revier
und insbesondere die Tagebaufolgelandschaften nachhaltig und klimaschonend erschließt
und an die umgebenden Ballungs- und Wirtschafträume leistungsstark anbindet,



der Anwendung experimenteller Planungsinstrumente/-werkzeuge zur Umsetzung
innovativer Projekte der integrierten räumlichen Entwicklung und Schaffung eines
Modellraums für die grundlegenden Fragen einer zukünftigen, vernetzten
multifunktionalen und -modalen Flächen- und Infrastrukturentwicklung,



der Etablierung des Rheinischen Reviers als Präsentations-, Ausstellungs- und
Erfahrungsraum (EXPO Rheinisches Zukunftsrevier) für innovative und nachhaltige
räumliche, wirtschaftsstrukturelle, gesellschaftliche und technologische Innovationen und
Transformationsprozesse mit Fokus auf die Energiewende und den Klimaschutz.

Der Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa sieht für die Stadt Aachen in
der IBTA die Chance, die in Aachen an einigen Stellen bereits gelungene an anderen Stellen geplante
Transformation von Räumen modellhaft in die Region zu tragen. Wie auch im Ratsantrag 18/2021 der
3

https://www.region-koeln-bonn.de/de/themen/integrierte-raumentwicklung/teilregionale-

ebene/rheinisches-revier/revierknoten-ibta/index.html

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Grünen dargelegt, können Leuchtturmprojekte mit Modellcharakter zu Themen wie beispielsweise
Energieeffizienz, nachhaltiges Bauen oder innovative Verkehrskonzepte, die in Aachen auch als
Forschungsprojekte der Hochschulen umgesetzt werden, als Schaufensterprojekte genutzt werden.
Bisher waren die Strukturen und die Umsetzungsschritte der IBTA noch recht unklar. Erst durch das
Freiwerden der Gelder der Westspange hat das Vorhaben wieder an Fahrt gewonnen. Unter
folgendem Link ist ein Memorandum zur IBTA abrufbar:
https://www.region-koeln-bonn.de/fileadmin/region-koelnbonn/tx_dam/IBTA_Regionalforum/211129_Memorandum_Einzelseiten_V1.pdf
Die Stadt Aachen ist durch Dezernentin Frauke Burgdorff in einem Gremium vertreten. Der
Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa hat bereits an einem Regionalforum
zur IBTA teilgenommen und wird nun die Entwicklung weiter aktiv begleiten. Dr. Reimar Molitor, Leiter
des Revierknotens/Zukunftsfeld IBTA im Rheinischen Revier hat sich auf Einladung des Fachbereichs
bereit erklärt, voraussichtlich in der Septembersitzung 2022 im Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und
Regionalentwicklung über das Vorhaben berichten.
Sonstiges
-

Zusätzlich

zum

HydrogenHub,

der

regionalen

Wasserstoffinitiative

von

Stadt

und

StädteRegion Aachen, der Kreise Düren, Heinsberg und Euskirchen unter Federführung der
IHK Aachen, mit dem Ziel einer erfolgreiche Positionierung als Wasserstoff-Modellregion,hat
nun

auch

das

Interreg-Projekt

HydogenBooster

eine

Förderzusage

erhalten:

Die

Wasserstofftechnologie ist auch in unseren Nachbarländern ein zentrales Zukunftsthema. Es
liegt daher nahe, die euregionalen Kompetenzen zu bündeln, das Wissen zu teilen und eine
gemeinsame Dynamik zu entwickeln. Dieses Ziel verfolgt das erste grenzüberschreitende
Interreg-Wasserstoffprojekt EMR HydrogenBooster. Das grenzüberschreitende Konsortium
besteht aus den Partnern: Stadt Aachen, IHK Aachen, LIOF, POM Limburg, TWEED,
Waterstofcoalatie Limburg; SPI, der Universität Hasselt und WaterstofNet als Konsortialführer.
Das Projekt startet zum 01.01.2022 und läuft 18 Monate.
-

Ralph Sterck verabschiedet sich als Geschäftsführer der Zukunftsagentur; Nachfolger ist Bodo
Middeldorf (ab 01. November 2021)

-

Lange Zeit stand im Raum, dass die Finanzierung des Schienen-Infrastrukturprojekt
‘Westspange Köln‘ aus Mitteln des Rheinischen Reviers gestemmt werden soll. Dieses Projekt
dient der Beseitigung der Engpässe im Bahnknoten Köln, der aktuell an seine
Kapazitätsgrenzen stößt. Kern des Projektes ist der Neubau einer S-Bahninfrastruktur
zwischen Köln-Hansaring und Hürth-Kalscheuren. Damit wird eine Entflechtung von Fern-,
Nah- und Güterverkehr möglich, die zu einer Entlastung des gesamten Netzes beitragen soll.
Durch die umfangreichen, geplanten Baumaßnahmen wären so aber ein großer Teil der für
das Rheinische Revier vorgesehenen Gelder bereits gebunden gewesen. Nun wurde die
Entscheidung gefällt, dass 75 % der zuwendungsfähigen Baukosten über das
Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz zur Verfügung gestellt werden. Das Land NRW wird
sich mit einer Co-Finanzierung beteiligen. Die so frei gewordenen Mittel können anderen
Projekte im Rheinischen Revier zugeführt werden, z.B. der Internationalen Bau und
Technologie Ausstellung.

Vorlage FB 02/0118/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 07.01.2022

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-

Die Einrichtung von regionalen ‘Projektbüros Arbeit und Beschäftigung‘ (PAB) wird
vorangetrieben. Diese Projektbüros widmen sich dem zentralen Ziel ‘Schaffung und Sicherung
von Arbeitsplätzen‘ aus dem Wirtschafts- und Strukturprogramm. Da die Themen
‘Beschäftigung‘ bzw. ‘Beschäftigungssicherung‘ in den bisher vorliegenden Projektideen stark
unterrepräsentiert sind, soll das PAB aktiv die Projektentwicklung in solchen Feldern
vorantreiben, die im Wirtschafts- und Strukturprogramm als Zukunftsfelder identifiziert wurden
(Wasserstoff, neue Energien, Mobilität etc.). Darüber hinaus geht es darum, zukunftsweisende
Strategien und Lösungen für den eher nicht-akademisch/-wissenschaftlich geprägten
Arbeitsmarkt mit hohem Fachkräftebedarf (z.B. Handwerk, Industrie, Produktion in kleinen und
mittleren Unternehmen/Mittelstand) durch Projektideen positiv im Hinblick auf die
Veränderungen, die der Strukturwandel mit sich bringt, zu entwickeln. Eine wichtige Rolle
kommt dem PAB in der Vernetzung und Information der Akteure vor Ort zu. Das PAB soll an
drei Standorten im Rheinischen Revier implementiert werden. Hierfür werden Beratungsbüros
(mit jeweils zwei Stellen) organisatorisch als Stabstellen bei den Regionalagenturen Mittlerer
Niederrhein, Aachen und Köln angebunden. Die Gesamtkoordination aller drei
Regionalagenturen soll die RA der Region Aachen übernehmen. Für eine Laufzeit von
zunächst 4 Jahren wird von einem Mittelbedarf von 2.248.157,55 Euro ausgegangen. Eine
Fortsetzung über die Gesamtlaufzeit der Strukturstärkungsmittel soll erfolgen.
Für die beteiligten Regionen sind die Projektvorhaben kostenneutral. Die Gesamtkosten
werden aus den Strukturstärkungsmitteln (Förderrichtlinie STARK) und aus Landesmitteln
finanziert

-

Im Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa wurden 2 Stellen zur
Regionalentwicklung eingerichtet. Nach Beantragung der Stellen Anfang 2021 und der
Zusage der unterjährigen Besetzung dauertes nun aber bis voraussichtlich April 2022 bis
zumindest eine der beiden Stellen besetzt werden kann und bis zum Mai 2023 bis die zweite
Stelleninhaberin die Arbeit aufnehmen kann.

Vorlage FB 02/0118/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 07.01.2022

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Grüne Fraktion im Rat der Stadt - 52062 Aachen

Oberbürgermeisterin
Sibylle Keupen
Rathaus/Markt
52058 Aachen

Geschäftsstelle
Verwaltungsgebäude Katschhof
Johannes-Paul-II.-Straße 1
52062 Aachen
Grüne: 0241 / 432 7217
Antrag Nr. 18/2021

Aachen, 20.04.2021
Ratsantrag

Aachen als Standort für Projekte der Internationalen Bau- und Technologieausstellung (IBTA)
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
die Fraktion der GRÜNEN beantragt, im Rat der Stadt folgenden Beschluss zu fassen:
Der Rat beauftragt die Verwaltung, sich gemeinsam mit der StädteRegion um eine Teilnahme an der
geplanten Internationalen Bau- und Technologieausstellung (IBTA) im Sofortprogramm RHEINISCHES
ZUKUNFTSREVIER (Leitprojekt 1) zu bewerben.
Die Bewerbung wird sowohl an die Zukunftsagentur Rheinisches Revier GmbH (ZAR) als auch an das
Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Digitalisierung und Energie des Landes NRW gerichtet.
Im Zuge der Bewerbung ist ein qualitätsvolles und sich an den Zielen des Strukturwandels orientierendes Projektportfolio zusammenzustellen und mit den Akteur*innen aus Politik, Verwaltung, Hochschulen, Forschung, Vorhabenträger*innen, Investoren etc. in einem kreativen Prozess abzustimmen.
Die StädteRegion könnte eine Koordinierungsfunktion für die regionsangehörigen Städte und
Gemeinden übernehmen, damit ein gemeinsames Projektportfolio aus den kommunalen Einzelprojekten zusammengestellt werden kann.
Die Expertise der Aachener Hochschulen soll für die Konzeption der Bewerbung genutzt werden.
Begründung
Stadt und StädteRegion Aachen können einen wesentlichen Beitrag zum Strukturwandel im Rheinischen Revier leisten und möchten Teil einer Entwicklung für eine vernetzte und lebenswerte Region
sein, die den notwendigen Strukturwandel in den nächsten Jahrzehnten erfolgreich und vorbildhaft
beschreitet. In Aachen stehen mehrere große und bedeutende Bau-, Verkehrs- und Stadtentwicklungsprojekte an. Diese können mit ihren angedachten Qualitäten, u.a. vorbildhaft in Klima1

neutralität und Nachhaltigkeit, wichtige urbane Impulsprojekte und damit Ankerpunkte für eine –
auch euregionale – IBTA im Gesamtrevier sein.
Ausstellungsprojekte der IBTA in eher großstädtischen Zusammenhängen können bei der Transformation des Rheinischen Reviers als urbane Orte der Zukunft einen wesentlichen Beitrag leisten und
in die Region wirken. Die baulichen und technischen Entwicklungen der Aachener Hochschulen auf
dem Campus West, Melaten und Eupener Straße, die Entwicklungen an der Jahrhunderthalle in
Aachen-Nord und am TZA-Aachen, Projekte in der Innenstadt, wie z.B. am „Quellwerk“ (ehemals
Horten /lust for life) oder das Büchelprojekt haben eine strukturgebende Funktion als Tor der
Wissenschaft und sind Motor der Transformation, die in die Region Rheinisches Revier hinein wirkt.
Dazu gehören auch Mobilitätsprojekte wie eine Stadtbahn als Anbindung in den Nordkreis oder ein
autonom fahrender Shuttle am Campus West.
Einzelne, geplante große Bau- und Planungsvorhaben auf dem Campus West könnten beispielhafte
Anwendungsfälle einer Bauwende sein und bieten sich als Schaufensterprojekte der geplanten IBTA
an.
CO2-arme Forschungsbauten und Bauten in Holzbauweise, Modellprojekte für eine C2C-Planung als
greenBIM Anwendung* mit vernetzter Energieinfrastruktur und Anschluss an die Forschungsprojekte
im VERBUND.NRW: all das bietet die Möglichkeit, großskalig ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft in der lokalen Planungs- und Baukultur zu etablieren und so die Arbeitsplätze der regionalen
Bauwirtschaft langfristig zukunftsfest zu entwickeln.
Der Neubau/die Erweiterung des Verwaltungsgebäudes Lagerhausstraße ist als einer der bundesweit
ersten C2C-Projekte konzipiert.
Im innovativen Wohnungsbau können Projekte wie Richtericher Dell als klimaneutrale Energie-plus
Mustersiedlung, das geplante Wohnungsbauquartier Vaalser Grenze oder die konzipierte Siedlungsergänzung Grauenhofer Weg Beispiel- und Ausstellungsprojekte sein.
*https://en.wikipedia.org/wiki/Building_information_modeling_in_green_building
Mit freundlichen Grüßen
Kaj Neumann
Fraktionssprecher GRÜNE
Kaj Neumann
Fraktionssprecher GRÜNE

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