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Vorlage-Sammeldokument

                                    
                                        Die Oberbürgermeisterin

Vorlage

Vorlage-Nr:

FB 56/0143/WP18

Federführende Dienststelle:
FB 56 - Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration
Beteiligte Dienststelle/n:

Status:

öffentlich

Datum:
Verfasser/in:

22.12.2021
FB 56/100

Projekt "Querbeet" der Suchthilfe Aachen – Antrag auf
Zuschussgewährung für das Jahr 2022
Ziele:

Klimarelevanz
keine

Beratungsfolge:
Datum
27.01.2022

Gremium
Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie

Zuständigkeit
Entscheidung

Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie nimmt die Ausführungen der Verwaltung
zur Kenntnis und beschließt, dass Projekt auch im Jahr 2022 – vorbehaltlich der Fortsetzung des
Projekts ab dem 01.04.2022 - mit einem Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro zu unterstützen.

Prof. Dr. Sicking
(Beigeordneter)

Vorlage FB 56/0143/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 07.01.2022

Seite: 1/5

Finanzielle Auswirkungen
JA

NEIN

x
Für das Haushaltsjahr 2022 sind bei PSP-Element 4-050101-933-3, Sachkonto 53180000,
Mittel in Höhe von 10.000,00 Euro eingeplant.

Investive

Ansatz

Auswirkungen

20xx

Fortgeschrieb
ener Ansatz
20xx

Fortgeschrieb

Ansatz

ener Ansatz

20xx ff.

20xx ff.

Gesamtbedarf (alt)

Gesamtbedarf
(neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

0

0

Deckung ist gegeben/ keine

Deckung ist gegeben/ keine

ausreichende Deckung

ausreichende Deckung

vorhanden

vorhanden

- Verschlechterung

konsumtive

Ansatz

Auswirkungen

20xx

Ertrag

Fortgeschrieb
ener Ansatz
20xx

Fortgeschrieb

Ansatz

ener Ansatz

20xx ff.

20xx ff.

Folge-

Folgekosten (alt)

kosten
(neu)

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

Abschreibungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

Personal-/
Sachaufwand

+ Verbesserung /
- Verschlechterung

0

0

Deckung ist gegeben/ keine

Deckung ist gegeben/ keine

ausreichende Deckung

ausreichende Deckung

vorhanden

vorhanden

Vorlage FB 56/0143/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 07.01.2022

Seite: 2/5

Klimarelevanz
Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die
Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)
Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

groß

nicht ermittelbar

x
Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:
gering

mittel

x

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

x
Größenordnung der Effekte
Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.
Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):
gering
mittel
groß

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)
80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)
mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):
gering
mittel
groß

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)
80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)
mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:
vollständig
überwiegend (50% - 99%)
teilweise (1% - 49 %)

Vorlage FB 56/0143/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 07.01.2022

Seite: 3/5

nicht
nicht bekannt

Vorlage FB 56/0143/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 07.01.2022

Seite: 4/5

Erläuterungen:
Bei dem Projekt Querbeet der Suchthilfe Aachen handelt es sich um ein niedrigschwellig angelegtes
Projekt auf rein freiwilliger Basis mit dem Ziel, suchtkranken Menschen eine sinnvolle Beschäftigung
zu geben und zugleich eine Reintegration in die Gesellschaft anzustreben.
Das Projekt richtet sich an suchtkranke, substituierte, wohnungslose und von Wohnungslosigkeit
bedrohte Kund*innen des Jobcenters Aachen sowie Erwerbsgeminderte nach dem SGB XII mit
schwerwiegenden und multiplen Vermittlungshemmnissen mit dem Ziel, die Hilfebedürftigkeit
langfristig zu verringern, die Integrationsmöglichkeiten in eine Erwerbstätigkeit zu verbessern sowie
langfristigen Leistungsbezug möglichst zu verringern.
Eine ausführliche Darstellung des Projekts erfolgte durch die Suchthilfe Aachen (Herr Krznaric) in der
Sitzung des Ausschusses für Soziales, Integration und Demographie vom 04.10.2018. Seit dem
Haushaltsjahr 2019 unterstützt die Stadt Aachen das Projekt jährlich mit einem Zuschuss in Höhe von
jeweils 10.000 Euro auf entsprechende Beschlüsse des Ausschusses für Soziales, Integration und
Demographie, zuletzt in seiner Sitzung vom 25.02.2021 für das Haushaltsjahr 2021.
Neben seinen originären Zielen hat sich das Projekt „Querbeet“ ferner im Kontext der sozialen
Situation rund um den Bereich des Kaiserplatzes positiv bemerkbar gemacht.
Mit dem Zuschussantrag für 2022 reicht die Suchthilfe neben ihrem Finanzierungsplan einen aktuellen
Zwischenbericht vom 20.12.2021 ein (siehe Anlagen 1 bis 3).
Gegenwärtig ist der Projektzeitraum noch auf den 31.03.2022 befristet. Die Suchthilfe bestätigt mit
ihrer Antragstellung, das Projekt ab dem 01.04.2022 fortsetzen zu wollen und verweist auf
diesbezüglich positive Signale des Jobcenters (der gemäß dem Finanzierungsplan von der Suchthilfe
kalkulierte Zuschuss des Jobcenters entspricht rund 88 % der Finanzierung).
Die Zuschussgewährung in Höhe von 10.000 Euro für das Jahr 2022 steht somit unter dem Vorbehalt
der Projektdurchführung auch im Zeitraum 01.04. bis 31.12.2022. Bei einem – wider Erwarten –
tatsächlichem Projektende zum 31.03.2022 ergäbe sich ein zeitanteiliger Zuschussbetrag in Höhe von
2.500 Euro.

Anlage/n:
1. Antrag der Suchthilfe Aachen für „Querbeet“ vom 17.12.2021
2. Finanzierungsplan der Suchthilfe Aachen für „Querbeet“ vom 17.12.2021
3. Zwischenbericht der Suchthilfe Aachen zu „Querbeet“ vom 20.12.2021
Vorlage FB 56/0143/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 07.01.2022

Seite: 5/5

Projektantrag "Querbeet " der Suchthilfe Aachen für suchtkranke ALG II-Kunden des Jobcenters sowie
Menschen mit Erwerbsminderung nach SGB XII mit schwerweigenden und multiplen
Vermittlungshemmnissen

Finanzierungsplan für die Projektdauer vom 01.01. bis 31.12.2022
1. Personalkosten (PK = AG brutto)
1. SA/SP (Projektleitung) mit 25% BU für 12 Monate (AVR, Anlage 33, S15, Stufe 5)

20.897,00 €

2. Zwei SA/SP (Projektmitarbeiter) mit 75% BU für 12 Monate (AVR, Anlage 33, S12, Stufe 3)

93.938,00 €

3. Ein SA/SP (Projektmitarbeiter) mit 38% BU für 12 Monate (AVR, Anlage 33, S12, Stufe 3)

19.573,00 €

3. Ein Gärtner mit 75% BU für 12 Monate (AVR, Anlage 2, S6b; Stufe 10)

31.169,00 €

4. Eine Verwaltungskraft mit 26% BU für 12 Monate (AVR, Anlage 2, S6b; Stufe 10)

13.820,00 €

GESAMT PK:

179.397,00 €

2. Sachkosten (SK)
1. "Querbeet-Taler" für Projektteilnehmer*innen
(pro Arbeitsstunde 1,50 € bei 20 TN x 3 Std. pro Arbeitstag x 240 Tage)

21.600,00 €

2. Mittagessen
(20 TN x 4,50 € x 240 Tage)

21.600,00 €

3. Miete für Querbeet-Projektstandort (Gewächshaus, Büro, Lager, Besprechungsraum, 4
Parkplätze) incl. Nebenkosten (Wasser, Strom, Heizung, Reinigung etc.)

18.000,00 €

4. Sachkosten (Anschaffung Werkzeuge, Arbeitsmaterialien, Büroausstattung, Gewächshaus)

12.500,00 €

5. Verbrauchskosten (Arbeitskleidung, Pflanzmateriel, Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit,
Müllabfuhr für mobile Arbeitseinsätze)

5.500,00 €

6. Drei Fahrzeuge (1 Bürgermobil und 2 StreetScooter-Materialwagen): Leasingraten bzw.
Mietkosten, Betriebskosten, Handwerker-Parkgenehmigungen, Versicherung, Steuer

GESAMT SK:
3. Overhead (10% der Personalkosten: Leitungsanteil an PK, Controlling, FiBu,
Personalverwaltung, IT-Kosten, Arbeitsmedizin, MAV, Fortbildung, Prüfungskosten
etc.)

18.000,00 €

97.200,00 €

17.939,70 €

4. Finanzierung

Gesamtkosten für den 12-monatigen Projektzeitraum
(SK + PK)

294.536,70 €

1. Zuschuss nach § 16f SGB II freie Förderung durch das Jobcenter
(Maßnahmekosten für 19 TN, inkl. Mittagessen und Querbeet-Taler)

258.240,00 €

2. Zuschuss durch die Stadt Aachen (Einmalzahlung in 2022)

10.000,00 €

3. Zuschuss durch die Städteregion Aachen (Gestellung von 20% BU SA/SP)

12.525,07 €

4. Eigenanteil des Trägers Suchthilfe Aachen /Caritasverband - Spenden

13.800,00 €

Gesamteinnahmen

294.565,07 €

Zwischenbericht Querbeet
Gruppen-AGH-Maßnahme-311/933/19
des Jobcenters StädteRegion Aachen
Maßnahme-Zeitraum: 01.08.19 bis 31.03.22
Träger:
Regionaler Caritasverband für die Regionen Aachen-Stadt und Aachen-Land
Suchthilfe Aachen
Projekt Querbeet
Leitung: Mark Krznaric
Augustastraße 27
52070 Aachen
www.suchthilfe-aachen.de
querbeet@suchthilfe-aachen.de

Aachen, 20.12.2021

1

Zielgruppe und Zielsetzung
Die Gruppen-Maßnahme „Querbeet“ richtet sich an suchtkranke, substituierte, wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte ALG II- Kunden des Jobcenters
Aachen mit schwerwiegenden und multiplen Vermittlungshemmnissen. Das Ziel ist die
Hilfebedürftigkeit langfristig zu verringern, die Integration in Erwerbstätigkeit zu verbessern, sowie den langfristigen Leistungsbezug zu verkürzen. Durch eine tagesstrukturierende Beschäftigungsmaßnahme sollen die Teilnehmenden sozialarbeiterisch begleitet und stabilisiert werden. Über die Heranführung an eine feste Tagesstruktur werden Arbeitstugenden gefördert und im weiteren eine berufliche Perspektivenbildung
möglich. Arbeit als Wert für Menschen wird so für die Betroffenen wieder erlebbar. Die
Interaktion in der Gruppe und der Einsatz im öffentlichen Raum sind zudem für viele
eine neue Form der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft.
Für die Querbeet-TN ergeben sich daraus folgende Ziele:
a. Verringerung der Hilfsbedürftigkeit:
• Kund*innen ohne bisherige Erfahrung mit tagesstrukturierenden Maßnahmen
sind in eine regelmäßige Beschäftigung integriert.
• Der TN lernt über Arbeitseinsätze Tagesstruktur und ein entsprechendes Regelwerk kennen.
• Der TN übernimmt Verantwortung für von ihm betreute Beete.
• Der TN ist in der Lage, in einem Team zu arbeiten.
• Der TN erfährt, dass sich körperliche Arbeit positiv auf die Befindlichkeit und
Gesundheit auswirkt.
• TN werden bei Bedarf und Eignung über die bestehenden Beziehungen in weiterführende Angebote des Jobcenters vermittelt.
• Durch die unmittelbare Bezahlung erfährt der TN, dass Arbeit finanziell entlohnt
wird.
• Durch regelmäßiges Mittagessen wird die körperliche Konstitution der TN verbessert.
b.
•
•
•

•

Verbesserung der integrativen Erwerbstätigkeit:
Über Arbeitseinsätze erfährt der TN Akzeptanz in der Öffentlichkeit.
Enge Betreuung und regelmäßige Aktivierung der TN fördert die Motivation.
Die Integration der TN in (bürgerliche) Lebenswelten und Stadtteile, die den TN
unbekannt sind, wirkt motivierend und integrierend (z.B. Frankenberger Viertel,
Lousberg).
Mögliche Folgeträger wie z.B. die Aachener Stadtbetriebe können als Qualifizierungs-, Weiterbildungs- und Ausbildungsperspektive gewonnen werden.

2

Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug
•
•

Die TN erfahren eine langsame Heranführung an den Alltag einer tagesstrukturierenden Maßnahme.
Durch die intensive und weitverzweigte Netzwerkarbeit des regionalen Caritasverbandes Aachen ist eine interne unmittelbare Vermittlung in weiterführende
Maßnahmen, zum Jobcenter oder anderer beruflicher Träger (z.B. Sozialwerk
Aachener Christen) möglich.

Beschreibung der Maßnahme
Im Rahmen der Maßnahme Querbeet werden in verschiedenen, kleinen zum Teil parallel stattfindenden Arbeitsgruppen (bis zu 5 TN) Blumenbeete und Grünflächen im
ganzen Stadtgebiet und in der StädteRegion. bepflanzt und gepflegt. Darüber hinaus
wird die umliegende Nachbarschaft der Beete und Grünflächen gereinigt und verschönert und die jeweiligen Quartiere im Blick gehalten.
Die Teilnehmenden werden durch drei Sozialarbeiter intensiv sozialpädagogisch betreut und angeleitet. Reflexionsgespräche zu aktuellen Erfahrungen am Arbeitsplatz
finden bei Bedarf als Gruppenangebot und im Einzelgespräch statt. Zusätzlich ist bei
allen Einsätzen ein handwerklicher Praxisanleiter (Gärtner) vor Ort, der die Teilnehmenden fachkundig anleitet. Für die Tätigkeit erhalten die TN direkt im Anschluss an
ihre Tätigkeit 1,50 Euro pro Stunde ausgezahlt sowie ein vollwertiges Mittagessen im
Troddwar oder Cafe Plattform. Die Arbeitszeit beträgt je nach persönlichen Voraussetzungen durchschnittlich 10 bis 15 Stunden pro Woche.

Zuweisung und Dokumentation
Die Akquise der Teilnehmenden erfolgt über den Träger der Maßnahme. Zusätzlich
können auch bei Bedarf geeignete TN aus der o.a. Zielgruppe vom Jobcenter zugewiesen werden. Alle Teilnehmenden werden im Dokumentationssystem Horizont der
Suchthilfe Aachen erfasst und unterschreiben zu Beginn ihres Einsatzes beim Träger
der Maßnahme eine Schweigepflichtentbindung gegenüber dem Jobcenter, sodass
monatlich ein Abgleich der Daten der TN mit dem JC erfolgen kann (Name, Geburtsdatum, BG-Nr., Kd-Nr., Einsatzzeiten). Anhand der Liste werden dann im Nachgang
die Maßnahmenpauschale, Mehraufwandsentschädigungen und Mittagessen für die
TN mit dem JC abgerechnet.

3

Finanzierung
Die Maßnahme wird finanziert vom jobcenter Aachen, der Stadt und der Städteregion
Aachen sowie durch Spenden bzw. dem Eigenbeitrag der Suchthilfe Aachen / Caritasverband.
Perspektive
Ein Folgeantrag für den Zeitraum vom 01.04.22 bis 31.03.23 wird Ende 21/Anfang 22
an die drei Zuschussgeber gestellt. Die ersten Vorgespräche mit dem Jobcenter und
eine Visitation durch den Geschäftsführer Herrn Graaf sind sehr positiv verlaufen.

Statistik
Jahr 2019
Monat
August

TN Insge- TN bei JC ge- TN ohne JCsamt
meldet
Bezüge
69
42
27

September

54

36

18

Oktober

53

32

21

November

45

31

14

Dezember

40

27

13

Jahresdurchschnitt:

52,2

33,6

18,6

Erreichte TN die bei JC ge- 91
meldet:
Erreichte TN ohne JC-Bezug: 42
Erreichte TN Insgesamt:

133

Meiste TN an einem Tag:

32

Jahr 2020
Monat
Januar

TN Insge- TN bei JC ge- TN ohne JCsamt
meldet
Bezüge
40
22
19

Februar

41

25

22

März

36

20

16

April

-

-

-

Mai

37

22

15
4

Juni

41

25

16

Juli

47

26

21

August

54

28

26

September

48

24

24

Oktober

53

25

28

November

50

28

22

Dezember

53

32

21

Erreichte TN die bei JC ge- 91
meldet:
Erreichte TN ohne JC-Bezug: 42
Erreichte TN Insgesamt:

133

Meiste TN an einem Tag:

32

Jahr 2021
Monat

TN Insge- TN bei JC ge- TN ohne JCsamt
meldet
Bezüge

Januar

40

26

14

Februar

45

25

20

März

33

23

10

April

37

17

20

Mai

41

26

15

Juni

54

38

16

Juli

56

43

13

August

59

37

22

September

58

39

19

Jahresdurchschnitt:
Erreichte TN die bei JC gemeldet:
Erreichte TN ohne JC-Bezug:
Erreichte TN Insgesamt:
Meiste TN an einem Tag:
Gesamte Projektdauer (Exklusiv 2021, Jahresabschluss noch nicht erfolgt)
5

Monatsdurchschnitt:

TN Insge- TN bei JC ge- TN ohne JCsamt
meldet
Bezüge
48,8
29,4
19,8

Erreichte TN die bei JC ge- 158
meldet:
Erreichte TN ohne JC-Bezug: 69
Erreichte TN Insgesamt:

227

Meiste TN an einem Tag:

32

Fallbeispiel
Im Rahmen des Streetworks werden die Sozialarbeiter des Troddwar der Suchthilfe
Aachen auf Joe aufmerksam. Joe ist ein Mann um die dreißig und lebt seit nunmehr
vier Jahren als Wohnungsloser in Aachen. Er pendelt zwischen Wohnungen von Bekannten, der Notschlafstelle Café Plattform und der Straße. Joe ist ALG II-Empfänger
und beschreibt den Kontakt zum Jobcenter als eher lose. Joe reicht regelmäßig seine
Verlängerungsanträge ein, hat aber kein Interesse an weiterführenden Maßnahmen.
Er sagt, dass seine persönliche Situation ihn von der Möglichkeit abhält, mehr in diese
Richtung zu investieren. Er möchte sich erstmal um seine Wohnung kümmern und
überhaupt würde seine Methadonsubstitution ihn davon abhalten, regelmäßig bei einer
Arbeit aufzutauchen. Die Streetworker besuchen Joe regelmäßig an seinem Platz in
der Stadt und können ihn davon überzeugen, mit Ihnen in das Kontaktcafé Troddwar
zu kommen. Joe nutzt seit diesen Tagen das Kontaktcafé regelmäßig. Er kann dort
Duschen, bekommt etwas zu Essen und kann im Internet surfen. Besser als draußen
ist es in jedem Fall.
Durch die regelmäßige Ansprache im Café gelingt es den Sozialarbeitern Joe zu überzeugen, in das Beschäftigungsprojekt „Querbeet“ miteinzusteigen. Die Sozialarbeiter
des Projektes kommen täglich ins Café und holen Klienten auf dem Weg zu Ihren Arbeitseinsätzen ab. Anfänglich fand Joe die Vorstellung eigenartig, mit den bunt bedruckten Westen und den sehr auffälligen Fahrzeugen in der Öffentlichkeit gesehen
zu werden. Aber die Sozialarbeiter des Troddwars konnten ihn dennoch überzeugen,
einmal mitzufahren. Mit dem neuen Bus und weiteren Klienten macht sich die Gruppe
auf den Weg zu einem sehr zentralen Platz in der Stadt. Dort angekommen parkt der
Sozialarbeiter, der durch einen Gärtner begleitet wird, den Wagen an dem zentralen
Ort in der Stadt. Joe wundert sich: „Die Fahrzeuge werden aber sehr auffällig, zentral
auf dem Platz abgestellt“. Ausgestiegen kommt eine weitere Person, die Joe noch von
seiner Zeit auf der Straße kennt, auf den Wagen zu und fragt, ob er mitarbeiten kann.
Mit dem neu gewonnenen Kollegen sind Sie mittlerweile zu viert. Sie haben alle die
neonfarbenen Westen an, beginnen in dem bunten Blumenbeet zu arbeiten und Joe
fühlt sich anfänglich bestätigt: „Die Passanten beobachten uns, die sehen, dass wir
6

aus dem Troddwar oder dem Café Plattform kommen.“ Ihm ist es unangenehm, als
Mensch identifiziert zu werden, der diese Einrichtungen nutzt. Dann geschieht etwas,
das Joe nicht erwartet hätte: „Die Leute lächeln mich an. In der Zeit auf der Straße
habe ich nie ein positives Feedback erhalten.“ Darüber hinaus bleiben Passanten stehen und bedanken sich für die Mühen und geben Joe das Gefühl, gebraucht zu werden.
Mittlerweile sind zwei Monate vergangen und Joe fährt dreimal wöchentlich mit auf die
Einsätze. Durch die fachkundige Anleitung des Gärtners hat er zum einen vielfältige
Infos im Bereich der Gartenpflege erhalten und zum anderen in der Auseinandersetzung mit den sozialpädagogischen Anleitern viel zum Thema „Arbeitstugenden“ hautnah erfahren. Die Passanten grüßt er mittlerweile freundlich zurück, erklärt dem ein
oder anderen, was das Projekt macht und begleitet Leute, die weitere Informationen
zum Bollerwagen (Begleitfahrzeug der Arbeitsgruppe) benötigen. Zusätzlich geht Joe
zweimal wöchentlich in die „Blumen- und Konfettifabrik“ (Querbeet-Projektstandort in
der Augustastraße). Dort muss Joe schon morgens um neun erscheinen und kümmert
sich um die Anzucht der neuen Pflanzen. Der Arbeitsalltag in der „Blumen- und Konfettifabrik“ ist ein wenig strukturierter als die Außeneinsätze mit dem Bollerwagen. Die
Sozialarbeiter dort verpflichten zu verbindlichen Absprachen, wollen, dass man pünktlich kommt und verlässlich Aufgaben erfüllt. Joe findet das gar nicht mal so schlecht
und genießt, wieder ein wenig Kontrolle zu erhalten.
Mit Hilfe des betreuten Wohnens des Troddwars hat Joe mittlerweile eine kleine Wohnung gefunden, die er pflegt und auf die er sehr stolz ist. Die Sozialarbeiter des Querbeet haben zeitgleich einen Ihrer Kontakte genutzt und Joe ein Vorstellungsgespräch
bei den Stadtbetrieben Aachen organisiert: „Das wäre ein Ein-Euro-Job oder 30-Stunden AGH oder so ähnlich. Diese Maßnahmen benötigen mehr Struktur als die Arbeit
bei Querbeet“. Doch Joe fühlt sich dieser Aufgabe jetzt gewachsen. Er wird zwar die
eng begleiteten Einsätze vermissen, möchte aber den nächsten Schritt machen. Das
hätte sich Joe vor einem halben Jahr auch noch nicht gedacht, doch fühlt er sich mit
der Entscheidung sehr wohl und geht gestärkt auf seine zukünftige Entwicklung zu.

7