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Vorlage-Sammeldokument

                                    
                                        Der Oberbürgermeister

Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:

Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:

FB 61/0278/WP17
öffentlich
01.10.2015
FB 61/300

Beteiligung an der Studie "Mobilität in Deutschland" 2016
Beratungsfolge:

TOP:__

Datum

Gremium

Kompetenz

29.10.2015

MA

Entscheidung

Beschlussvorschlag:
Zur Evaluierung der Mobilitätsentwicklung erachtet der Mobilitätsausschuss eine regelmäßige
Durchführung einer Erhebung für notwendig. Dies sollte alle 6 bis 8 Jahre und möglichst für Aachen
und das Umland erfolgen und vergleichbar sein zu anderen Städten.
Der Mobilitätsausschuss beauftragt daher die Verwaltung, sich der Erhebung „Mobilität in Deutschland
2016“ mit einer Zusatzstichprobe von 1.000 Haushalten für die Stadt Aachen anzuschließen und
hierfür Fördermittel einzuwerben mit dem Vorbehalt eines genehmigten Haushalts 2016.

Vorlage FB 61/0278/WP17 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 14.10.2015

Seite: 1/5

Beteiligung an der Studie „Mobilität in Deutschland“ 2016
finanzielle Auswirkungen

Investive

Ansatz

Auswirkungen

2015

Fortgeschriebener Ansatz

Fortgeschriebe-

Ansatz

ner Ansatz

2016 ff.

2015

Gesamt-

Gesamtbedarf (alt)

20xx ff.

bedarf
(neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

0

0

Deckung ist gegeben/ keine

Deckung ist gegeben/ keine

ausreichende Deckung

ausreichende Deckung

vorhanden

vorhanden

- Verschlechterung

konsumtive

Ansatz

Auswirkungen

2015

Ertrag
Personal-/
Sachaufwand
Abschreibungen
Ergebnis
+ Verbesserung /
- Verschlechterung

Fortgeschriebener Ansatz

Fortgeschriebe-

Ansatz

ner Ansatz

2016/17

2015

2016/17

Folgekos-

Folgekos-

ten (alt)

ten (neu)

150.000

150.000

150.000

150.000

0

0

195.700

195.700

201.200

201.200

0

0

0

0

0

0

0

0

45.700

45.700

51.200

51.200

0

0

0

0

Deckung ist gegeben/ keine

Deckung ist gegeben/ keine

ausreichende Deckung

ausreichende Deckung

vorhanden

vorhanden

Vorlage FB 61/0278/WP17 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 14.10.2015

Seite: 2/5

Erläuterungen:
Der Mobilitätsausschuss hat letztmalig im Jahr 2012 eine repräsentative Mobilitätserhebung für die
Stadt Aachen und die StädteRegion Aachen zur Kenntnis genommen.
Mobilitätserhebungen dienen der Erfassung von Mobilitätskennwerten. Kennwerte beschreiben das
Verhalten der beobachteten Gruppe und sind für die Modellierung von Verkehr und für die
Abschätzung von Wirkungen zentrale Datengrundlagen. Wesentliche Daten, die im Rahmen einer
Mobilitätserhebung erfasst werden, sind:
–

der Modal-Split, d.h. die Aufteilung, mit welchen Verkehrsmitteln die Wege zurückgelegt
werden

–

die mittlere Wegeanzahl, die die Personen je Tag zurücklegen

–

die Verkehrsleistung, d.h. die Summe aller zurückgelegten Entfernungen

–

die Aufteilung der Wegezwecke, d.h. der Anteil von Berufsverkehr, Einkaufsverkehr etc.

–

die zeitliche Verteilung der Wege über den Tag

–

die generelle Nutzungshäufigkeit von Verkehrsmitteln

–

die Anzahl von Personen, die gemeinsam einen Weg unternehmen

Besonders aussagekräftige Auswertungen sind u.a.
•

der Modal-Split nach Entfernungsklassen und nach Wegezweck

•

die Aufteilung der Bevölkerung nach Verkehrsmittelnutzergruppen

Diese Kennwerte hängen von den verkehrlichen Rahmenbedingungen im Untersuchungsgebiet sowie
von den Einstellungen der mobilen Menschen ab. Sie unterscheiden sich stark zwischen Metropolen
und ländlichen Räumen und auch zwischen Städten ähnlicher Struktur. Sie ändern sich im Zeitverlauf
durch die Änderung von lokalen und globalen Rahmenbedingungen.
Seit 1976 werden für Deutschland repräsentative Mobilitätserhebungen durch das
Bundesverkehrsministerium beauftragt. Die Erhebungen von 2002 und 2008 wurden unter dem
Namen „Mobilität in Deutschland“ (MiD) durchgeführt. Federführend verantwortlich war das Institut
Infas - Institut für angewandte Sozialwissenschaft - aus Bonn. Die Durchführung der Erhebung 2016
wurde nach einer Ausschreibung erneut an Infas mit einem Konsortium sehr erfahrener Institute
vergeben.
Die Erhebungsmethodik entspricht dem fachlich anerkannten Stand der Technik; Inhalt und Methodik
der Erhebung werden jedes Mal in Abstimmung mit einem großen Anwenderkreis aus Wissenschaft
und Praxis weiterentwickelt.
Die Stadt Aachen hat 1990 und 2011 in Kooperation mit der Region repräsentative
Mobilitätserhebungen in Auftrag gegeben. Der Aufwand für die Begleitung der Erhebung 2011 zur
Sicherung repräsentativer Ergebnisse hatte dabei einen sehr hohen Umfang und hat einen Mitarbeiter
rd. 6 Monate voll ausgelastet. Zudem musste vorab eine Ausschreibung durchgeführt werden.

Vorlage FB 61/0278/WP17 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 14.10.2015

Seite: 3/5

Die wesentlichen Kennwerte aus der Erhebung 2011 wurden dem Mobilitätsausschuss 2012
vorgestellt sowie in der StädteRegion Aachen 2015 als Broschüre veröffentlicht. Die Daten können
seitens der Verwaltung für spezielle Fragestellungen ausgewertet werden.
Die Daten wurden u.a. genutzt
–

für die Fortschreibung der Verkehrsmodelle

–

für den „Lagebericht Mobilität“ im Rahmen der Verkehrsentwicklungsplanung

–

für die Abschätzung von Potenzialen zu neuen multimodalen Angeboten

–

für straßenräumliche Planungen

–

für den Antrag auf Verlängerung der Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft
Fahrradfreundlicher Städte und Gemeinden (AGFS)

Von besonderer Bedeutung ist die Ermittlung regelmäßiger Daten für eine Evaluierung der
durchgeführten Maßnahmen und Handlungsprogramme im Bereich Mobilität. Der Modal-Split bzw. die
Anteile des Umweltverbundes (Fuß, Rad, ÖV) sind Kennwerte, die in der kommunalen
Produktkontrolle verwendet und benötigt werden.
Die Abteilung Verkehrsmanagement der Stadt Aachen und die Stabstelle Regionalentwicklung der
StädteRegion sind einvernehmlich zur Auffassung gelangt, dass eine Beteiligung an der Erhebung
„Mobilität in Deutschland“ 2016 sinnvoll ist.
Im Sommer 2015 wurden den Städten und Gemeinden in Deutschland die konkreten Inhalte und die
Erhebungsmethodik zur „Mobilität in Deutschland“ (MiD) 2016 vorgestellt und der Kostenrahmen für
Vertiefungsstichproben bekanntgegeben. Städte können sich für einen Betrag von mindestens 28.000
Euro je 500 Haushalte beteiligen. Es wird dies als Mindeststichprobe empfohlen. Aufgrund einer
Zufallsstichprobe über die Einwohnermeldeämter werden die Haushalte kontaktiert. In den Haushalten
werden alle Personen um eine Teilnahme an der Befragung gebeten. Um eine möglichst hohe
Rücklaufquote zu erreichen, wird eine Kombination aus Online-Fragebögen, Papierfragebögen und
telefonischen Kontakten für die Klärung unplausibler oder fehlender Angaben und zur Erinnerung
eingesetzt.
Unter Abwägung von Kosten und Notwendigkeit von Daten für die Stadt und die Region werden die
folgenden Stichprobengrößen empfohlen:
1.000 Haushalte in Aachen, aufgeteilt auf 500 für den Bezirk Aachen-Mitte und weitere 500 für die
äußeren Stadtbezirke.
1.500 Haushalte im Gebiet des ehemaligen Kreises Aachen mit 500 im Südraum mit Monschau,
Roetgen und Simmerath, 500 in Eschweiler und Stolberg und weiteren 500 für Alsdorf, Baesweiler,
Herzogenrath und Würselen.
Damit können Aussagen zum Modal-Split mit einer Genauigkeit von ca. +/- 1,5 %-Punkte für jeden
Teilraum getätigt werden. Für die Gesamtstadt Aachen liegt die Genauigkeit bei ca. 1,1 %-Punkten.

Vorlage FB 61/0278/WP17 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 14.10.2015

Seite: 4/5

Neben den reinen Erhebungskosten, bei denen die Bereitstellung der Daten enthalten ist, sollten die
Kosten für einen Abschlussbericht in Höhe von 5.000 Euro netto eingeplant werden.
Die Erhebung startet im März 2016 und soll im April 2017 abgeschlossen werden. Jahreszeitliche
Schwankungen im Mobilitätsverhalten werden so ausgeglichen. Die Bereitstellung der Ergebnisse ist
für November 2017 angekündigt; eine Veröffentlichung kann vrstl. im Frühjahr 2018 erfolgen.
Die Beauftragung des Büros Infas durch die Städte und Gemeinden, die sich an die MiD 2016
anschließen, muss im November 2015 erfolgen.
Finanzielle Auswirkungen
Für die Beteiligung an der Mobilitätserhebung „Mobilität in Deutschland“ für das Gebiet der Stadt
Aachen sind 56.000 Euro für die Erhebung und Bereitstellung der Daten und 6.000 Euro für einen
Abschlussbericht erforderlich. Infas beabsichtigt, zu vier Zeitpunkten zwischen 2015 und 2017 den
Städten eine Rechnung zu stellen.
Es kann mit folgender Aufteilung auf die Jahre gerechnet werden:
2015: 2tsd € (Stichprobenziehung)
2016: 41tsd € (75 % der Interviews)
2017: 19tsd € (25 % der Interviews + Abschlussbericht)
Insgesamt sind Aufwendungen von 62tsd Euro einzuplanen. Diese sind in den Ansätzen für das PSPElemente Verkehrsentwicklungsplanung/CIVITAS 4-120201-905-5 im SK 52910000 abzubilden. Dort
sind bisher folgende Ansätze für gutachterliche Aufgaben, Prozessbegleitung und Beteiligung der
Öffentlichkeit eingeplant:
2015: 133.300 €
2016: 133.300 €
2017: 57.500 €
Aktuell wird geprüft, die Aufwendungen für die Mobilitätserhebung in den Jahren 2015 und 2016 beim
Vorhaben CIVITAS DYN@MO geltend zu machen, das im November 2016 endet. Voraussetzung
dafür ist die Zustimmung zu einem für November 2015 anstehenden Änderungsantrag des
Konsortiums durch die EU-Kommission. Sollte dieser Weg gelingen, so würden bei der Stadt Aachen
Aufwendungen in Höhe von vrstl. 29tsd Euro verbleiben.
Alternativ besteht die Möglichkeit, das Vorhaben beim Land NRW im Rahmen der „Förderrichtlinie
Nahmobilität“ des Landes NRW zu platzieren. Die Förderung von Mobilitätserhebungen ist
Förderbestandteil der Richtlinie. Eine Voranfrage zur Einplanung ist beim Verkehrsministerium in
Düsseldorf bereits eingereicht worden.

Vorlage FB 61/0278/WP17 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 14.10.2015

Seite: 5/5