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Vorlage-Sammeldokument

                                    
                                        Der Oberbürgermeister

Vorlage
Federführende Dienststelle:
Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:

Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:

FB 61/0873/WP16
öffentlich
09.04.2013
FB 61/30

Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung des Soerser Weges
Antrag der SPD-Fraktion vom 19.02.2013
Beratungsfolge:

TOP:__

Datum

Gremium

Kompetenz

25.04.2013

MA

Kenntnisnahme

Beschlussvorschlag:
Der Mobilitätsausschuss der Stadt Aachen nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

Vorlage FB 61/0873/WP16 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 16.05.2013

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Erläuterungen:
Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung des Soerser Weges wurden in der Vergangenheit vielfach
beraten und umgesetzt.
Die Verwaltung hatte letztmalig im Mobilitätsausschuss vom 24.01.2013 per Mitteilung darüber
berichtet, das am 16. Januar ein Anhörungstermin mit dem Vorsitzenden des Petitionsausschuss des
Landtags, den Petenten sowie Vertretern aus Stadt und Landesverwaltung stattfand. Im Ergebnis
wurde empfohlen, die Pflasterkissen im unteren Soerser Weg bei der Wiederherstellung der
Oberfläche in Folge von Kanalbaumaßnahmen nicht mehr herzustellen. Dies vor dem Hintergrund der
mit den Aufpflasterungen verbundenen Lärmbeeinträchtigungen.
Der Petitionsausschuss ist in seiner Sitzung vom 29.01.2013 dem gefolgt und bittet die Stadt Aachen


die bislang vorhandene gerade Straßenführung durch ggfs auch zunächst provisorische
Maßnahmen optisch zu verändern,



eine Sperrung des Soerser Wegs für LKW und ggfs den Durchgangsverkehr zu bedenken und



die vorhandene Ampelsituation in Höhe Merowingerstraße zu überdenken.

Dabei soll der Sachverstand der unmittelbar betroffenen Anwohner aufgegriffen und das Gespräch mit
diesen geführt werden. Das Ergebnis der Sitzung des Petitionsausschusses liegt in der Anlage bei.
Die Verwaltung hat bereits mitgeteilt, dass die Wiederherstellung der Pflasterkissen nicht in Auftrag
gegeben und das Thema Verkehrsberuhigung erst aufgenommen werde, wenn abgestimmte
Vorschläge der unmittelbar betroffenen Bürgerschaft vorliegen. Ausserdem wurde bereits dargestellt,
das eine Abbindung des unteren Soerser Weges wegen der Verlagerungswirkung auf andere
Straßenräume seitens der Verwaltung nicht als Maßnahmenvorschlag verfolgt werde.
Die SPD-Fraktion hält die von der Verwaltung dargestellte Vorgehensweise nicht für angemessen und
beantragt, die Verwaltung zur Vorlage eines eigenen Konzeptes auf zu fordern. Dabei sind nach
Ansicht der SPD-Fraktion verschiedene Vorschläge zu prüfen:
Die Sperrung des unteren Soerser Wegs bzw. seine Umwandlung in eine Anliegerstraße.
Zur Bewertung der Situation wurde am 30.08.2012 eine Verkehrzählung am lichtsignalgeregelten
Knotenpunkt Soerser Weg/Purweider Weg/Merowinger Straße durchgeführt und dort alle
Verkehrsbeziehungen gezählt. Zum Zählzeitpunkt war der „untere“ Soerser Weg aufgrund der
Kanalbaumaßnahme gesperrt, sodass die Auswirkungen einer Sperrung real erhoben werden
konnten.
Im Ergebnis hat die Sperrung des “unteren” Soerser Wegs erwartungsgemäß zu einer Reduzierung
des Verkehrsaufkommens auch für den “oberen”Soerser Weg geführt. Dagegen ergab sich im
gezählten Zeitraum zwischen 7 und 19 Uhr im Vergleich zur städtischen Zählung vor der Sperrung am
29.11.2011 für den Querschnitt Purweider Weg eine Zunahme von knapp 8 % (in 2011: 4.288 Kfz
zwischen 7 und 19 Uhr; in 2012: 4.620 Kfz zwischen 7 und 19 Uhr) und für den Querschnitt der
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Ausdruck vom: 16.05.2013

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Merowinger Straße eine Zunahme von etwa 15 % (in 2011: 3.404 Kfz zwischen 7 und 19 Uhr; in 2012:
3.903 Kfz zwischen 7 und 19 Uhr). Eine Sperrung wird aus Sicht der Verwaltung deshalb nicht
empfohlen.
Die Verlagerung der Berliner Kissen vor das Baumtor, aus dem Bereich der Wohnbebauung
hinaus.
Eine Verlagerung vor das Baumtor würde eine Verlagerung auf die nicht angebaute freie Strecke des
Soerser Weges bedeuten. Hier sind Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h erlaubt, die Anordnung
von notwendigen Geschwindigkeitsreduzierungen zum Einbau von Pflasterkissen, ist
verkehrsrechtlich nicht möglich, für den Verkehrsteilnehmer aber auch nicht vermittelbar. Dieser
Vorschlag ist daher nicht realisierbar.
Das Aufstellen von Pflanzkübeln im Bereich der nunmehr nicht mehr vorhandenen Berliner
Kissen.
Die Einengung der Fahrbahn durch Pflanzkübel hat nur dann eine Geschwindigkeit reduzierende
Wirkung, wenn Fahrzeuge aufgrund von Begegnungsverkehr nacheinander die Engstelle passieren
müssen. Aufgrund der geringen Verkehrsbelastungen in diesem Teil des Soerser Weges wird der
Begegnungsfall zweier Fahrzeuge an dieser Stelle eher selten auftreten.
Nach den negativen Erfahrungen der Vergangenheit verzichtet die Verwaltung heute möglichst auf
Blumenkübel in der Fahrbahn als Instrument der Verkehrsberuhigung. Die Kübel werden häufig durch
Lkw verschoben und damit zur Verkehrsgefährdung. Es bilden sich Schmutzecken, die nicht mit
Kehrmaschinen gereinigt werden können. Die Bepflanzung muss häufig erneuert werden und ist damit
sehr pflegeintensiv.

Vorlage FB 61/0873/WP16 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 16.05.2013

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Fazit
Verwaltung und Politik haben sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der Verkehrsberuhigung
des Soerser Weges auseinander gesetzt. Es ist kein Straßenraum bekannt, der in den vergangenen
fünf Jahren hinsichtlich zu ergreifender Verkehrsberuhigungsmaßnahmen stärker diskutiert wurde.
Dabei wurde eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt, die zur Verkehrsberuhigung, insbesondere zur
Reduzierung der gefahrenen Geschwindigkeiten beigetragen haben. Neben den ergriffenen
Maßnahmen wurden weitere Maßnahmen geprüft, bewertet und aus unterschiedlichen Gründen nicht
weiter verfolgt. Dazu zählt u.a. auch der Abbau der LSA Merowingerstraße, Soerser Weg, Purweider
Weg, der zur Einführung einer Rechts-vor-Links-Regelung und damit zu einer
Geschwindigkeitsreduzierung beigetragen hätte. Die Verwaltung bleibt deshalb – auch vor dem
Hintergrund der zur Verfügung stehenden Arbeitskapazitäten - bei Ihrer Auffassung, dass das Thema
Verkehrsberuhigung erst wieder aufgenommen werden sollte, wenn abgestimmte Vorschläge der
unmittelbar betroffenen Bürgerschaft vorliegen.

Anlage/n:
1. Antrag der SPD-Fraktion
2. Beschluss des Petitionsausschusses

Vorlage FB 61/0873/WP16 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 16.05.2013

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