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Vorlage-Sammeldokument

                                    
                                        Die Oberbürgermeisterin

Vorlage
Federführende Dienststelle:
FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft,
Digitalisierung und Europa
Beteiligte Dienststelle/n:

Vorlage-Nr:

FB 02/0064/WP18

Status:

öffentlich

Datum:
Verfasser/in:

26.05.2021
FB02

'Continental Aachen' - Sachstand und Perspektive
Ziele:
Beratungsfolge:
Datum
16.06.2021

Gremium
Zuständigkeit
Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Regionalentwicklung Entscheidung

Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Regionalentwicklung nimmt den Sachstand zum Thema
Continental Aachen zur Kenntnis. Er beauftragt die Verwaltung, die aufgezeigten weiteren
Maßnahmen (Kooperationsstrukturen, Standortanalyse, Nachnutzungskonzepte) voranzubringen.

Vorlage FB 02/0064/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 27.05.2021

Seite: 1/5

Finanzielle Auswirkungen
JA

NEIN
X

Investive

Ansatz

Auswirkungen

20xx

Fortgeschrieb
ener Ansatz
20xx

Fortgeschrieb

Ansatz

ener Ansatz

20xx ff.

20xx ff.

Gesamtbedarf (alt)

Gesamtbedarf
(neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

0

0

Deckung ist gegeben/ keine

Deckung ist gegeben/ keine

ausreichende Deckung

ausreichende Deckung

vorhanden

vorhanden

- Verschlechterung

konsumtive

Ansatz

Auswirkungen

20xx

Ertrag

Fortgeschrieb
ener Ansatz
20xx

Fortgeschrieb

Ansatz

ener Ansatz

20xx ff.

20xx ff.

Folge-

Folgekosten (alt)

kosten
(neu)

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

Abschreibungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

Personal-/
Sachaufwand

+ Verbesserung /
- Verschlechterung

0

0

Deckung ist gegeben/ keine

Deckung ist gegeben/ keine

ausreichende Deckung

ausreichende Deckung

vorhanden

vorhanden

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):
Klimarelevanz
Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die
Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)
Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
Keine

positiv

Negativ

nicht eindeutig
x

Vorlage FB 02/0064/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 27.05.2021

Seite: 2/5

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:
Gering

mittel

Groß

nicht ermittelbar
x

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
Keine

positiv

Negativ

nicht eindeutig
x

Größenordnung der Effekte
Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.
Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):
gering
mittel
groß

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)
80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)
mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):
gering
mittel
groß

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)
80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)
mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:
Vollständig
überwiegend (50% - 99%)
teilweise (1% - 49 %)
Nicht
nicht bekannt

Vorlage FB 02/0064/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 27.05.2021

Seite: 3/5

‘Continental Aachen‘ – Sachstand und Perspektive
Hintergrund und Sachstand ‘Continental Aachen‘
Seit der im September 2020 offiziell bekannt gegebenen Schließung des Aachener Continental Werks
in Rothe-Erde haben zwischen dem Betriebsrat und der Gewerkschaft IG BCE sowie dem Konzern
Verhandlungen über den definitiven Schließungszeitpunkt, den Interessenausgleich, den Sozialplan
und zu neuen Perspektiven für den Werksstandort stattgefunden. Die Verhandlungen waren mit Blick
auf die hohe Zahl von über 1.800 Betroffenen schwierig und ein Kompromiss musste mehrfach
verschoben werden. Um die Verhandlungen nicht zu gefährden, wurden die Gespräche zwischen
Continental und der Stadt über Nachnutzungen und Neuansiedlungen ebenfalls weitgehend
ausgesetzt. Ende April 2021 konnte nun eine Einigung zwischen der Arbeitnehmer*innen- und der
Arbeitgeberseite erzielt und vertraglich fixiert werden.
Im Rahmen dieser Vereinbarung konnten der Betriebsrat und die IG BCE erreichen, dass der
Schließungszeitpunkt des Werkes um ein Jahr vom 31.12.2021 auf den 31.12.2022 verschoben wird.
Dies ist von hoher Bedeutung, da der Personalabbau nun gestufter stattfinden kann und mehr Zeit für
Umschulungen und Qualifizierungen der Mitarbeite*innen zur Verfügung steht. Explizites Ziel der
Arbeitnehmer*innenseite war aber auch, mehr Zeit für die Ansiedlung von Ersatzarbeitsplätzen im
Industrie- bzw. Produktionsumfeld zu gewinnen.
Der Stufenplan sieht vor, dass die Beschäftigtenzahl bis Ende 2021 auf rd. 1.200 , bis Ende 2022 auf
rund 500 Mitarbeitende reduziert wird. Hiervon sollen fortlaufend jeweils mindestens 200
Mitarbeitende an Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen. Nach dem Produktionsende werden ab
2023 die noch verbliebenen Beschäftigten entweder an Umschulungen und Fortbildungen teilnehmen
oder beim Rückbau der Produktions- und Werksanlagen beschäftigt.
Im Rahmen von Informationsveranstaltungen werden die Mitarbeiter*innen über das Qualifizierungsund Weiterbildungsangebot informiert. Aktuell haben bereits circa 40 Mitarbeitende einen ersten
Intensivkurs zum „Maschinen- und Anlagenführer“ besucht. Vorgesehen sind weitere Qualifizierungen
wie etwa Grundkurse in Deutsch und Mathematik oder auch Teilqualifizierungen zum/r
Industrieelektriker*in. Die Resonanz des Qualifizierungsangebotes wird bislang positiv eingeschätzt.
So haben sich bereits zahlreiche Interessenten am Standort Aachen von sich aus gemeldet noch
bevor offen das Angebot kommuniziert wurde.
Zwischenzeitlich konnte auch ein Bonner Unternehmen mit dem Aufbau und der Durchführung der
Transfergesellschaft beauftragt werden. Der Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und
Europa begleitet das Unternehmen aktuell bei der Standortsuche. Ergänzend bestehen intensive
Kontakte mit der Agentur für Arbeit und der IHK, um die Vermittlung der Betroffenen in freie
Arbeitsplätze in der Region Aachen, im Einzelfall auch darüber hinaus, zu ermöglichen. Gemeinsam
mit den Arbeitsverwaltungen und weiteren Partnern baut FB 02 zudem im Moment eine digitale
Qualifizierungs- und Vermittlungsbörse auf, die im Fall der Werksschließung ebenfalls unterstützend
eingesetzt werden kann.
Neben den Perspektiven der Beschäftigten stellt auch die zukünftige Entwicklung des Standortes in
Aachen-Rothe Erde eine wesentliche Herausforderung, allerdings auch ein großes Potenzial für
Vorlage FB 02/0064/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 27.05.2021

Seite: 4/5

gewerbliche Neuansiedlungen in einer Stadt dar, in der Gewerbeflächen rar sind und die
Flächenanfragen von Unternehmen oftmals nicht befriedigt werden können. Das frei werdende
Continental Areal bietet circa 130.000 m² Industriefläche nahe dem Stadtzentrum. Der FB 02 hat
bereits passende Ansiedlungsanfragen gebündelt, erste Besichtigungen des Werksgeländes für
interessierte Unternehmen koordiniert und Vorschläge für Nachnutzungen unter dem
Themenschwerpunkt Modellstandort für urbane Produktion eingebracht. Wegen der noch fehlenden
Einigung zwischen Betriebsrat und Konzern mussten weitergehende Schritte aber zurückgestellt
werden.
Nach der erfolgten Einigung können nun die konkreten Gespräche über Standortperspektiven
fortgeführt werden. Vorgesehen ist die Einrichtung einer gemeinsamen Projektgruppe von Betriebsrat,
Konzern und Stadt Aachen. In diesem operativen Arbeitsgremium sollen das weitere Vorgehen und
der dazu erforderliche Prozess kontinuierlich abgestimmt werden. Dazu zählen eine genaue
Standortanalyse inklusive Altlastenuntersuchung, Einschätzung der Gebäudesubstanzen,
Wertermittlung, Betrachtung der aktuellen und künftigen Ver- und Entsorgungssituation sowie die
Entwicklung von künftigen Nutzungsszenarien in Kooperation mit Politik, Stakeholdern,
Anwohner*innen und weiteren Interessierten. Hierzu soll ein professionelles
Dienstleistungsunternehmen eingebunden werden, das ebenfalls an der Projektgruppe beteiligt wird.
In Diskussion ist zudem ein Steuerungsgremium mit Entscheidungsträger*innen, das die wesentlichen
Leitlinien abstimmt. In Ergänzung wird die Beantragung von Fördergeldern für die Realisierung
weiterer Schritte vorbereitet. Vorgesehen ist zudem die Fortführung des Runden Tisches Continental,
um eine Integration weiterer Akteur*innen wie den Hochschulen, den Kammern, der
Arbeitgeberverbände, des DGB und etwa den zuständigen Ministerien.
Die Finanzierung des weiteren Prozesses wird einerseits mit Continental abgestimmt, andererseits
wird auch die Beantragung entsprechender Fördergelder vorbereitet.
Über die weitere Entwicklung wird der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Regionalentwicklung
fortlaufend unterrichtet.

Vorlage FB 02/0064/WP18 der Stadt Aachen

Ausdruck vom: 27.05.2021

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